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Ergebnisse und Auswirkungen der Unterstützung der Europäische Innovationspartnerschaft

Die laufende Bewertung des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLR) konzentriert sich auf die Ergebnisse und Auswirkungen der Förderung durch die Europäische Innovationspartnerschaft (EIP) in Brandenburg, Deutschland.

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smart farmer using technology in an agriculture field ;man checking by using tablet in farm field

Die Bewertung wird im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK) von einem externen Bewertungsteam bestehend aus BonnEval und dem Amt für Agrar- und Dorfentwicklung durchgeführt. Der vorliegende erste Zwischenbericht bezieht sich auf den Zeitraum 2016–2020.

Im Mittelpunkt der laufenden Bewertung des EPLR stehen die Ergebnisse und Wirkungen der EIP-Förderung in Brandenburg. Im Rahmen der Ex-post-Evaluierung soll die Analyse dieser Ergebnisse zur Beantwortung der Gemeinsamen Bewertungsfrage 30 beitragen: Inwieweit hat das EPLR zur Förderung von Innovationen beigetragen?

Die zentrale Frage ist, ob die geförderten Innovationsprozesse ihre spezifischen Wirkungen entfaltet und zu einer höheren Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Programmgebiet geführt haben bzw. ob eine solche Wirkung zumindest mittelfristig zu erwarten ist. In diesem ersten Zwischenbericht werden die möglichen Auswirkungen anhand der ersten fünf abgeschlossenen EIP-Projekte untersucht. Daraus lassen sich erste Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die weitere Ausgestaltung der Fördermaßnahmen ableiten. Die weiteren abgeschlossenen Projekte werden schrittweise bewertet.

Methodisch wird für die Bewertung ein Bottom-up-Ansatz gewählt, der auf den Analysen der einzelnen abgeschlossenen Projekte und den jeweiligen Schlussfolgerungen basiert. Zunächst wird auf Projektebene untersucht, ob das implizite oder explizite spezifische Ziel des Projekts erreicht wird und ob die beabsichtigten oder andere Ergebnisse erzielt werden. Es werden Informationen gesammelt, darunter Projektbeschreibungen, Praxisblätter und Abschlussberichte. Die „Projektbeschreibung“, das „Praxisblatt“ und der „Abschlussbericht“ für jedes Projekt werden auf der EIP-Website der MLUK veröffentlicht.

Der Reifegrad der Ergebnisse wird dann auf der Grundlage des Konzepts des Technology Readiness Level (TRL) bewertet, um die Schritte zu analysieren, die nach Abschluss des Projekts unternommen wurden oder noch unternommen werden müssen, um eine breite praktische Anwendung zu erreichen. Die Einstufung in eine TRL (von ‚Stufe 1-Grundlagenforschung‘ bis ‚Stufe 9-Nachweis der erfolgreichen Nutzung des qualifizierten Systems‘) erfolgt durch den Evaluator, der im Zweifelsfall durch einen Partner aus der Operationellen Gruppe (OG) aus der Forschung bestätigt wird.

Die Verbreitung der Ergebnisse wird anhand von Abschlussberichten, Internet- und Literaturrecherchen sowie Informationen der Projektkoordinatoren bewertet. Die OG-Mitglieder und Technologieverbreitungsorganisationen wurden auch zu den über die OG hinaus verwendeten Ergebnissen befragt (z. B. durch Interviews).

In Bezug auf Einschränkungen und Herausforderungen, die die Gültigkeit der Ergebnisse beeinflussen, wird erwähnt, dass eine Bewertung idealerweise im Rahmen der Ex-post-Aktivitäten im Jahr 2025/2026 durchgeführt werden müsste, wenn die erzielten Ergebnisse möglicherweise weiterentwickelt und verbreitet worden sind. Es bestünde jedoch die Gefahr, dass die Ansprechpartner der OGs nach Projektabschluss nicht mehr zur Verfügung stehen oder sich nicht mehr an die Ergebnisse erinnern. Zudem kämen die Erkenntnisse aus der Bewertung zu spät, um Förderbedingungen oder Projektauswahlkriterien neu zu gestalten oder umzugestalten.

Das Gesamtergebnis der Bewertung zeigt, dass die EIP-Maßnahme bisher nicht zu einer „groß angelegten ländlichen Entwicklung“ beigetragen hat. Dies wird durch die folgenden detaillierteren Feststellungen gestützt:

  • Erreichung der spezifischen Ziele. Die fünf Projekte haben ihre Ziele erreicht. Die EIP-Maßnahme kann somit als erfolgreich in der Konzeption umgesetzt bewertet werden und bestätigt, dass die Kooperationsforschung in vielen Fällen „als die effektivste und wichtigste Form der Interaktion zwischen Forschung und Wirtschaft angesehen werden kann“.
  • Wirkungspotenziale. Die fünf Projekte haben potenzielle Auswirkungen auf die Produktivität und/oder Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft bzw. auf die Erfüllung gesellschaftlicher Anforderungen in der Landwirtschaft. Die angestoßenen Innovationsprozesse könnten zu „recht großen Veränderungen“ führen, wenn sie in der Praxis breit angewendet würden.
  • Unterschiedliche Reifegrade bei Projektabschluss. Es mangelt an der Anwendungsreife der erzielten Ergebnisse bei und nach Abschluss der Projekte (ab 2021), was ein Grund dafür war, dass die potenziellen Auswirkungen der fünf erfolgreich abgeschlossenen Projekte noch nicht eingetreten sind.
  • Verbreitung der Ergebnisse. Die Publikationen der EIP-Kooperationspartner waren sehr lebendig und vielfältig. Die EIP-Website der MLUK hat die Verbreitung unterstützt, allerdings fehlt auf der Website eine Analyse der Gründe für den Abbruch des Projekts „LandLogistics“ (Rubrik „Praxisblatt“). Darüber hinaus gibt es keine systematische Einbindung der Ergebnisse nach Projektabschluss in AKIS, das für die Landwirte immer noch sehr fragmentiert ist.
  • Zu den veränderten Rahmenbedingungen, die mögliche Wirkungen verhindern oder verzögern können, gehören die COVID-19-Krise, die Unsicherheit potenzieller Investoren über den zukünftigen Marktbedarf, der Krieg in der Ukraine und die Afrikanische Schweinepest.

Author(s)

Susanne Stegmann, BonnEval

Ressourcen

German language

Results and effects of European Innovation Partnership support

(PDF – 1.82 MB – 44 pages)