News | 18 Nov. 2024

Sloweniens vereinfachte lokale Entwicklung unter der Federführung der Bevölkerung

Die Vereinfachung und Harmonisierung der EU-Fonds hat zum Erfolg von LEADER in Slowenien beigetragen. Der wichtigste Faktor ist ein gemeinsamer nationaler Rechtsrahmen, der in diesem Artikel näher erläutert wird.

Scenic photo of a mountain and a lake in Slovenia

In Slowenien sind vereinfachte Ansätze für LEADER ein Merkmal des mehrfach finanzierten Unterstützungssystems, wobei alle slowenischen Gemeinden nun Teil eines Gebiets der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) sind. Die enge Zusammenarbeit zwischen den LAGs, dem Slowenischen Netzwerk für ländliche Entwicklung, dem Nationalen GAP-Netzwerk, der Verwaltungsbehörde und der Zahlstelle trägt dazu bei, die Entwicklungsmöglichkeiten von LEADER zu nutzen.

Die Umsetzung der slowenischen LEADER-Aktivitäten für den Zeitraum 2023–2027 baut auf einer langen Geschichte landesweiter Erfahrungen mit gemeinsamen Ansätzen für die lokale Entwicklung unter der Federführung der Bevölkerung (CLLD) auf. Diese Fortsetzung ermöglicht es den LAGs, EU-Mittel aus der GAP und der Kohäsionspolitik zu kombinieren. Für die Gebiete der LAGs werden solche EU-Entwicklungsfinanzierungsoptionen mit Projektzuschüssen in Höhe von 5.000 bis 200.000 EUR bereitgestellt.

Die Vereinfachung und Harmonisierung von EU-Fonds war in Slowenien ein Erfolg der CLLD. Der wichtigste Faktor hierfür ist ein gemeinsamer nationaler Rechtsrahmen zwischen dem LEADER/CLLD-Ansatz des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Jede LAG wendet bei der Umsetzung ihrer Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) dieselben gemeinsamen Regeln an, und viele Verwaltungsvorschriften sind vereinheitlicht, um allen Beteiligten Zeit zu sparen. Eine geringe Anzahl von Unterschieden ergibt sich aus den EU-Finanzierungsvorschriften. Vereinfachte Kostenoptionen wie Pauschalbeträge für vorbereitende Unterstützung, Haushaltsentwürfe für kleine Projekte und Standardkostensätze für Einheits- und Pauschalkosten machen das Leben für Projektantragsteller und Begünstigte in ländlichen Räumen Sloweniens noch einfacher.

Die 1500 lokalen LEADER/CLLD-Projekte, die im Programmzeitraum 2014–2020 unterstützt wurden, zeigen, dass LEADER einen Mehrwert bietet und dass es beim CLLD-Prozess um viel mehr als nur um Finanzierung gehen kann. Diese Projekte nutzten drei Fonds: 830 wurden vom ELER unterstützt, die anderen nutzten den EFRE und den Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF). Wichtig ist, dass 50 LAG-Kooperationsprojekte unterstützt wurden, von denen 23 transnational waren. Die ländlichen Gebiete Sloweniens haben stark von den Entwicklungskapazitäten, Kompetenzen und dem Vertrauen profitiert, die LEADER/CLLD in den lokalen Gemeinschaften schafft.

Wir haben einen Kollegen der slowenischen Verwaltungsbehörde gebeten, mit eigenen Worten zu erklären, was der Mehrwert von LEADER in der Praxis auf Dorf-, Regional- und Landesebene bedeutet. Hier ist, was sie zu sagen hatten:

