Wer gehört zu AKIS?

Lernen Sie die wichtigsten Akteure im Bereich Agrarwissens- und Innovationssysteme kennen.

Agricultural breeders analyzing the growth of their chickens on a digital tablet in the middle of the chickens farm

Landwirte, Förster, ländliche Gemeinden, Forscher, Berater, Nichtregierungsorganisationen, nationale Behörden und viele andere Akteure des AKIS sind Teil gut funktionierender Agrarwissens- und Innovationssysteme. Sie alle können zu Maßnahmen beitragen, die Menschen miteinander verbinden und den Wissensfluss stärken – regional, national und EU-weit.

Verwaltungsbehörden, die AKIS-Strategien entwerfen und umsetzen

Die Verwaltungsbehörden entwerfen die nationalen strategischen Pläne für die GAP und sind für deren Umsetzung verantwortlich. Sie müssen Maßnahmen zur Verbesserung und Stärkung ihrer nationalen AKIS konzipieren. Sie finanzieren Beratung, Schulungen und verschiedene andere Maßnahmen zum Wissensaustausch und können offene und thematische Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen veröffentlichen, um Betriebsgruppen oder andere innovative Projekte einzurichten, die Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaustausch in der Land- und Forstwirtschaft sowie in ländlichen Gebieten fördern.

AKIS-Koordinierungsstellen, die die AKIS vernetzen

In jedem EU-Mitgliedstaat ist die AKIS-Koordinierungsstelle dafür zuständig, Landwirte, Berater, Forscher, das nationale GAP-Netzwerk und alle anderen AKIS-Akteure im Land systematisch miteinander zu vernetzen, um einen effizienten Informationsfluss und Wissensaustausch zu gewährleisten. Sie sind die zentrale Anlaufstelle für alle AKIS-bezogenen Angelegenheiten und verfolgen regelmäßig die AKIS-Strategie und alle Maßnahmen. Die AKIS-Koordinierungsstellen arbeiten regelmäßig mit einer AKIS-„Plattform“, einem AKIS-„Rat“, einem AKIS-„Netzwerk“ oder einer anderen breiter angelegten Gruppe zusammen, um am Puls der Zeit zu bleiben und Unterstützung und praktische Informationen für AKIS-Maßnahmen zu erhalten. Die AKIS-Koordinierungsstellen sind fast immer in der Verwaltungsbehörde des Landwirtschaftsministeriums angesiedelt, die für die Ausarbeitung und Umsetzung des GAP-Plans zuständig ist.

farmers and agricultural advisors observing tree growth progress

Nationale GAP-Netzwerke zur Förderung von Innovation

Nationale GAP-Netzwerke spielen eine treibende Rolle bei der Förderung von Innovation und Wissensaustausch in den EU-Mitgliedstaaten. Sie fördern Innovationen in der Land- und Forstwirtschaft sowie in ländlichen Gebieten und unterstützen das gegenseitige Lernen, indem sie alle Menschen und Organisationen in den Prozess des Wissensaustauschs und des Wissensaufbaus einbeziehen.

Sie können beispielsweise Netzwerkveranstaltungen organisieren, darunter Besichtigungen vor Ort oder Vermittlungsveranstaltungen, bei denen Landwirte, Berater, Forscher, Partner innovativer Projekte und EU-weite Forschungs- und Innovationsprojekte zusammenkommen, um sich zu vernetzen und Fachwissen auszutauschen. Dies kann das Peer-to-Peer-Lernen fördern oder den Beginn einer weiteren Zusammenarbeit bilden.

Nationale GAP-Netzwerke sind von entscheidender Bedeutung, um innovatives Wissen breiter zugänglich zu machen, indem sie praktische Projektergebnisse, die für ihr Land am nützlichsten sind, sammeln, übersetzen und weitergeben.

Mit Hilfe von GAP-Mitteln können nationale GAP-Netzwerke insbesondere operationelle Gruppen bei der Vernetzung mit ähnlichen Projekten unterstützen, indem sie sie zu thematischen oder Networking-Veranstaltungen einladen, Projektinformationen in nationalen oder regionalen Datenbanken bereitstellen, ihre Ergebnisse verbreiten oder sie mit EU-weiten Forschungs- und Innovationsprojekten in Kontakt bringen.

  • Wie können GAP-Netzwerke operationelle Gruppen dabei unterstützen, sich mit anderen zu vernetzen, neue Kooperationen zu fördern oder Projektergebnisse EU-weit zu verbreiten? Weitere Informationen finden Sie im Webportal für operationelle Gruppen.
  • Nationale GAP-Netzwerke, AKIS-Koordinierungsstellen und Verwaltungsbehörden diskutierten auf dem EU-GAP-Netzwerk-Workshop „Nationale Vernetzung für Innovation“ (2023) Instrumente und Vernetzungsansätze zur Unterstützung eines gut funktionierenden AKIS, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle der GAP-Netzwerke lag.

