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Laufende Bewertung des saarländischen Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum 2014–2020

Die Bewertung berichtet über Finanzierungsfälle und öffentliche Ausgaben im Zusammenhang mit dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (EPLR) 2014–2020 für das Saarland in Deutschland und kann daher als Monitoring-Bericht angesehen werden.

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  • 2014-2022
  • Socio-economic impacts
Ongoing evaluation of the Saarland 2014-2020 Rural Development Programme
Old town on the hills of Saar river valley

Das EPLR 2014–2020 des Saarlandes wird jährlich einer laufenden Bewertung unterzogen. Die Bewertung stützt sich hauptsächlich auf die Anzahl der Förderfälle und die öffentlichen Ausgaben und ist daher eher ein Monitoring-Bericht. Die Veränderung der Indikatorwerte wird nicht berichtet, die Fragen der Bewertung werden jedoch qualitativ beantwortet. Es werden alle EPLR-Maßnahmen analysiert. Die Bewertung ist maßnahmenspezifisch und anhand von Bewertungsfragen strukturiert.

Bei dieser Bewertung für 2022 handelt es sich um eine Standardbewertung in der Endphase der Programmlaufzeit. Es ist daher zu erwarten, dass keine wesentlichen inhaltlichen und finanziellen Änderungen mehr vorgenommen werden bzw. geplant sind. Vielmehr wurden und werden kleinere Änderungen zur Feinabstimmung und zum sparsamen und sinnvollen Einsatz der Mittel vorgenommen.

Der methodische Ansatz wird im Bericht über die Bewertung nicht erläutert. Aus dem Bericht geht hervor, dass der jährliche Bewertungsbericht auf Monitoringdaten (Anzahl der Förderfälle, verausgabte Mittel) basiert und qualitative Aussagen getroffen werden.

Die Aussagen zu den Wirkungen der Maßnahmen sind diffus. So werden in der Bewertung zwar die Investitionen zur Kapazitätserweiterung, zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur Verbesserung des Tierwohlbefindens begrüßt, aber es gibt nur wenige klare Aussagen zur tatsächlichen Wirkung der Maßnahmen.

Die meisten Feststellungen beziehen sich auf die Absorption der Mittel (z. B. Diversifizierung zeigt einen stetigen Absorptionstrend) und stehen nicht im Zusammenhang mit der Bewertung. Zudem werden die methodischen Grundlagen und Informationsquellen für die Ergebnisse nicht ausreichend erläutert. Die einzelnen Maßnahmen (z. B. Agrarinvestitionsförderung, Diversifizierung und LEADER) werden mehrfach bewertet, immer unter einer anderen Struktur. Es ist nicht klar, welche der verschiedenen Bewertungen die relevante ist.

Die Umsetzung des Programms hat sich bis 2022 positiv entwickelt, obwohl es in den Jahren 2020 bis 2022 pandemie- und krisenbedingte Hemmnisse (vor allem bei Baumaßnahmen) gab.

Die maßnahmenspezifische Bewertung zeigt in Kurzform folgendes Bild:

  • Bei der Agrarinvestitionsförderung (AFP) werden Investitionen zum Kapazitätsausbau, zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur Verbesserung des Tierwohlbefindens begrüßt. Allerdings ist eine Überprüfung der Zukunftsfähigkeit der AFP notwendig.
  • Die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete wird bis zum Ende der Förderperiode vollständig umgesetzt.
  • Bei der Waldinfrastrukturförderung wird die Umwidmung eines Teils der Mittel von den Evaluatoren befürwortet, da keine weitere Mittelverwendung zu erwarten ist.
  • Die Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung des Waldes haben inzwischen an Dynamik gewonnen. So erfreut sich beispielsweise die Förderung von Biotopbäumen einer deutlich gestiegenen Nachfrage.
  • Die Erstellung von Schutz- und Bewirtschaftungsplänen für NATURA 2000 entspricht den aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen und wirkt sich positiv auf die Effizienz der Verwaltung aus.
  • Die Entwicklung der Ökologischen Landwirtschaft ist positiv. Der Anteil der nach den Richtlinien der Ökologischen Landwirtschaft bewirtschafteten Flächen nimmt stetig zu und stabilisiert sich.
  • Die Fördermaßnahme „Bodenschutzkalkung“ zeigt eine schwache Entwicklung.
  • Die Akzeptanz und Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen in der Landwirtschaft ist zufriedenstellend.
  • Die Dorferneuerung ist eine bewährte Maßnahme, die einen wesentlichen Einfluss auf die Umgestaltung der ländlichen Siedlungen im Saarland hat. Der Innovationsgrad der Dorferneuerungsprojekte ist begrenzt.
  • Die Diversifizierungsprojekte (z. B. Pferdepensionen, Urlaub auf dem Bauernhof und Selbstvermarktung) schöpfen die vorgesehenen Fördermittel fast vollständig aus.
  • Nach einer konzeptionell zurückhaltenden Anfangsphase läuft die Umsetzung von LEADER inzwischen reibungslos.

Author(s)

University of Hohenheim and the University of Tübingen

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German language

Ongoing evaluation of the Saarland 2014-2020 Rural Development Programme

(PDF – 328.71 KB – 44 pages)