Die Arbeit des EU-GAP-Netzwerks im Bereich Jugend: Perspektiven junger Interessenvertreter von LEADER
Die Beteiligung junger Menschen an LEADER ist nicht nur eine Frage der Repräsentation – sie ist ein entscheidender Faktor für die langfristige Nachhaltigkeit und Innovation der ländlichen Entwicklung.

Die Beteiligung junger Menschen an LEADER ist nicht nur eine Frage der Repräsentation, sondern ein entscheidender Faktor für die langfristige Nachhaltigkeit und Innovation der ländlichen Entwicklung. Das Young LEADER Forum, das 2024 in Vierumäki (Finnland) stattfand und vom EU-GAP-Netzwerk organisiert wurde, war der Ausgangspunkt, um zu betonen, dass junge Menschen aktiv in die Entscheidungsfindung einbezogen werden müssen, um die Relevanz und Widerstandsfähigkeit ländlicher Gemeinden zu gewährleisten. Zu den wichtigsten Empfehlungen des Forums gehörten die Forderung nach einer stärkeren institutionellen Anerkennung der Jugend in Lokalen Aktionsgruppen (LAG), die Schaffung spezieller Mentoren- und Kapazitätenaufbau-Programme sowie verbesserte Möglichkeiten für junge Führungskräfte im ländlichen Raum, zu netzwerken. Die Einbeziehung der Perspektiven der Jugend in die LEADER-Strategien öffnet die Tür für neue Ansätze in der ländlichen Entwicklung und stärkt die demokratische Beteiligung.
Jugend in LEADER
Die LEADER Youth Community ist ein konkreter Schritt nach vorne, der bestehende Herausforderungen und Chancen anerkennt. Die von ELARD geleitete Plattform entstand aus der Dynamik des Young LEADER Forum des EU-GAP-Netzwerks in Vierumäki. Obwohl sich die Community noch in der Anfangsphase befindet und Strukturen und Strategien noch in der Entwicklung sind, spielt sie bereits eine wichtige Rolle bei der Förderung von Kontakten zwischen jungen LEADER-Interessenvertretern in ganz Europa.
Laut Irene Martín, Mitglied des Lenkungsausschusses der LEADER Youth Community und Projektbeauftragte für das spanische Netzwerk für ländliche Entwicklung (REDR – ein nationales LEADER-Netzwerk), besteht das Hauptziel der Community darin, eine Plattform zu bieten, auf der junge Menschen ihre Herausforderungen frei diskutieren und in lokalen Entscheidungsgremien an Sichtbarkeit gewinnen können.
Eines der bisher identifizierten Schlüsselthemen ist der Kampf um einen angemessenen Einfluss junger Menschen, die an LEADER beteiligt sind. Obwohl sie 9 % der LEADER-Entscheidungsgremien in ganz Europa ausmachen, fällt es vielen jungen Menschen schwer, sich Gehör zu verschaffen. Hier kommt die Community ins Spiel: Durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen sollen junge Menschen mit den notwendigen Instrumenten ausgestattet werden, um aktivere und einflussreichere Teilnehmer an lokalen Entwicklungsprozessen und Institutionen zu werden und letztlich einen nachhaltigen Übergang der Führungsrollen innerhalb von LEADER zu gewährleisten.
In weniger als einem halben Jahr hat die Community bereits mehr als 170 Mitglieder aus 28 Ländern gewonnen und plant, ihren Mitgliedern eine Reihe von Schulungsprogrammen anzubieten, die sich auf die verstärkte Beteiligung junger Menschen an lokalen Institutionen, Umweltfragen und kulturellem Engagement konzentrieren.
Aber Jugend ist nicht nur ein Anliegen für junge Menschen. Die Gruppe steht allen Interessierten offen, unabhängig vom Alter, und bietet erfahrenen Personen die Möglichkeit, als Mentoren zu fungieren und ihr Fachwissen in den Bereichen CLLD und Entscheidungsfindung weiterzugeben. Ob Sie ein junger Mensch oder ein Mensch sind, der im Herzen jung geblieben ist, in der Youth in LEADER Community gibt es wahrscheinlich eine Aufgabe für Sie. Ziehen Sie in Betracht, sich zu engagieren!