Der EU-GAP-Netzwerk-Workshop „Nationale Vernetzung für Wissensaustausch und Innovation“ brachte nationale GAP-Netzwerke, AKIS-Koordinierungsstellen, Verwaltungsbehörden und Berater zusammen, um voneinander zu lernen, wie die Ergebnisse von OG-Projekten verbessert werden können, und um eine bessere, transnationale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit anzustreben (2024).

Förderung kompetenterer Beratung und Innovationsunterstützung

Berater sind ein Eckpfeiler eines gut funktionierenden AKIS. In der GAP für den Zeitraum 2023–2027 ist die Rolle der Berater viel umfassender, und alle Berater müssen gut in das nationale AKIS integriert sein. Berater müssen Landwirten, Forstwirten und ländlichen Unternehmern aktuelle und maßgeschneiderte Informationen zur Unterstützung ihrer täglichen Entscheidungen anbieten. Sie müssen in der Lage sein, aktuelle technologische und wissenschaftliche Informationen aus Forschung und Innovation zu liefern, die auch wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte abdecken.

Die AKIS-Koordinierungsstellen müssen die Beratung im Land organisieren und sicherstellen, dass die Beratung durch unparteiische öffentliche oder private Berater erfolgt. Sie müssen auch für eine regelmäßige und wirksame Schulung der Berater sorgen.

Zwei Landwirte stehen vor ihrer Biogasanlage

Eine der neuen Aufgaben der Berater besteht darin, die operationellen Gruppen der EIP-AGRI bei der Innovation zu unterstützen. Sie sollten innovative Ideen von Landwirten und Forstwirten an der Basis erfassen, kompetente Experten zusammenbringen, die diese innovativen Ideen in konkrete Projektpläne umsetzen können, praktische Beiträge liefern, die für die Projektziele nützlich sind, einen reibungslosen Projektablauf gewährleisten und die kontinuierliche Kommunikation während des Projekts unterstützen, um schließlich die Projektergebnisse für eine bessere Umsetzung in die Praxis weit zu verbreiten.

Berater verfügen über enge und vertrauensvolle Beziehungen zu Landwirten und anderen Akteuren vor Ort. Innerhalb eines gut organisierten AKIS tauschen sie regelmäßig Wissen mit nationalen und internationalen Forschern und mit GAP-Netzwerken aus, um innovative Projektergebnisse zu sammeln und zu verbreiten. Fachberater können mit ihrem Wissen zu spezifischen, praktischen Themen zusätzliche Unterstützung bieten. Diese Kooperationen sind für ein gut funktionierendes AKIS von entscheidender Bedeutung. Ihr Wissen trägt dazu bei, Wissensreservoirs und thematische Wissenszentren zu schaffen, von denen alle Akteure im Wissens- und Innovationsökosystem profitieren können.

Zusammenarbeit mit Landwirten und Forschern

Um den Wissens- und Innovationsfluss zu stärken, ist es unerlässlich, Landwirte und andere Praktiker einzubeziehen, die mit ihrem praxisorientierten Fachwissen einen Beitrag zu den Agrarwissens- und Innovationssystemen leisten können. Durch die Beteiligung an operativen Gruppen oder anderen Kooperationsprojekten können Landwirte oder Forstwirte gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen finden, mit denen sie konfrontiert sind, indem sie ihr Wissen austauschen und neue Ideen, innovative Technologien oder Methoden erproben und dabei vom Peer-to-Peer-Lernen profitieren.

Durch die intensive Zusammenarbeit mit Landwirten oder Forstwirten in praktischen Innovationsprojekten können Forscher das notwendige Wissen erwerben, um Lösungen für reale Bedürfnisse aus der Praxis zu entwickeln, die leichter in die Praxis umgesetzt werden können. Um die Kluft zwischen Forschung und Praxis zu überbrücken, ist es unerlässlich, dass Landwirte, Forstwirte und ländliche Gemeinden in einen echten Austausch mit Forschern, Beratern, Studierenden landwirtschaftlicher Hochschulen und anderen Innovatoren treten und dass sie für ihr praktisches Wissen und ihre unternehmerische Haltung innerhalb der Projekte respektiert werden. Dadurch entsteht eine gemeinsame Verantwortung, die die Chancen erhöht, dass die Projektergebnisse wirklich nutzbar sind und in der Praxis umgesetzt werden.

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AKIS – Förderung des Wissens- und Innovationsflusses in der EU

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