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Regionaler Bericht über den ländlichen Raum zur Unterstützung von LEADER und anderen Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums im Rahmen des ELER

Der Bericht enthält verschiedene Fallstudien zur Unterstützung von LEADER und anderen Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums im Rahmen des ELER in den deutschen Bundesländern Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.

  • Germany
  • 2014-2022
  • Environmental impacts
Report on the 2014-2020 funding period (extended until 2022) in the federal states of Hesse, Lower Saxony, North Rhine-Westphalia and Schleswig-Holstein
Transformed lawn into a a species-rich wildflower meadow surrounded by a wooden fence, Munich-ecology concept, biodiversity

Die Ergebnisse der im Bericht vorgestellten Fallstudien sollen Einblicke in die Umsetzung und die Auswirkungen der Förderung im Rahmen der ELER-Priorität 6B (Förderung der sozialen Eingliederung, der Armutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Gebieten) geben und sich mit der Bewertungsfrage 17 des Gemeinsamen Bewertungsrahmens (CMEF) befassen: Inwieweit haben die Interventionen im Rahmen des Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums die lokale Entwicklung in ländlichen Gebieten unterstützt?

Der Bericht präsentiert die Ergebnisse der regionalen Fallstudien, die 2022/23 in jeder der beiden LEADER-Regionen in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sowie in einer Region der integrierten ländlichen Entwicklung in Niedersachsen durchgeführt wurden.

Die Wirksamkeit von investiven und nicht-investiven Maßnahmen wird bewertet. Die Analyse wird mit Hilfe von Wirkungsmodellen durchgeführt, um die Leistungen, Ergebnisse und Auswirkungen von LEADER- und integrierten ländlichen Entwicklungsprojekten darzustellen.

Das detaillierte Konzept der Fünf-Länder-Evaluierung entwickelte eigene Bewertungskriterien und Indikatoren. Die Analyse berücksichtigt die Auswirkungen der Förderung in 12 Themenbereichen der ländlichen Entwicklung sowie in den Querschnittsthemen Innovation, Digitalisierung und Gleichstellung.

Als Hauptinformationsquellen dienten Experteninterviews mit den Projektbeteiligten und dem LEADER-Regionalmanagement.

Die Bewertung der Auswirkungen ist in komplexen Themenbereichen eine große Herausforderung. Aufgrund der Vielfalt der Projekttypen in verschiedenen Handlungsfeldern, des kurzen Beobachtungszeitraums und der direkten und indirekten Verknüpfung mit anderen Einflussfaktoren stößt die systematische Bewertung der Auswirkungen an ihre Grenzen.

Daher sollte klargestellt werden, dass es sich nicht um eine (rigorose) Bewertung der Auswirkungen handelt, da es zum Zeitpunkt der Datenerhebung nicht möglich war, die Auswirkungen der Maßnahmen abschließend zu erfassen, und die methodischen Anforderungen (z. B. Vorher-Nachher-Vergleich, Kontrollgruppen) aufgrund der Rahmenbedingungen der Unterstützungsmaßnahmen (einschließlich der Vielfalt und Anzahl der Projekte, unterschiedlicher Start- und Enddaten) und der verfügbaren Ressourcen nicht erfüllt wurden. Die Mehrheit der dargestellten Auswirkungen ist daher nur vorläufig und sollte nur als mögliche Auswirkungen verstanden werden.

Die Zusammenarbeit zwischen LEADER- und ILE-Projekten (integrierte ländliche Entwicklung) funktioniert gut. Bei den ILE-Projekten handelt es sich meist um Investitionsprojekte der Interventionskategorien, die in der Regel seit vielen Jahren eingesetzt werden. Diese etablierten Interventionskategorien werden auch über LEADER angesprochen. Darüber hinaus können LEADER-Projekte teilweise vorbereitend für weitere ILE-Projekte sein oder neue Interventionskategorien entwickeln und testen.

Der Beitrag des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) variiert je nach Aktionsbereich, wobei auf lokaler Ebene und in den Aktionsbereichen wie „Jugend“, „lokale Versorgung“ oder „Sozialzentren“ der lokale Bedarf durch ELER-Mittel gut gedeckt werden kann. Insbesondere mobile Projekte können „Lücken“ bei der Bedarfsdeckung an verschiedenen Standorten schließen.

Viele Projekte haben eine langfristige Wirkung und Multiplikatorfunktion über die direkten Auswirkungen hinaus, und zwar durch nachfolgende weitere Investitionsprojekte oder verbesserte Handlungsmöglichkeiten der lokalen Akteure und der aufgebauten Netzwerke.

Die frühzeitige Beteiligung der zukünftigen Nutzer wird empfohlen, um die Dienstleistungen an die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen anzupassen und sie zur Übernahme von Verantwortung zu ermutigen. Es besteht auch Bedarf an engagierten Menschen in den lokalen Gemeinschaften, die Projekte initiieren und das lokale Engagement fördern.

Bei der Unterstützung von Unternehmen aus öffentlichen Mitteln sind mögliche Mitnahmeeffekte als ein großes Problem bei der Unterstützung von Akteuren des Privatsektors zu berücksichtigen. Mitnahmeverluste sind negativ zu bewerten, wenn der Nutzen des Projekts ausschließlich dem subventionierten Unternehmen zugutekommt. Wenn das Projekt auch eindeutig positive Auswirkungen auf soziale und regionale Ziele hat, kann der Einsatz öffentlicher Mittel gerechtfertigt sein. Daher ist es notwendig, bei der Beurteilung jedes Einzelfalls die Ziele des Projekts und das (erwartete) Verhältnis zwischen geschäftlichem und gesellschaftlichem Nutzen abzuwägen.

Abschließend sollte das Potenzial für Einflussnahme durch Projektauswahlkriterien noch konsequenter genutzt werden, um Projekte im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und die Erfüllung sozialer Bedürfnisse zu optimieren.

Author(s)

Thünen Institute: Birgit Fengler, Lynn-Livia Fynn, Heike Peter, Kim Pollermann

Ressourcen

Documents

German language

Report on the 2014-2020 funding period (extended until 2022) in the federal states of Hesse, Lower Saxony, North Rhine-Westphalia and Schleswig-Holstein

(PDF – 10.56 MB – 157 pages)