Nichts über die Jugend ohne die Jugend
Es geht um mehr als nur Initiativen wie die Young LEADER Community, wenn es darum geht, jungen Menschen ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Politik für den ländlichen Raum zu geben. Das EU-GAP-Netzwerk hat sich aktiv dafür eingesetzt, der Stimme der Jugend mehr Gehör zu verschaffen, und auch Räume für den Austausch und die Diskussion geschaffen. Durch Themengruppen (TG) und spezielle Veranstaltungen werden junge Menschen, die sich in LEADER engagieren, ermutigt, Ideen auszutauschen, sich mit Gleichaltrigen in ganz Europa zu vernetzen und Diskussionen über Schlüsselthemen zu beeinflussen, die für ihre Zukunft von entscheidender Bedeutung sind. Ein Beispiel hierfür sind die jüngsten Themengruppen zu den Themen Generationswechsel in der Landwirtschaft und Beschäftigung von Jugendlichen im ländlichen Raum. Die Themengruppe zur Generation Z – Generationswechsel in der Landwirtschaft anführen konzentrierte sich beispielsweise auf die Rolle junger Menschen, insbesondere der Generation Z (Menschen, die etwa zwischen Mitte bis Ende der 1990er Jahre und Anfang der 2010er Jahre geboren wurden), bei der Gestaltung der Zukunft der Landwirtschaft im ländlichen Raum. Während der Schwerpunkt auf dem Generationswechsel in der Landwirtschaft lag, betonten die Teilnehmer nachdrücklich die Rolle der breiteren ländlichen Gemeinschaften bei der Unterstützung und Förderung von Junglandwirten.
Die TG unterstrich die Notwendigkeit des Engagements der Gemeinschaft als Schlüsselfaktor für den Erfolg von Junglandwirten und ermutigte zu Initiativen wie öffentlichen Veranstaltungen, Schulungen und lokalen Partnerschaften zur Förderung nachhaltiger Praktiken und zur Stärkung ländlicher Netzwerke. Dies spiegelt die Erkenntnis wider, dass die Landwirtschaft untrennbar mit der Vitalität der breiteren ländlichen Gemeinschaft verbunden ist.
Die Gruppe arbeitete an möglichen Profilen von „zukünftigen Landwirten“: Technisch versierte, auf Nachhaltigkeit bedachte und unternehmerisch denkende Personen, die moderne Werkzeuge nahtlos mit traditionellen Praktiken verbinden und nach einem Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeit und Rentabilität, zwischen individuellen Interessen und gemeinschaftlichem Engagement suchen. Junge LEADER-Vertreter spielen durch den Austausch ihrer Erfahrungen eine entscheidende Rolle bei der Erforschung der Frage, wie durch LAGs geförderte Kooperationen und Netzwerke Gleichgesinnter innovative Lösungen für den ländlichen Raum hervorbringen können.
TG-Mitglied Aino Kylälehtonen, eine 18-jährige Schülerin aus dem finnischen LEADER-Netzwerk Suomen Kylät, berichtet von ihren Erfahrungen: „Durch die Teilnahme an dieser TG habe ich ein viel umfassenderes Bild von der Landwirtschaft und dem ländlichen Unternehmertum in Europa erhalten. Beim ersten Treffen war es wirklich aufschlussreich zu hören, wie ähnliche Herausforderungen in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum in verschiedenen Teilen Europas bewältigt werden.“
In ähnlicher Weise befasste sich die Themengruppe „Beschäftigung junger Menschen im ländlichen Raum: Die Stimme der Landjugend“ mit der Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen in ländlichen Gebieten und ging dabei auf Themen wie geschlechtsspezifische Unterschiede und den Zugang zu Dienstleistungen ein, die für die Schaffung neuer Arbeitsplätze von entscheidender Bedeutung sind. Die Mitglieder der Themengruppe, die sich mit LEADER befassten, betonten die Bedeutung lokaler Netzwerke, insbesondere der LAGs, bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Unterstützung junger Unternehmer und Unternehmen und tauschten Beispiele für von LEADER unterstützte Initiativen zur Förderung der Beschäftigung junger Menschen im ländlichen Raum aus.
Weitere Informationen und Einblicke finden Sie im LEADER-Bereich der Website des EU-GAP-Netzwerks, wo Sie nützliche Tools, Anleitungen und Kontakte finden.