Gesundheitspolitik für Landwirte in der EU

Themen wie Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, Stress und Ängste sind nach wie vor ernste und weit verbreitete Probleme für europäische Landwirte und landwirtschaftliche Gemeinschaften und können ihre psychische Gesundheit beeinträchtigen. Die Faktoren, die das Wohlbefinden der Landwirte beeinträchtigen, werden immer besser verstanden, dokumentiert und auf EU-Ebene diskutiert. Die psychische Gesundheit der Landwirte in der EU kann im Laufe der Zeit durch lange Arbeitszeiten in Kombination mit anderen Faktoren wie finanzieller Unsicherheit, klimatischen Herausforderungen und geografischer oder sozialer Isolation beeinträchtigt werden. In jüngster Zeit wird der Beruf des Landwirts auch von der Öffentlichkeit verstärkt in Augenschein genommen. Nach Angaben der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sind Landwirte einem höheren Risiko psychischer Probleme ausgesetzt, was die im Vergleich zu anderen Berufszweigen höhere Unfall- und Todesfallrate in der Landwirtschaft unterstreicht.

Das tatsächliche Angebot an psychosozialen Diensten vor Ort in den landwirtschaftlichen Gemeinden ist jedoch noch in der Entwicklung, und in zu vielen ländlichen Räumen gibt es noch Lücken bei der angemessenen psychosozialen Unterstützung. Dies ist der Grund für Initiativen wie Safe Habitus und Embrace Farm, die Wege aufzeigen, wie bessere Betreuungsdienste für das Wohlergehen der landwirtschaftlichen Bevölkerung angeboten werden können.

Die kürzlich gegründete Themengruppe (TG) des EU-GAP-Netzwerks zur Förderung der psychischen Gesundheit von Landwirten und landwirtschaftlichen Gemeinschaften nutzte die umfangreichen Erfahrungen ihrer Mitglieder (darunter Landwirte, Berater, Forscher und politische Entscheidungsträger), um die „Schlüsselbestandteile“ für erfolgreiche Initiativen zur Förderung der psychischen Gesundheit und die Bedingungen für ihre Reproduzierbarkeit zu ermitteln. Aufbauend auf den Erfahrungen der TG gibt der Artikel einen Überblick über die Erkenntnisse und sammelt Rückmeldungen und Meinungen von relevanten Interessenvertretern und bietet Anregungen für maßgeschneiderte Ansätze, die das Wohlbefinden von Landwirten und Gemeinschaften in der gesamten EU verbessern können.