News | 19 Juni 2025

Netzwerken mit LEADER im Frühjahr 2025

Das Team des EU-GAP-Netzwerks war in den letzten Monaten damit beschäftigt, für und mit LEADER zu netzwerken. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Veranstaltungen, an denen wir teilgenommen haben!

Das Team des EU-GAP-Netzwerks war in den letzten Monaten damit beschäftigt, für und mit LEADER zu netzwerken. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Veranstaltungen, an denen wir teilgenommen haben, mit einigen hoffentlich nützlichen Einblicken für Ihre LEADER-Arbeit in Ihrem eigenen Land.

Dritte Sitzung der Untergruppe „LEADER und territoriale Entwicklung“

Die Mitglieder der Untergruppe „LEADER und territoriale Entwicklung“ – Teil der Governance-Struktur des EU-GAP-Netzwerks – trafen sich am 5. und 6. März 2025 in Brüssel zu ihrer dritten Sitzung seit der offiziellen Gründung des Netzwerks.

Die Sitzung bot den Mitgliedern der Untergruppe einen Überblick über die jüngsten politischen Entwicklungen auf EU-Ebene, darunter die Vision für die Landwirtschaft und Lebensmittel der Europäischen Kommission. Zu den in der Vision genannten relevanten Bereichen der ländlichen Entwicklung gehören die Stärkung von LEADER/CLLD und Smart Villages, die Operationalisierung der Grundsätze der ländlichen Prüfung, die Weiterentwicklung des Konzepts der funktionalen ländlichen Räume und die Aktualisierung des Aktionsplans für den ländlichen Raum und des Pakts für den ländlichen Raum.

In den Präsentationen wurde die zunehmende Bedeutung von LEADER in neuen Bereichen wie Kommunikation, soziale Resilienz, Sicherheit und Bekämpfung von Desinformation hervorgehoben, die in den hier verlinkten Artikeln ausführlich behandelt werden.

Interessante Daten zur Umsetzung von LEADER in Programmen zur Entwicklung des ländlichen Raums und in den GAP-Strategieplänen wurden von der Europäischen Kommission vorgestellt. Einzelheiten finden Sie in den Präsentationen auf der Veranstaltungsseite und im Veranstaltungsbericht. In einer Sitzung zum Thema „LEADER jünger, smarter, einfacher machen“ wurden kurze Berichte über spezifische LEADER-Aktivitäten aus Polen, Italien, Österreich, Litauen, Belgien (Flandern) und Finnland vorgestellt.

Am zweiten Tag der Veranstaltung gab es viel Raum für interaktive Sitzungen, in denen die Teilnehmer die Vereinfachung (insbesondere für die transnationale Zusammenarbeit – TNZ) als vorrangiges Thema identifizierten. Dieses Thema wurde kürzlich vom EU-GAP-Netzwerk in einem Artikel über die Vereinfachungsbemühungen von LEADER in Estland sowie in einer aktuellen Themengruppe behandelt, die sich mit wirksamen Ansätzen für die Vereinfachung innerhalb der GAP befasste.

Mehrere Empfehlungen der Untergruppenmitglieder bezogen sich auf die Verbesserung der Kommunikation und des Wissensaustauschs, insbesondere um die Beteiligung junger Menschen an LEADER zu fördern. Das EU-GAP-Netzwerk wird die Empfehlungen der Untergruppe bei der Ausarbeitung seines Jahresarbeitsprogramms für den Zeitraum Juli 2025 bis Juli 2026 berücksichtigen, das in Kürze auf der Website verfügbar sein wird.

DG Agri presenting policy updates

CLLD: Chancen für eine gemeinsame Zukunft

Die Veranstaltung „CLLD – Prosperous Communities – Opportunity for a Shared Future 28+” (31. März bis 2. April 2025) fand in Tschechien auf Initiative des Ministeriums für Arbeit und Soziales in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Landwirtschaft, dem Ministerium für regionale Entwicklung, dem Nationalen Netzwerk für den ländlichen Raum und dem Nationalen Netzwerk der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) der Tschechischen Republik statt.

Im Mittelpunkt dieser internationalen Konferenz standen die lokale Entwicklung unter der Federführung der Bevölkerung (CLLD), vor allem im Rahmen des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+), und dessen Multifonds-Ansatz. Tschechien ist hierfür ein inspirierendes Beispiel, da es statt eines Lead-Fund-Ansatzes eine starke Koordinierung aller beteiligten Ministerien verfolgt – mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel über Multifonds-CLLD in Tschechien.

Das Programm begann mit Besuchen vor Ort bei Projekten, die im Rahmen des ESF+ von der LAG Brdy-Vltava durchgeführt werden und sich auf die Bereitstellung sozialer Dienstleistungen in ihrem Gebiet konzentrieren, wobei der Schwerpunkt auf schutzbedürftigen Menschen und von sozialer Ausgrenzung bedrohten Gruppen liegt. Die folgenden zwei Tage boten Gelegenheit zum Netzwerken und Wissensaustausch durch Präsentationen und Podiumsdiskussionen.

