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Förderung der extensiven Beweidung durch Vertragsnaturschutz 

Die Studie analysiert Förderdaten, um die Umsetzung der Vertragsnaturschutzmaßnahme Beweidung im MEPL III (Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2014–2020 Baden-Württemberg) besser zu verstehen.

  • Germany
  • 2014-2022
  • Environmental impacts
Promotion of extensive grazing through contractual nature conservation
Cows grazing in a field near Fussen, Bavaria, Germany

Die Förderung des Vertragsnaturschutzes ist eine zentrale Maßnahme im EPLR Baden-Württemberg 2014–2020 zur Förderung einer naturschutzgerechten Beweidung.

Die vorliegende Studie analysiert Förderdaten aus dem Landschaftsmanagement-Informationssystem (LaIS) und dem Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystem (InVeKoS), um die Umsetzung der Maßnahme „Vertragsnaturschutzbeweidung“ besser zu verstehen.

Der Vertragsnaturschutz soll zur Förderung der extensiven Beweidung und damit zur Erhaltung von artenreichem Grünland im Allgemeinen sowie zur Umsetzung der Habitat-Richtlinie und zum Schutz von Natura-2000-Gebieten beitragen.

Im Mittelpunkt der Analyse steht die Maßnahme 10.1.4 (Förderung über Vertragsnaturschutzbeweidung). Gefördert werden Fünf-Jahres-Verträge zur Beweidung ohne Einsatz von Pestiziden und Stickstoffdüngern in Naturschutzgebieten im Rahmen des Vertragsnaturschutzes.

Bei der Studie handelt es sich nicht um eine Bewertung, sondern sie dient der Vorbereitung der Ex-post-Evaluierung im Jahr 2026 durch Analyse der Umsetzung der Maßnahme. Bewertungskriterien sind daher nicht anwendbar.

Die Studie analysiert jeweils die Förderdaten 2020 aus dem LaIS und dem InVeKoS. Anhand der LaIS-Daten wurden nicht nur die Anzahl der Antragsteller, die geförderten Flächen und Prämien sowie die Inanspruchnahme auf Kreisebene ermittelt, sondern auch Analysen zu den relevanten Tierarten (z. B. Schafe, Ziegen, Rinder) und den erreichten Biotoptypen durchgeführt. Darüber hinaus wurde die Kombination verschiedener Vertragsnaturschutzmaßnahmen analysiert.

Mit Hilfe der InVeKoS-Daten wurden Vergleiche zwischen Betrieben, die am Vertragsnaturschutz teilnehmen und solchen, die nicht daran teilnehmen, z. B. bei der Beweidung hinsichtlich der Tierhaltung oder der Flächengröße angestellt. Das InVeKoS ermöglicht auch die Identifizierung von Milchviehbetrieben. Darüber hinaus wurde analysiert, welche weiteren Fördermaßnahmen des EPLR von den Betrieben, die an der Vertragsnaturschutzbeweidung teilnehmen, in Anspruch genommen werden (Ausgleichszulage, Maßnahmen des Förderprogramms Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohlbefinden).

In der Studie wird nur ein Jahr, 2020, der Maßnahmenumsetzung analysiert.

Nach den LaIS-Daten gab es im Jahr 2020 rund 1.300 Begünstigte der untersuchten Maßnahme, davon 94 % landwirtschaftliche Betriebe. Die Vertragsnaturschutzbeweidung ist eine wichtige Fördermaßnahme, insbesondere für Schaf- und Ziegenhalter. Die Schafbeweidung dominiert die geförderten Flächen und die eingesetzten Mittel. Der finanzielle Beitrag der Maßnahme ist für Schafhalter besonders hoch. Betriebe mit mindestens 500 Mutterschafen sind wichtige Akteure im Vertragsnaturschutz. Der geografische Schwerpunkt der Maßnahme liegt auf der Schwäbischen Alb und dem Südschwarzwald.

Nach Angaben des InVeKoS bewirtschaften die an der Maßnahme teilnehmenden Betriebe im Vergleich zu den Nicht-Teilnehmern die Flächen extensiver und mit einem größeren Schwerpunkt auf Grünland. Die Mehrheit der Betriebe, die an der Maßnahme teilnahmen, hatte auch Verträge mit anderen Vertragsnaturschutzmaßnahmen. Fast 70 % der Betriebe mit Vertragsnaturschutz-Beweidung erhielten auch Zahlungen über die Ausgleichszulage.

Die Ergebnisse der Analysen bieten eine gute Grundlage für die weitere Bewertung der Wirkung der Maßnahme durch Literaturanalysen und Interviews mit Vertretern von Verbänden (z. B. Landschaftspflegeverbände, Verbände der Schaf- und Ziegenhalter), Behördenvertretern ausgewählter Landkreise und weiteren Experten.

Author(s)

Institute for Rural Structural Research (ifLS)

Ressourcen

Documents

German language

Promotion of extensive grazing through contractual nature conservation

(PDF – 2.89 MB – 28 pages)