Ein neues Klassifizierungsschema zur Vereinfachung der Komplexität der GAP-Strategiepläne
Die Gemeinsame Forschungsstelle hat ein Klassifizierungsschema für landwirtschaftliche Praktiken veröffentlicht, die im Rahmen der GAP in Bezug auf Umwelt-, Klima- und Tierschutzziele gefördert werden.
Im laufenden GAP-Programmplanungszeitraum haben die Mitgliedstaaten im Rahmen ihrer GAP-Strategiepläne maßgeschneiderte Interventionen konzipiert. Bei Interventionen mit Umwelt-, Klima- und Tierschutzzielen können zahlreiche verschiedene landwirtschaftliche Praktiken unterstützt werden. Auch die für die Planung verwendete Terminologie unterscheidet sich von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat, selbst wenn ähnliche landwirtschaftliche Praktiken unterstützt werden.
Um einen Überblick über die Arten der geförderten landwirtschaftlichen Praktiken in der EU zu erhalten und die Auswirkungen der geförderten GAP-Maßnahmen zu bewerten, war es notwendig, ein gemeinsames Vokabular zu schaffen, um die Komplexität der GAP-Strategiepläne besser zu verstehen. Dies war das Ziel der kürzlich veröffentlichten Studie „A classification scheme based on farming practices“, die von der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission (GFS) durchgeführt wurde.
Der Bericht enthält ein Klassifizierungsschema für landwirtschaftliche Praktiken, das systematisch in 18 verschiedene „Abschnitte“ gegliedert ist (z. B. Pflanzenschutz, Düngung und Bodenverbesserung, Landschaft usw.), die in drei verschiedene Stufen unterteilt sind, wobei jede Stufe einen unterschiedlichen Grad an Details in Bezug auf die geförderte Praxis enthält. Die Veröffentlichung enthält auch die entsprechende Definition der einzelnen Klassen der landwirtschaftlichen Praktiken.
Die Verwendung des Klassifizierungssystems für landwirtschaftliche Praktiken ermöglicht es, die Interventionen mit den Umwelt-, Klima- und Tierschutzzielen der strategischen GAP-Pläne zu verknüpfen. Dies wiederum ermöglicht den Vergleich und die Zusammenfassung der Ergebnisse ähnlicher Interventionen in den einzelnen Mitgliedstaaten oder Regionen. Die Labels für landwirtschaftliche Praktiken wurden vom Europäischen Evaluierungs-Helpdesk für die GAP und der GFS entwickelt, bevor sie von den Mitgliedstaaten geprüft wurden. Das System soll nun im Laufe des Jahres über den Katalog der GAP-Interventionen öffentlich zugänglich gemacht werden .
Die erste positive Auswirkung der Kennzeichnung von aller Interventionen aus den GAP-Strategieplänen gemäß der Klassifizierung der landwirtschaftlichen Praxis ist die Vereinfachung, indem die Komplexität der Optionen und Begriffe im Zusammenhang mit den GAP-Interventionen in den GAP-Strategieplänen reduziert wird. Mit einem strukturierten Rahmen können wir die Interventionen systematisieren und ihre gemeinsamen Elemente identifizieren. Dies ermöglicht eine einheitlichere Bewertung der Leistungsfähigkeit der Politik. Indem wir die Interventionen nach ihren landwirtschaftlichen Praktiken kennzeichnen, können wir ihren Beitrag zu den Zielen der GAP besser verstehen
Neben der Kennzeichnung aller relevanten GAP-Interventionen ist das Klassifizierungsschema auch ein Arbeitsinstrument zur Unterstützung des CAPRI-Modells und dient als Referenz für die Definition neuer Variablen in Bezug auf Umwelt und Klima im Farm Sustainability Data Network (FSDN).