Überblick über die Bewertung der GAP-Strategiepläne der Mitgliedstaaten (2023–2027)

Dieser zusammenfassende Bericht fasst die wichtigsten Merkmale von 28 Evaluierungsplänen zusammen und gibt einen Überblick über die Ambitionen der Mitgliedstaaten in Bezug auf die Bewertungen der GAP-Strategiepläne. Er liefert grundlegende und kontextbezogene Informationen für nachfolgende Bewertungen, die im Zeitraum 2023–2027 durchgeführt werden sollen, und dient den Mitgliedstaaten als Referenz, um ihre Pläne auszutauschen und von den Erfahrungen der anderen zu lernen. Darüber hinaus werden in dem Bericht bewährte Praktiken, die in verschiedenen Abschnitten der Evaluierungsspläne (EP) beobachtet wurden, identifiziert und hervorgehoben.

Die Evaluierungspläne, die von den Mitgliedstaaten unter der Leitung ihrer Verwaltungsbehörden entwickelt und den jeweiligen Begleitausschüssen vorgelegt werden, sollen die Bewertungstätigkeiten umreißen, die während der Umsetzung der GAP-Strategiepläne (2023–2027) durchgeführt werden sollen.

Der Hauptzweck dieser EPs ist es, sicherzustellen, dass ausreichende und angemessene Bewertungen durchgeführt werden, um die notwendigen Informationen für die Programmsteuerung zu liefern, künftige Politikzeiträume zu informieren und zu gewährleisten, dass die für die Bewertung der GAP-Strategiepläne erforderlichen Daten zur Verfügung stehen. Die Evaluierungspläne decken sieben Schlüsselkategorien ab, wie sie in der Durchführungsverordnung (EU) 2022/1475 definiert sind: Ziele und Bedarf; Governance und Koordinierung; Kartierung der Interessenvertreter; Zeitplan; Daten und Informationen; Kommunikation und Follow-up; Ressourcen, technische Unterstützung und Aufbau von Kapazitäten.

Wichtige Abschnitte und ihre Erkenntnisse

Der Abschnitt „Ziele und Bedarf“ der Evaluierungspläne dient als Rahmen für den gesamten Evaluierungsplan und liefert eine Begründung für die Bewertung, die während des gesamten Programmplanungszeitraums durchgeführt werden soll. Alle Mitgliedstaaten haben allgemeine Bewertungsziele angegeben, die mit den Mindestanforderungen der Verordnung (EU) 2022/1475 verknüpft sind, wie z. B. die Bewertung der Wirksamkeit, Effizienz, Relevanz, Kohärenz und des Mehrwerts der GAP für den Zeitraum 2023–2027. Eine besondere Herausforderung in diesem Abschnitt war die Unterscheidung zwischen den Erfordernissen der Bewertung und den Erfordernissen des GAP-Strategieplans sowie die genaue Einbeziehung der Bedürfnisse der Interessenvertreter in den Bewertungsprozess. Zu den bewährten Praktiken gehört die detaillierte Operationalisierung von Bewertungsrahmen, die Bewertungsfragen, wichtigste Bewertungselemente, Erfolgsfaktoren, Indikatoren, Datenquellen und die Gründe für geplante Bewertungen umfassen.

Der Abschnitt „Steuerung und Koordinierung“ zeigt, dass die Mitgliedstaaten solide Strukturen zur Steuerung von Bewertungen eingerichtet haben. Dies zeigt sich an den verschiedenen Beratungsgruppen, Ausschüssen und Arbeitsgruppen, die die Qualität der Bewertungen verbessern, partizipative Bewertungsprozesse sicherstellen und die Ergebnisse effizient nutzen sollen. In den Mitgliedstaaten ist ein klarer Trend zu einer wachsenden Bewertungskultur zu beobachten. Zu den bewährten Praktiken in diesem Bereich gehören die Entwicklung zusätzlicher Koordinierungsstrukturen zur Unterstützung von Bewertungsaktivitäten, innovative Ansätze zur Steuerung und die Einbeziehung ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen in den Aufgabenbereich der Evaluatoren.

