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Fokusgruppe des EU-GAP-Netzwerks „Wettbewerbsfähige und widerstandsfähige Berggebiete“

Dieser Bericht bietet einen Überblick und eine Zusammenfassung der Informationen, die von der Fokusgruppe (FG) des EU-GAP-Netzwerks zu wettbewerbsfähigen und widerstandsfähigen Berggebieten zusammengestellt wurden. Die Fokusgruppe wurde im November 2023 ins Leben gerufen und schloss ihre Arbeit im Juni 2024 ab.

  • 2023-2027
EU CAP Network Focus Group ‘Competitive and resilient mountain areas'
Picture of a mountain area

Berggebiete erstrecken sich über weite Teile Europas und verfügen über reichlich natürliche Ressourcen, atemberaubende Landschaften, eine einzigartige Biodiversität sowie eine reiche Kultur und Traditionen. Die Fokusgruppe aus zwanzig Experten hat versucht, die Aufmerksamkeit auf Berggebiete zu lenken und innovative Ansätze und Innovationen im Zusammenhang mit Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Bioökonomie weiter zu erforschen, die die Wettbewerbsfähigkeit und die sozioökonomische und ökologische Widerstandsfähigkeit solcher Regionen fördern können. Die wichtigsten Ergebnisse der Beratungen der Fokusgruppe zum Thema „Wettbewerbsfähige und widerstandsfähige Berggebiete“ sind:

  • Die größten Herausforderungen für die Berglandwirtschaft und -forstwirtschaft sind: ungünstige Produktionsbedingungen, Mangel an Informationen und Beratung, fehlender Zugang zu Agrarmärkten, Aufgabe landwirtschaftlicher Tätigkeiten, Entvölkerung, Mangel an Ausbildungszentren, Interessenkonflikte, Klimawandel, Umweltzerstörung, Fehlen einer gemeinsamen langfristigen Strategie und Mangel an Infrastruktur.
  • Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, die Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit von Berggebieten zu stärken. Die wichtigsten davon sind: wachsende Märkte für spezialisierte lokale Nischenprodukte zusammen mit der Produktion hochwertiger Bergprodukte, autochthone Rassen, nachhaltiger Tourismus, eine ruhige und abgelegene Umgebung, grüne Pflege und soziale landwirtschaftliche Aktivitäten, die Existenz schöner Landschaften, einzigartige Biodiversität und eine Reihe weiterer gemeinsamer Güter sowie lebendige Traditionen und historische Gebäude.
  • Um den Herausforderungen und Chancen von Berggebieten langfristig und widerstandsfähig zu begegnen, sind innovative Ansätze ein Schlüsselelement für ihre weitere Entwicklung. Die Land- und Forstwirtschaft sowie die Bioökonomie in Berggebieten sind in einem komplexen und dynamischen Mensch-Natur-System tätig, und es sind langfristige und transformative Lösungen erforderlich, um die Widerstandsfähigkeit auf regionaler Ebene zu erhöhen. Bei der Bewältigung dieser Probleme kann neben den Innovationen im Zusammenhang mit Produkten, Prozessen und Marketing auch die soziale Innovation eine Schlüsselrolle bei diesem Wandel spielen. Bewährte Praktiken von Innovationen (einschließlich angewandter Beispiele) wurden von den Experten gesammelt und in den begleitenden sogenannten Mini-Papers vorgestellt, die von den Experten verfasst wurden.
  • Der Erfolg von Innovationen in ländlichen (Berg-)Gebieten wird durch die geringe Größe der Bevölkerung und der industriellen Basis sowie durch die Entfernung zu Wirtschaftspartnern und Konsumzentren erschwert, was die Verbreitung von Innovationen und Wissen erschwert. Die Triebkräfte für Innovatoren und die öffentliche Politik zur Steuerung von Innovationen sind noch nicht vollständig verstanden. Um dieses Wissen zu erschließen, haben die Mitglieder der FG mehrere Faktoren ermittelt, die für die erfolgreiche Umsetzung von Innovationen in Berggebieten verantwortlich sind und zwar in Bezug auf Organisation, strategische Planung und Management sowie den Zugang zu Infrastruktur, Finanzierung und anderen Ressourcen.

Schließlich wurden von den Experten im Rahmen der FG Forschungs- und Wissensbedarf sowie innovative Ideen ermittelt, die sich wie folgt zusammenfassen lassen:

  • Forschungsbedarf: Kosten-Nutzen-Analyse für öffentliche Güter und kurze Wertschöpfungsketten, Vermarktung von Bergprodukten, Analyse der Ab- und Zuwanderung in Berggebieten, Beziehung zwischen ländlichem und städtischem Hintergrund, kollaborative Netzwerke, Klimaresilienz und Weiterentwicklung von Informationstechnologiesystemen.
  • Zu den Innovationsideen gehören: Entwicklung von an Berggebiete angepassten Mini-Verarbeitungseinheiten, Anwerbung junger Menschen für Berggebiete, Schaffung eines Marktzugangs für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Berggebieten, Förderung der Zusammenarbeit zwischen Interessenvertretern, Entwicklung von Auktionsplattformen, Ermittlung spezifischer Mängel in der GAP und Bildung einer Koalition von Landwirten gegen Waldbrände.

Author(s)

EU CAP Network

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EU CAP Network Focus Group ‘Competitive and resilient mountain areas'

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