Inspirierende Idee: Innovation und Nachhaltigkeit im Reissektor
Die italienische Operationelle Gruppe Riso Amico+ entwickelt eine Wertschöpfungskette für den Reisanbau, die die Umwelt, die Landwirte und das Getreide selbst respektiert.
Die Ökosystemleistungen des Reisanbausystems bringen direkt oder indirekt viele Vorteile für die Nachbarschaft mit sich. Die italienische Operationelle Gruppe Riso Amico+ konzentriert sich auf die Verbesserung dieser Leistungen durch die Verbreitung und Übernahme innovativer Praktiken. Die Verbesserung der wissenschaftlichen und technischen Kenntnisse der Landwirte über wirksame landwirtschaftliche Praktiken wird die Auswirkungen des Anbaus auf die Umwelt verringern, die Biodiversität und die Qualität des Endprodukts optimieren und die wirtschaftliche Lage der Landwirte verbessern.
Das Projekt Riso Amico+ wird von der Universität Turin geleitet und umfasst öffentliche Behörden, eine Verwaltungsstelle für Schutzgebiete, ein Dienstleistungsunternehmen und zehn landwirtschaftliche Betriebe im piemontesischen Reisanbaugebiet. Im Rahmen des Projekts wurden auf diesen zehn Betrieben Demonstrationsflächen eingerichtet, um die Verbreitung von Wissen über ressourceneffiziente und ökologisch nachhaltige Praktiken zu erleichtern. Jeder Betrieb hat eine oder mehrere spezifische agronomische oder naturnahe Maßnahmen eingeführt. Sie haben auch Praktiken eingeführt, die den Schutz, die Wiederherstellung und den Erhalt von Gebieten mit hohem ökologischen Wert gewährleisten können. Ein Hauptziel ist die Verbesserung der Qualität des Endprodukts, wobei das Hauptaugenmerk auf den Schadstoffen liegt. „Die beteiligten Landwirte haben festgestellt, dass Nachhaltigkeit der Schlüssel ist, um langfristig auf dem Markt zu bleiben“, erklärt der Projektkoordinator Francesco Vidotto.
An den Demonstrationsstandorten werden die von den Landwirten angewandten landwirtschaftlichen Praktiken gezeigt, um anderen Reisbauern und allen an der Wertschöpfungskette beteiligten Personen nützliche Informationen zur Verfügung zu stellen. Beispiele für diese Praktiken sind die Agroforstwirtschaft, nicht-chemische Strategien zur Unkrautbekämpfung und die Anwendung der Präzisionslandwirtschaft zur Unkrautbekämpfung und Düngung. „Die Umsetzung erfolgt bottom-up, indem der Betrieb in den Mittelpunkt des Entscheidungsprozesses gestellt wird und der Reisbauer bei den betrieblichen Entscheidungen zur Verbesserung des Produktionsprozesses unterstützt wird“, erklärt Francesco Vidotto.
Der Ansatz des Projekts in Bezug auf die Nachhaltigkeit basiert auf dem Konzept der „Ökosystemleistungen“ des Reissektors, die in verschiedene Kategorien eingeteilt werden können: „Versorgungsleistungen“ – die Produktion von Nahrungsmitteln, Fasern und Brennstoffen; „kulturelle Leistungen“ im Zusammenhang mit Natur, Landschaft und Erholungsaspekten; „Unterstützungs-“ und „Regulierungsleistungen“ sind Vorteile, die sich aus der Verbesserung der Umwelt ergeben (Luft, Boden, Wasser, Flora und Fauna).
Die OG erstellte eine Liste mit guten Agrarumweltpraktiken und Leitlinien für eine nachhaltige Reiserzeugung, die den teilnehmenden Betrieben zur Verfügung gestellt wurden.
Die Partner sind derzeit dabei, eine Webplattform zu entwickeln, auf der die Landwirte die Umweltleistung ihrer Betriebe bewerten und der Öffentlichkeit präsentieren können. Die beteiligten Landwirte wurden geschult und beraten, um ihr technisches Wissen zu erweitern und innovative Betriebstechniken zu entwickeln, mit denen die Ziele der Verringerung der Umweltauswirkungen, der Erhaltung und Erhöhung der Biodiversität und der Steigerung der Getreidequalität erreicht werden können. „Die Themen dieser Schulungsmaßnahmen wurden mit den Reisbauern abgestimmt, die den Wunsch äußerten, einige Themen wie die Konservierung und Lagerung nach der Ernte zu erforschen“, erklärt Francesco Vidotto.
„Der Erfahrungsaustausch zwischen allen Beteiligten wird auch zur Schaffung eines Netzwerks für eine ökologisch nachhaltigere und innovativere Reiserzeugung führen, um die Zweifel und Vorbehalte zu überwinden, die in der Gemeinschaft der Reisbauern immer noch bestehen“, fügt Francesco Vidotto hinzu. Die Anwendung der verschiedenen Techniken wird in den Betrieben vorgeführt, und es werden zahlreiche Besuche organisiert.
Auf der Grundlage der Projektergebnisse erstellen die Partner nun einen Anforderungskatalog für die Produktion und Verwaltung der Reisfarmen, das eine Reihe von Leistungsindikatoren enthält. Diese Indikatoren helfen den Reisbauern bei der Auswahl der besten Praktiken und des geeignetsten und nachhaltigsten Produktionsverfahrens für ihre Betriebe. Darüber hinaus können die Verbraucher durch die Darstellung der Indikatoren auf der Projektwebsite die Umweltauswirkungen der Betriebe und den daraus resultierenden Mehrwert ihrer Produkte besser einschätzen.
Kontaktinformationen
- Francesco Vidotto - francesco.vidotto@unito.it