Thematischer Bericht über den Ausgabenfortschritt bei Strukturmaßnahmen

Die Bewertung wird im Rahmen des unabhängigen Bewertungsdienstes des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLRs) 2014–2020 für die Region Ligurien durchgeführt. Der Bericht deckt den Zeitraum 2016–2022 ab.

Ziel der Studie ist es, die Ausgabenentwicklung der nicht gebietsbezogenen Interventionen zu analysieren und die Fähigkeit der Region zu bewerten sowie die gebundenen Mittel zur Erreichung der Ausgabenziele des RDP zu verwerten. Ligurien hat die Ausgabenziele immer erreicht, aber in den letzten Jahren hatte die Verwaltungsbehörde zunehmend Schwierigkeiten, ein angemessenes Ausgabenniveau zu erreichen. Die Bewertung ermittelt sowohl die Intervention/die Art der Begünstigten, die bei der Tätigung von Zahlungen auf die größten Schwierigkeiten stoßen, als auch etwaige Probleme auf Verfahrens-/Durchführungsebene.

Der methodische Ansatz kombiniert quantitative (z. B. Statistiken, Überwachungsdaten usw.) mit qualitativer Informationsanalyse, die durch CAWI (Computer-assisted web interviewing) und CATI (Computer-assisted telephone interviewing) gesammelt wurden.

Die Arbeit wird in den folgenden Schritten durchgeführt. Die erste Phase betrifft die Ermittlung des Bedarfs an Bewertungen unter Beteiligung des Evaluators und der Verwaltungsbehörde. Sie konzentrierte sich auf Überlegungen zum Zeitrahmen, der bei der Analyse berücksichtigt werden sollte.

In der zweiten Phase ging es um die Ermittlung nützlicher Primär- und Sekundärdaten. Sie umfasste eine eingehendere Dokumentenanalyse offizieller Dokumente und verschiedener Wissens- und Forschungsquellen. Die detaillierte Analyse regionaler Überwachungsdaten ermöglichte die Ermittlung der Teilmaßnahmen und Ausschreibungen, bei denen es zu größeren Schwierigkeiten bei der Einhaltung der Fristen für den Abschluss der Arbeiten kam. Die Analyse des physischen und verfahrenstechnischen Fortschritts bildete die Grundlage für die anschließenden qualitativen Analysen und die Definition von drei verschiedenen Profilen von Begünstigten. Die Stichproben (es wurde eine proportionale geschichtete Stichprobenmethode anstelle einer einfachen Zufallsstichprobe gewählt) für die Umfragen wurden ermittelt, wobei weiter zwischen öffentlichen und privaten Begünstigten unterschieden wurde.

Die Bewertung kommt zu dem Schluss, dass in Ligurien der geringe Umfang gebietsbezogener Maßnahmen im Vergleich zu nicht gebietsbezogenen Maßnahmen die Möglichkeit der Begünstigten von nicht gebietsbezogenen Maßnahmen, sich auf eine angemessene Liquidität zu verlassen, die durch die Unterstützung im Zusammenhang mit den gebietsbezogenen Maßnahmen gegeben ist und die dazu dient, die anfänglichen Kosten von Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe auszugleichen (oder zu decken), erheblich verringert.

Darüber hinaus zeigte die Ausgabenanalyse drei Hauptfälle, in denen Begünstigte die Frist für den Abschluss der Maßnahmen nicht einhielten.

Erstens reichen Begünstigte verspätet Zahlungsanträge für Restbeträge ein (31 % der analysierten Begünstigten (4 420)). Unter diesen haben öffentliche Begünstigte die größten Schwierigkeiten. Nur 10 % schaffen es, Zahlungsanträge für Restbeträge fristgerecht einzureichen, während es bei privaten Begünstigten 74 % sind.

Zweitens: Begünstigte, die zwar Zwischenzahlungen beantragt, aber keine Restzahlungen beantragt haben und die Frist überschritten haben. Zu dieser Kategorie gehören 441 Begünstigte (insbesondere für die Maßnahmen 16.1, 16.2, 16.4 und 7.1).

Schließlich haben einige Begünstigte keinen Zahlungsantrag gestellt, was zwar nur ein geringes Gewicht hat (3,2 %), aber einen kritischen Faktor für die Ausgabenziele darstellt.

Was den Zusammenhang zwischen Investitionen und Verzögerungen betrifft, so ergab die Analyse einen direkt proportionalen Trend zwischen Investitionen und dem Prozentsatz der verspäteten Begünstigten, die Zahlungen beantragen. Kleine Investitionen können die Fristen am häufigsten einhalten, während diejenigen, die einen größeren wirtschaftlichen Aufwand erfordern, oft im Rückstand sind.

Die Bewertung kommt auch zu dem Schluss, dass für 7 % (295) der Unterstützungsanträge noch kein Restzahlungsantrag vorliegt und sie hinter den Fristen zurückliegen. Der Evaluator bezifferte den Wert der von dieser Verzögerung betroffenen Projekte auf 34 Millionen Euro, wobei ein Betrag von 19 Millionen Euro noch nicht ausgezahlt wurde. Diese Zahl stellt einen erheblichen Teil der Ressourcen dar, die eine grundlegende Rolle bei der Erreichung des Ausgabenziels für das Ligurien-RDP spielen können, aber de facto aufgrund der Schwierigkeiten der Begünstigten bei der Einhaltung der für das Ende der Arbeiten festgelegten Fristen ausgesetzt sind.

Schließlich zeigen die Ergebnisse der Umfragen (84 Antworten), dass das Problem, das von den befragten Begünstigten am häufigsten angesprochen wird, im Allgemeinen mit dem Zugang zu Krediten zusammenhängt.

Die Auswirkungen externer Ereignisse wurden durch die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit/dem Zugang zu Krediten noch verstärkt. Ende 2019 war die gesamte Region von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Schocks betroffen. Die Auswirkungen dieser Ereignisse sind vielfältig, wie z. B. Schwierigkeiten beim Kauf von Maschinen und Geräten aufgrund der Nichtverfügbarkeit elektronischer Komponenten und einer zweistelligen Inflation, ein deutlicher Anstieg der Energiekosten, höhere Finanzierungskosten aufgrund steigender Zinssätze und das Verschwinden einiger strategischer Exportmärkte. In diesem Zusammenhang haben landwirtschaftliche Betriebe ihren Umsatz verringert, was zu einem deutlichen Anstieg der Produktionskosten und der Verschuldungsrate geführt hat. Darüber hinaus dauert es lange, die Verfahren zur Annahme von Unterstützungsanträgen abzuschließen.