Workshop des EU-GAP-Netzwerks „Förderung einer bestäuberfreundlichen Landwirtschaft“
Dieser Bericht präsentiert die wichtigsten Ergebnisse des Workshops des EU-GAP-Netzwerks „Förderung einer bestäuberfreundlichen Landwirtschaft“, der am 18. und 19. Juni 2024 in Ljubljana, Slowenien, stattfand.
- 2023-2027


Die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 hebt die Bedeutung von Bestäubern als Schlüsselindikatoren für die Gesundheit von Agrarökosystemen hervor und betont ihre Bedeutung für die landwirtschaftliche Produktion und die Ernährungssicherheit. Die Strategie setzt sich das politische Ziel, ihren Rückgang bis 2030 umzukehren. Diese Anerkennung, gekoppelt mit der Einrichtung der EU-Bestäuberinitiative (2018, überarbeitet 2023), zeigt ihre Bedeutung aus politischer Sicht. Darüber hinaus sind der Schutz und die Wiederherstellung von Bestäuberpopulationen auf landwirtschaftlichen Flächen Hauptziele des Gesetzes zur Wiederherstellung der Natur.
Der Schutz von Bestäubern auf landwirtschaftlichen Flächen erfordert umfassende Kenntnisse über bestäuberfreundliche landwirtschaftliche Praktiken und ein Verständnis der Ökologie aller Bestäubergruppen. Das Netzwerken zwischen verschiedenen Gruppen von Interessenvertretern (Landwirte, Forscher, Berater und politische Entscheidungsträger) und verschiedenen Mitgliedstaaten erleichtert den Austausch und die Verbreitung von Wissen, bewährten Praktiken und innovativen Ideen in einem europäischen Kontext. Solche Netzwerkveranstaltungen können dazu beitragen, den Bedürfnissen der Landwirte gerecht zu werden, wenn Maßnahmen ergriffen werden, um den Rückgang der Bestäuber aufzuhalten und umzukehren.
Der Workshop des EU-GAP-Netzwerks „Förderung einer bestäuberfreundlichen Landwirtschaft“ war eine eineinhalbtägige Veranstaltung, die darauf abzielte, Bedingungen für den Austausch von Wissen und für den Austausch innovativer Ideen und inspirierender Praktiken im Zusammenhang mit einer bestäuberfreundlichen Landwirtschaft zu schaffen. Der Workshop war als Veranstaltung für mehrere Interessenvertreter konzipiert. Die Teilnahme basierte auf einem offenen Aufruf und 69 Teilnehmer aus 21 Ländern nahmen an der Veranstaltung teil. Ljubljana wurde als Gastgeber des Workshops ausgewählt, da Slowenien praktische Beispiele für erfolgreiche bestäuberfreundliche Landwirtschaftsprojekte und bewährte Praktiken für die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, NGOs, Forschern und politischen Entscheidungsträgern vorweisen kann.
Die Plenarsitzung begann mit einem Überblick über die Bestäuber in Europa: Status, Wert, Bedrohungen, bewährte Praktiken und aktuelle Politik. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurden anschließend drei inspirierende Beispiele für bewährte Praktiken vorgestellt, gefolgt von 18 Posterpräsentationen, in denen eine Vielzahl von Projekten im Zusammenhang mit bestäuberfreundlichen landwirtschaftlichen Praktiken vorgestellt wurden. Später konzentrierten sich die Besuche vor Ort auf bewährte Praktiken für Bestäuber auf landwirtschaftlichen Flächen in Slowenien.
Am zweiten Tag konzentrierten sich die Teilnehmer darauf, den Bedarf an Kapazitäten aufzubauen, Schulungen durchzuführen, zusammenzuarbeiten und zu informieren, um die Einführung bestäuberfreundlicher landwirtschaftlicher Praktiken zu ermöglichen. Es wurden auch Wissenslücken und Forschungsbedarf aus der Praxis sowie Ideen für Operationelle Gruppen der EIP/andere innovative Projekte ermittelt.
Es wurden Lösungen zur Bewältigung von Herausforderungen und zur Unterstützung von Landwirten bei der Umsetzung bestäuberfreundlicher Bewirtschaftungspraktiken auf Betriebsebene ermittelt. Dies ist der Schlüssel zur Verbesserung des Wissensaustauschs und der Wissensvermittlung. Zu den Lösungsvorschlägen gehören die Nutzung von Demonstrationsbetrieben und Peer-to-Peer-Mentoring, um bewährte Praktiken für Bestäuber hervorzuheben. Zu den Hindernissen für die Umsetzung von Lösungen gehören ein Mangel an finanzieller und beratender Unterstützung und an politischen Anreizen sowie ein Mangel an lokalem Fachwissen und Managementrichtlinien.
Beispiele für Anfragen nach weiteren Forschungsarbeiten sind mehr Forschung zu den positiven Nebeneffekten bestäuberfreundlicher landwirtschaftlicher Praktiken und zu weniger bekannten Bestäubern, wie man die Anzahl der Blumen in der Landschaft erhöhen kann und wie Landwirte dabei unterstützt werden können, dem Rückgang der Bestäuber entgegenzuwirken. Es besteht Handlungsbedarf auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene. Bei der Planung von Maßnahmen für Bestäuber in landwirtschaftlichen Betrieben ist eine klare Kommunikation mit einfachen Maßnahmen, die für Landwirte sinnvoll sind, unerlässlich.
Author(s)
EU CAP Network
Ressourcen
Documents
Report - EU CAP Network Workshop ‘Promoting pollinator-friendly farming’
(PDF – 16.73 MB)