Policy Insights – Vermeidung von Lebensmittelabfällen mit GAP-Strategieplänen

Lebensmittelabfälle sind Lebensmittel, die weggeworfen werden, einschließlich der Teile, die wir nicht essen, wie Knochen oder Fruchtkerne und -schalen. Das Ziel nachhaltiger Lebensmittelsysteme ist es, einen Kreislaufprozess zu schaffen, bei dem Lebensmittelabfälle minimiert oder eliminiert werden. Wenn Lebensmittel verloren gehen oder weggeworfen werden, riskieren wir auch die Verschwendung von Energie, Düngemitteln, Lebensgrundlagen, Geld, Nährstoffen, Möglichkeiten, Ressourcen, Boden, Zeit, Wasser und Arbeit. Die Zielvorgabe 12.3 der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) besteht darin, Lebensmittelverluste entlang der Wertschöpfungsketten in allen Phasen des Lebenszyklus von Lebensmitteln weltweit zu verringern.

Zu den politischen Maßnahmen auf EU-Ebene zur Verringerung der Lebensmittelabfälle gehören die Überarbeitung der Vermarktungsnormen und die Aktualisierung der Hygienevorschriften. Diese ergänzen die Abfallrahmenrichtlinie der Mitgliedstaaten, die die Kreislaufwirtschaft in der Agrarlebensmittelkette fördert, und es gibt politische Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Außerdem sind die Branchenverbände gut (und oft am besten) positioniert, um die gewünschte Ausweitung und durchgängige Berücksichtigung der Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu fördern. Auch die sozialen Medien können von Lebensmittelherstellern, die Kampagnen zur Beeinflussung der Einstellung zur Lebensmittelverschwendung durchführen, mit gutem Erfolg genutzt werden.

Der Artikel gibt einen Überblick über die politischen Maßnahmen/politischen Instrumente und die Initiativen wichtiger Akteure der Lebensmittelkette in Europa zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und zur Sensibilisierung der Verbraucher für dieses wichtige Thema. Der Text befasst sich mit der Rolle der nationalen GAP-Strategiepläne bei der Verringerung der Lebensmittelverschwendung, zum Beispiel durch die Unterstützung von Investitionsprojekten zur Verwaltung effizienter Mengen von auf den Markt gebrachten Agrarprodukten. Außerdem werden zwei vom EU-GAP-Netzwerk zusammengetragene Fallstudien vorgestellt: die Geschichte eines Fleischverarbeitungsbetriebs in Malta, wo die GAP-Unterstützung eine Erweiterung der Produktpalette des Unternehmens und damit eine größere Auswahl für die Verbraucher ermöglichte, und Food Act 13, eine belgische Plattform für den Vertrieb von Lebensmitteln in Kreisläufen, die Beschäftigung und Armutsbekämpfung fördert (einer der Finalisten für die Agricultural and Rural Inspiration Awards – ARIA 2023).