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Bewertung der Förderung von Investitionen in die Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen

Die Bewertung zielt darauf ab, Investitionen in die Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (EPLR) 2014–2020 in Hessen, Deutschland, zu bewerten.

  • Germany
  • 2014-2022
  • Socio-economic impacts
Flowers, fruits and vegetable vendors at the Farmer's market in Freiburg, Germany.

Gegenstand der Bewertung ist die Bewertung der Wirkungen der Teilmaßnahme 4.2 „Investitionen in die Verarbeitung/Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen“ des EPLR 2014–2020 in Hessen (Schwerpunkt 3: Organisation der Lebensmittelkette, Tierschutz, Risikomanagement).

Die Analyse basiert auf Daten der Bewilligungsbehörde, Buchhaltungsdaten (einschließlich Erhebungsbögen) und Telefoninterviews mit geförderten Unternehmen. Erhebungsbögen, die Teil der Projektantragsunterlagen sind, geben Auskunft über die Struktur der Unternehmen, ihre Investitionen und die wirtschaftliche Situation vor und nach Projektabschluss (die so genannten Abschlussbögen zeigen die Ist-Zahlen ein Jahr nach Projektabschluss). Die Bewilligungsbehörde füllt die Erhebungsbögen auf der Grundlage der Antragsunterlagen aus.

Auf der Grundlage der erhobenen Daten (einschließlich relevanter CMEF-Output- und Ergebnisindikatoren wie O4 (Anzahl der geförderten Betriebe) und R14 (Steigerung der Effizienz der Energienutzung in der Landwirtschaft und der Lebensmittelverarbeitung in EPLR-geförderten Projekten)) werden Vorher-Nachher-Vergleiche durchgeführt und die Auswirkungen der geförderten Investitionen bewertet.

Einschränkungen werden in Bezug auf die Datenverfügbarkeit und die möglichen Auswirkungen anderer externer Faktoren, wie der COVID-19-Pandemie und der russischen Aggression gegen die Ukraine, genannt.

Da weniger als die Hälfte aller bis Ende 2021 bewilligten Förderfälle für die Wirkungsanalyse zur Verfügung standen, handelt es sich bei diesem Bericht um eine Zwischenbewertung, die auf einer relativ kleinen Datenbasis beruht und nur vorläufige Ergebnisse und Schlussfolgerungen zulässt. Darüber hinaus beziehen sich die Daten aus den Projektabschlussbögen und den Interviews auf unterschiedliche Jahre, je nachdem, wann das Projekt abgeschlossen wurde. Dies bedeutet, dass Projekte, die vor 2020 abgeschlossen wurden, noch nicht von der COVID-19-Pandemie betroffen waren. Projekte, die später abgeschlossen wurden, waren dagegen bereits von der Pandemie betroffen.

Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Zukunft der Fördermaßnahme müssen auch den Krieg in der Ukraine und seine unvorhersehbaren wirtschaftlichen Folgen berücksichtigen. Spezifischere Empfehlungen können daher nur im Rahmen der Ex-post-Evaluierung abgegeben werden.

Weitere Einschränkungen im Zusammenhang mit den erhobenen Daten sind die subjektiven Ansichten der befragten Begünstigten, die unvollständigen Projektabschlussbögen und der Bezugszeitraum der Jahresabschlüsse (Kalender- oder Wirtschaftsjahr).

Die Bewertung kommt zu dem Schluss, dass die Inanspruchnahme der Fördermaßnahme insgesamt im Plan liegt, die entsprechenden Zielwerte jedoch erst 2021 angepasst wurden. Zu Beginn der Förderperiode wurde die Maßnahme nur selten genutzt, ab 2018 wurden jedoch deutlich mehr Fälle bewilligt, was auf verstärkte Werbe- und Beratungsmaßnahmen zurückzuführen sein dürfte.

Die bewilligten Projekte haben zur Erreichung der Ziele der Fördermaßnahme beigetragen. Die Investitionen dienten vor allem der Kapazitätserweiterung und der Modernisierung von Anlagen. Nach Angaben der geförderten Unternehmen hat sich die Wettbewerbsfähigkeit durch die Investitionen im Durchschnitt deutlich verbessert. Die Verbesserung der Energieeffizienz wird jedoch nicht als Hauptziel der Investitionen genannt, die Energieeffizienz hat sich um etwa 20 % verbessert.

Betrachtet man jedoch die Auswirkungen der Fördermaßnahme, so sind die Nettoeffekte der Förderung aufgrund von Mitnahmeeffekten deutlich geringer als die Bruttoeffekte. Hinzu kommt, dass bis Ende 2021 43 Projekte bewilligt wurden, was angesichts der Größe des Lebensmittelsektors in Hessen jedoch eine geringe Zahl ist. Sektorale Effekte sind daher von dieser Förderung nicht zu erwarten. Aber auch bei mehr Anträgen sind die geplanten Mittel zu gering, um eine sektorale Wirkung zu erzielen.

Author(s)

Stefan Schwarze, Henrik Ebers, Bernhard Forstner (Thünen-Institute)

Ressourcen

German language

Evaluation of the promotion of investments in the processing and marketing of agricultural products

(PDF – 1.34 MB – 52 pages)