Das „Stakeholder Mapping“ ist zwar neu und eine Herausforderung, hat aber die Planung der Bewertung durch die Förderung eines partizipativen Ansatzes und die Identifizierung verschiedener Arten von Interessenvertretern über den Begleitausschuss hinaus erheblich verbessert. In diesem Abschnitt werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, die relevanten Interessenvertreter, ihre Rolle und ihre Bedürfnisse in Bezug auf die Bewertung und den Aufbau von Kapazitäten zu beschreiben. Während einige Mitgliedstaaten erfolgreich ein breites Spektrum von Interessenvertretern über den Begleitausschuss hinaus einbezogen haben, hatten andere Schwierigkeiten, zwischen Leitungsorganen und anderen Interessenvertretern zu unterscheiden oder den Bedarf an Kapazitätenaufbau zu ermitteln. Zu den bewährten Praktiken gehört jedoch der Einsatz von Instrumenten zur Erfassung der Interessenvertreter, die diese nach ihrer Beteiligung und ihrem Interesse am Bewertungsprozess klassifizieren.

Der Abschnitt „Zeitplan“ enthält einen vorläufigen Zeitplan für die während des Durchführungszeitraums der GAP-Strategiepläne geplanten Bewertungen, einschließlich der Ex-post-Evaluierung. Die meisten Bewertungen sind für die Mitte des Programmplanungszeitraums geplant, wobei bestimmte Themen wie die Umwelt- und Klimaarchitektur, der Mehrwert von LEADER, die nationalen Netzwerke der GAP und das landwirtschaftliche Wissens- und Innovationssystem in der Landwirtschaft (AKIS) besondere Aufmerksamkeit erhalten. Bewährte Praktiken umfassen die Identifizierung und Planung von Bewertungen zu Themen, die über die Mindestanforderungen hinausgehen und spezifische thematische Interessen in bestimmten Mitgliedstaaten widerspiegeln.

Im Abschnitt „Daten und Informationen“ werden die institutionellen Vorkehrungen für die Datenbereitstellung, die Quellen und die Qualitätskontrolle hervorgehoben. Obwohl das Bewusstsein für Datenlücken gestiegen ist, haben nur wenige Mitgliedstaaten in ihren ursprünglichen Evaluierungsplänen Maßnahmen zur Behebung dieser Lücken vorgesehen. Zu den bewährten Praktiken gehören die proaktive Erhebung von Primärdaten, die Nutzung etablierter Überwachungssysteme zu Bewertungszwecken und die Entwicklung spezifischer Überwachungsinfrastrukturen zur Unterstützung der Bewertungen der GAP-Strategiepläne.

Klare Kommunikations- und Follow-up-Prozesse spielen eine entscheidende Rolle bei der effektiven Nutzung der Ergebnisse der Bewertungen. Die Mitgliedstaaten haben verschiedene Kanäle für die Verbreitung von Bewertungsergebnissen skizziert, aber die Einrichtung klarer Follow-up-Mechanismen bleibt eine Herausforderung. Bewährte Praktiken umfassen gezielte Kommunikationsmaßnahmen je nach Phase der Bewertung oder spezifischen Zielgruppen sowie die Entwicklung von Follow-up-Instrumenten zur Standardisierung der Erfassung und Umsetzung von Empfehlungen.

Der Abschnitt „Ressourcen, technische Unterstützung und Kapazitätsaufbau“ schließlich befasst sich mit den für die Umsetzung der Evaluierungspläne erforderlichen Ressourcen, einschließlich der Verwaltungskapazität, der finanziellen Ressourcen und des IT-Bedarfs. Während alle Mitgliedstaaten bestätigen, dass sie über ausreichende Kapazitäten für die Durchführung von Bewertungen verfügen, gibt es laufende Bemühungen, den Kapazitätsaufbau zu verbessern, insbesondere durch die Unterstützung der nationalen GAP-Netzwerke. Zu den beobachteten Bewährten Praktiken gehören detaillierte Bedarfsanalysen für den Aufbau von Kapazitäten und strukturierte Ansätze, die den gesamten Prozess des Kapazitätsaufbaus abdecken.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass der partizipative Ansatz der Mitgliedstaaten bei der Entwicklung von Evaluierungssplänen zu kohärenteren und praktischeren Evaluierungsplänen geführt hat. Die Vielfalt des Inhalts spiegelt die Flexibilität wider, die den Mitgliedstaaten eingeräumt wurde, um die Evaluierungspläne auf ihre Bedürfnisse abzustimmen. Die Evaluierungspläne zeigen Synergien zwischen den verschiedenen Abschnitten auf und stellen sicher, dass die Bedürfnisse der Evaluatoren systematisch ermittelt und berücksichtigt werden. Dieser kollaborative und flexible Ansatz trägt zu einer wachsenden Bewertungskultur in der gesamten EU bei, die die Wirksamkeit und Effizienz der GAP-Strategiepläne für den Zeitraum 2023–2027 insgesamt erhöht.