Die vielen praktischen Beispiele der tschechischen LAGs zeigen, dass LAGs eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Ansätze für soziale Dienstleistungen im ländlichen Raum spielen können, von der Ergänzung bestehender Dienstleistungen bis hin zur Koordinierung der Dienstleistungserbringung. Die tschechischen LAGs verfolgen dieses Ziel erfolgreich mit einem integrierten Ansatz, bei dem sie verschiedene europäische und nationale Fonds kombinieren und mit dem öffentlichen Sektor (Kommunen, Schulen, staatlich finanzierte Sozialdienstleister und Berater) sowie Nichtregierungsorganisationen zusammenarbeiten. Mit Hilfe des ESF+ können tschechische LAGs in ihren Strategien ein Dachprojekt mit Schwerpunkt auf sozialen Dienstleistungen programmieren.

Die breite Anerkennung der Rolle der LAGs wurde durch die Teilnahme und Unterstützung mehrerer Minister, darunter der stellvertretende Ministerpräsident, sowie durch den Plan, die LAGs und ihre Rolle in der regionalen Entwicklung in der nationalen Gesetzgebung zu verankern, deutlich unter Beweis gestellt.

Young people in rural Czechia

Jugend als Schlüssel zur ländlichen Entwicklung

Der Europäische Kongress für Erneuerung und ländliche Entwicklung (Posen, 8.-10. Mai) wurde vom Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Polens im Rahmen des Programms der polnischen EU-Ratspräsidentschaft organisiert. Er fand mit über 1 500 Teilnehmern und 180 Referenten statt, darunter Minister aus mehreren Mitgliedstaaten und der EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung, Christophe Hansen.

Ziel des Kongresses war es, Ideen, innovative Lösungen und bewährte Praktiken sowie Akteure und Unterstützungssysteme für den ländlichen Raum im Kontext globaler Herausforderungen vorzustellen. Die Jugend war eines der Hauptthemen der Veranstaltung und Gegenstand zweier spezieller Sitzungen.

Die Sitzung zum Thema „Eine Vision für die Entwicklung des ländlichen Raums, Herausforderungen für Bildung und Kultur in Europa aus der Sicht junger Menschen“ befasste sich mit der entscheidenden Rolle der Jugend bei der Gestaltung des ländlichen Europas, insbesondere im Zusammenhang mit Landwirtschaft, Bildung und sozialem Engagement. Die Redner hoben sowohl die bestehenden strukturellen Hindernisse als auch die sich bietenden Chancen hervor (wie beispielsweise die europäischen Mobilitätsprogramme Erasmus+).

Die Podiumsdiskussion endete mit einer gemeinsamen Vision: Junge Menschen sind bereit und in der Lage, den ländlichen Raum wiederzubeleben, aber nur, wenn strukturelle Hindernisse wie mangelnde Dienstleistungen, geografische Isolation und fehlende Bildungsmöglichkeiten beseitigt und lokale Chancen ausgebaut werden. Die Verbindung von Tradition und Innovation könnte dazu beitragen, ein neues, widerstandsfähiges Modell für die Entwicklung des ländlichen Raums zu schaffen, das von der nächsten Generation vorangetrieben wird.

Die Podiumsdiskussion „Hoffnungen für die nächste Generation – die Sichtweise der europäischen Jugend“ bekräftigte die dringende Notwendigkeit eines Generationswechsels in der Landwirtschaft. Es wurde eine einheitliche EU-Definition von Nachhaltigkeit und mehr Investitionen in Bildung und technische Ausbildung gefordert, ebenso wie die Befähigung junger Menschen in ländlichen Gebieten, als lokale Akteure des Wandels zu fungieren. Es wurden auch klare Vorschläge für die GAP formuliert, darunter ein Mindestanteil des GAP-Budgets für junge Menschen, gezieltere Direktzahlungen und Unterstützung beim Kapazitätsaufbau sowie eine stärkere Fokussierung auf soziale Eingliederung, Klimaschutz und den digitalen Wandel. Außerdem wurde ein „Generationenpakt“ zur Wiederbelebung des ländlichen Raums gefordert, der politische Unterstützung vorsieht, um jungen Menschen auf dem Land zu helfen, die Landwirtschaft als modernen und dynamischen Beruf wiederzuentdecken, und Anreize für Innovationen im Primärsektor zu schaffen – Themen, die in unseren jüngsten Themengruppen „Generation Z: Vorreiter des Generationswechsels in der Landwirtschaft“ und „Aufwertung des umfassenden Beitrags der Landwirte zur Gesellschaft“ behandelt wurden.