Fokusgruppe des EU-GAP-Netzwerks „Regenerative Landwirtschaft für die Bodengesundheit“
Dieser Bericht präsentiert die wichtigsten Ergebnisse der Fokusgruppe „Regenerative Landwirtschaft für Bodengesundheit“ des EU-GAP-Netzwerks.
- 2023-2027


Im Zeitraum 2023–2024 arbeiteten 20 Experten der EU-GAP-Netzwerk-Fokusgruppe „Regenerative Landwirtschaft für die Bodengesundheit“ an der Frage: „Wie können regenerative landwirtschaftliche Praktiken Landwirten helfen, die Bodengesundheit und -produktivität wiederherzustellen, zu schützen und zu verbessern?“
Für die Zwecke dieser Fokusgruppe wurde regenerative Landwirtschaft (RA) als ein ergebnis- und prinzipienbasierter Ansatz in der Landwirtschaft definiert, der der Wiederherstellung und Verbesserung der Bodengesundheit Priorität einräumt. Dazu gehört die Umsetzung von Praxissystemen, die an den lokalen Kontext angepasst sind. Durch die Wiederherstellung der Bodengesundheit zielt die regenerative Landwirtschaft auch darauf ab:
- den Verlust der Biodiversität rückgängig zu machen,
- gut funktionierende Wasserkreisläufe wiederherzustellen,
- sich an den Klimawandel anzupassen und ihn zu mildern,
- und die wirtschaftliche Rentabilität zu steigern.
Da es sich bei der Wiederherstellung um einen Prozess handelt, gibt es keine „regenerativen Betriebe“ an sich, sondern Betriebe, die sich in verschiedenen Phasen des Wiederherstellungsprozesses befinden.
Die Verschlechterung der Bodengesundheit, einschließlich Wind- und Wassererosion und Verlust von organischer Substanz im Boden, erfordert RA. RA setzt eine Kombination verschiedener landwirtschaftlicher Praktiken ein: kontrollierte Beweidung, verbessertes Bodenmanagement, Agroforstwirtschaft, minimale Bodenbearbeitung, dauerhafte Bodenbedeckung, Diversifizierung der Kulturen, Bodenverbesserung und Biostimulation, die auf spezifische Kontexte zugeschnitten sind. Aus diesen Kombinationen entstehen Systeme wie der regenerative Marktgartenbau in der Gemüseproduktion oder der ökologische Ackerbau ohne Bodenbearbeitung. Um die regenerative Landwirtschaft in Europa zu etablieren, müssen Befürworter mehrere Herausforderungen bewältigen. Sie müssen sicherstellen, dass Landwirte Zugang zu relevantem Wissen, Werkzeugen und Maschinen haben, einen Mentalitätswandel im Lebensmittel- und Agrarsektor und darüber hinaus fördern, finanzielle Unterstützung für den Übergang der Landwirte bereitstellen und sich mit neuen Klimabedingungen auseinandersetzen.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, untersuchte die Fokusgruppe fünf entscheidende Bereiche für den Erfolg der RA in Europa:
- (1) die Rolle der Tierhaltung in der RA,
- Bildungsreform und Wissensverbreitung,
- Ergebnisse und Indikatoren für die RA,
- Wertschöpfung durch RA
- und systemische Integration von Praktiken.
Die Fokusgruppe ermittelte mehrere Forschungsbedürfnisse aus der Praxis, wie z. B. die Entwicklung eines praktischen Satzes von Bodengesundheitsindikatoren, der auf Bewirtschaftungspraktiken und Produktionsleistungen in verschiedenen Kontexten reagiert. Zu den weiteren Vorschlägen gehörten die Bewertung der Auswirkungen von RA auf das Klima, die Integration der Auswirkungen auf das Mikroklima und kleine Wasserkreisläufe, der Pflanzenschutz durch Bodenmanagement, das Management des Pflanzenmikrobioms und der Mineralernährung sowie die Optimierung und Bewertung von Managementpraktiken für Deckfrüchte. Die Fokusgruppe schlug auch innovative Ideen vor, um die RA durch Operationelle Gruppen weiterzuentwickeln, z. B. die Charakterisierung, welche Praktiken in bestimmten Kontexten gut funktionieren, oder die Entwicklung von Minimal- oder Direktsaatsystemen, die ohne Herbizide gut funktionieren. Zu den weiteren Vorschlägen gehörten die Entwicklung von Instrumenten zur Überwachung von Bodengesundheitsindikatoren in landwirtschaftlichen Betrieben, die Entwicklung leistungsstarker Zwischenfruchtsysteme in verschiedenen Kontexten und die Schaffung benutzerfreundlicher Lösungen zur Integration von Weidetieren in Ackerbaubetrieben.
Author(s)
EU CAP Network
Ressourcen
Documents
Report - EU CAP Network Focus Group ‘Regenerative agriculture for soil health'
(PDF – 12.28 MB)
Annex 2 – Mini Paper 1: The role of animal husbandry in regenerative agriculture and the potential of livestock grazing to restore soil and ecosystem functioning
(PDF – 1.25 MB – 14 pages)
Annex 2 – Mini Paper 2: Reaching hearts and minds: how education reform and more effective dissemination of knowledge can support the mainstreaming of regenerative agriculture in Europe
(PDF – 1.27 MB – 19 pages)
Annex 2 – Mini Paper 3: Outcomes and indicators for regenerative agriculture across Europe
(PDF – 862.52 KB – 20 pages)
Annex 2 – Mini Paper 4: Value creation through regenerative agriculture
(PDF – 1 MB – 21 pages)
Annex 2 – Mini Paper 5: Systemic integration of regenerative practices
(PDF – 2.65 MB – 28 pages)