Der Mehrwert von LEADER bedeutet eine Steigerung des Sozialkapitals. Dies zeigt sich insbesondere in einer verstärkten gegenseitigen Unterstützung und in mehr Vertrauen sowie in einer zunehmenden Beteiligung von Interessenvertretern an der Umsetzung des Bottom-up-Ansatzes (z. B. lokale Akteure und Verwaltungsstrukturen). Die Umsetzung jedes LDS fördert eine verstärkte sektorübergreifende Zusammenarbeit auf lokaler Ebene (Projekte bringen mehrere Akteure zusammen) und durch die Umsetzung von LAG-Kooperationsprojekten auch eine verstärkte interregionale und transnationale Zusammenarbeit.“ Die Stärkung, Befähigung und Vernetzung lokaler Partnerschaften ermöglicht eine langfristige Zusammenarbeit auch in anderen Bereichen und damit den Wissenstransfer zwischen Projektpartnern und Zielgruppen. Dies trägt auch zur Stärkung des Systems der landwirtschaftlichen Wissens- und Innovationssysteme (AKIS) bei. Durch die aktive Beteiligung lokaler Akteure wird eine größere Anzahl nachhaltiger Projekte erwartet, da diese direkt aus den Bedürfnissen der lokalen Entwicklung hervorgehen. Der Mehrwert von LEADER besteht darin, dass die lokale Bevölkerung ermutigt wird, Entscheidungen zu treffen und die Entwicklung ihrer Gebiete aktiv zu steuern. Dies stärkt die lokale Identität, das Zugehörigkeitsgefühl und die Möglichkeit der Einflussnahme auf die Entwicklung unter den lokalen Akteuren und schafft so die Voraussetzungen für eine bessere Nutzung des endogenen Entwicklungspotenzials eines lokalen Gebiets. Daher hat jede LAG in Slowenien ihren Mehrwert in ihrem LDS definiert. Slowenischen Verwaltungsbehörde

LEADER-Beispiele

Die slowenische Verwaltungsbehörde hat in diesem Jahr eine Sammlung von Fallstudien veröffentlicht, die im Rahmen des GAP finanziert wurden. Dazu gehören auch Beispiele für LEADER wie die LAG der Täler von Ober-Savinja und Šalek, die sich durch ihren Erfolg bei der Finanzierung der meisten Kooperationsprojekte unter den LAG des Landes auszeichnet. Zu den Projekten gehört ein Erlebnis, das an die Tradition des Holzflößens im Land anknüpft und den Teilnehmern eine simulierte Floßfahrt auf dem Savinja-Fluss durch die lebhaften Stromschnellen ermöglicht.

Andere Fallstudien zeigen, wie gut die Begünstigten von LEADER die EU-Mittel nutzen konnten, wie z. B. die Cer Cerovo Tourist Society, die die ikonische Biodiversität wie den Eisvogel als Markenzeichen nutzt, um Naturtouristen anzuziehen.

Ein Projekt, das in der neu veröffentlichten LEADER-Information über die LAG Ljubljansko Barje in okolica (Sumpfgebiet von Ljubljana und Umgebung) beschrieben wird, ist eine spezielle Schulung für Lebensmittelunternehmen zum Thema Lyophilisation, auch Gefriertrocknung genannt. Das Projekt „Lokale Produkte aus dem Land des Grafen Blagaj“ ist eine Initiative, die darauf abzielt, Kapazitäten aufzubauen. Es zielt darauf ab, lokale Unternehmen in die Bereitstellung von touristischen Angeboten wie kulinarischen Touren auf dem Bauernhof einzubeziehen, einschließlich eines Lunchpakets voller lokaler Produkte. Das innovative „Bottom-up“-Design führte zu Workshops zur Verbesserung der Präsentation der Produktpalette eines Unternehmens für in- und ausländische Besucher. Die Ergebnisse trugen dazu bei, dass Touristen die lokalen kulinarischen Köstlichkeiten mehr zu schätzen lernten.

Weitere Informationen über LEADER und seinen Mehrwert in Slowenien finden Sie auf der Website der Verwaltungsbehörde. Sie können der Verwaltungsbehörde eine E-Mail an gp.mkgp@gov.si, dem LEADER-Büro an clldpo2020.mkgp@gov.si und dem nationalen Netzwerk an mreza-podezelje.mkgp@gov.si senden.