Bewertung von Ratschlägen zur Verringerung von Pflanzennährstoffüberschüssen und Nährstoffbelastungen in Wasserläufen
Der Bericht analysiert die Auswirkungen des Beratungsprogramms „Greppa Näringen“ auf die Pflanzennährstoffbilanzen in Schweden und konzentriert sich dabei auf die Zeiträume von 2001 bis 2020 und 2014 bis 2020.
- Sweden
- 2014-2022
- Environmental impacts


Greppa Näringen ist ein Beratungsprogramm, das 2001 in Skåne, Blekinge und Halland gestartet wurde und nun Landwirten in ganz Schweden kostenlos angeboten wird. Ziel ist es, den Ausstoß von Klimagasen zu verringern, die Eutrophierung zu reduzieren und den sicheren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu erhöhen. Greppa Näringen ist Teil des schwedischen Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLR) und wird in Zusammenarbeit zwischen der schwedischen Landwirtschaftsbehörde, dem schwedischen Bauernverband (LRF), den Bezirksverwaltungen und verschiedenen Beratungsunternehmen im Agrarsektor durchgeführt. Dieser Bericht ist Teil der Bewertung des EPLRs für den Zeitraum 2014–2020.
Das Bewertungssekretariat des Swedish Board of Agriculture ist für die Bewertung verantwortlich, die von der unabhängigen Beratungsfirma WSP durchgeführt wurde.
Die Bewertung wurde durchgeführt, um zu beurteilen, ob die von Greppa Näringen durchgeführte Beratung die Pflanzennährstoffbilanzen während der Programmplanungszeiträume 2001–2020 und 2014–2020 beeinflusst hat.
Bei der Bewertung wurden die folgenden Fragen beantwortet: 1) Inwieweit hat Greppa Näringen die Pflanzennährstoffbilanzen im Zeitraum 2001–2020 und speziell im Zeitraum 2014–2020 beeinflusst? 2) Welches sind die häufigsten Beratungsmodule, die darauf abzielen, den Überschuss in der Nährstoffbilanz zu reduzieren? 3) Welches sind die am häufigsten vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verringerung der Nährstoffbilanzüberschüsse innerhalb der häufigsten Module? 4) In welchem Umfang haben die Landwirte die am häufigsten vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt? 5) Welche Auswirkungen auf die pflanzlichen Nährstoffüberschüsse werden von den umgesetzten Maßnahmen erwartet?
Die Bewertung wurde hauptsächlich als quantitative Analyse durchgeführt. Mit Hilfe eines statistischen Verfahrens (multiple Regression) wurden die Pflanzennährstoffbilanzen in den Betrieben systematisch und wissenschaftlich ausgewertet. Die Analyse umfasst auch Kontrollvariablen für andere Faktoren als die Anzahl der Beratungssitzungen, die sich auf die Pflanzennährstoffbilanzüberschüsse auswirken können. Die quantitative Analyse wurde durch eine qualitative Analyse ergänzt, die durch Interviews mit Pflanzenernährungsexperten sowohl innerhalb als auch außerhalb der Beratungstätigkeit durchgeführt wurde.
Die Analyse stützte sich auf die Datenbanken von Greppa Näringen. Die Dokumentation besteht aus Paneldaten über die Betriebe, die von 2001 bis 2020 am Beratungsprogramm teilgenommen haben. Die Datenbank enthält Informationen über die erstellten Pflanzennährstoffbilanzen des Betriebs, die Anzahl und Art der Beratungsmodule, die ein Betrieb zur Kenntnis genommen hat, die Daten dieser Beratungsaktivitäten und den Umfang, in dem ein Betrieb verschiedene Maßnahmen im Rahmen von Greppa Näringen umgesetzt hat.
Darüber hinaus enthält die Datenbank Informationen über die Produktion der Betriebe, die Gemeinde- und Kreiszugehörigkeit, die Anzahl der Großvieheinheiten nach Tierarten, den Anteil der pflanzlichen Erzeugung und der ökologischen Tierhaltung am Betrieb, die Gesamtanbaufläche des Betriebs, die Verteilung der Anbaufläche auf verschiedene Böden und Mullarten sowie die Verteilung der Anbaufläche auf verschiedene Kulturen. Insgesamt wurden im Zeitraum 2001–2020 über 20 000 Pflanzennährstoffbilanzen in etwa 10 000 Betrieben erstellt.
Als Einschränkungen wurden das Fehlen einer Kontrollgruppe und bei einigen Bilanzgruppen das Fehlen einer ausreichenden Anzahl von Beobachtungen (Betrieben) genannt.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass es keinen Zusammenhang zwischen einer verstärkten Beratung und einer Veränderung der Nährstoffbilanz der Pflanzen gibt. Bis auf wenige Ausnahmen war es nicht möglich, statistisch signifikante Schlussfolgerungen über die Auswirkungen der Beratung auf die Pflanzennährstoffbilanzen zu ziehen. Gleichzeitig zeigte die Bewertung, dass die Betriebe in allen Produktionsgebieten ihre Pflanzennährstoffüberschusssalden im Laufe der Zeit verringert haben, und dies gilt auch für die meisten schwedischen Bezirke.
Darüber hinaus wurden gemeinsame Maßnahmen zur Verringerung des Nährstoffüberschusses durchgeführt. Die Landwirte haben mehrere im Rahmen der Beratung vorgeschlagene Maßnahmen zur Verringerung des Überschusses in der Pflanzennährstoffbilanz (z. B. Berücksichtigung der durchschnittlichen Erntemenge bei der Düngung) weitgehend oder teilweise umgesetzt, was sich positiv auswirken dürfte.
Author(s)
Göran Hallin, Angelica Jörnling, Hanna Lindström, Manne Ölfvingsson, Sirje Pädam, Jenny Wallström. WSP
Ressourcen
Documents
Greppa Näringen 2001–2020 An evaluation of advisory services aimed at reducing nutrient surpluses and the risk of nutrient pollution in watercourses
(PDF – 1.12 MB – 83 pages)