LEADER Zahlen und Fakten: Neue LAGs für 2023-2027
Mehr als 2.600 Lokale Aktionsgruppen (LAGs) werden im Jahr 2023 ihre Arbeit aufnehmen. Diese werden LEADER durch gebietsbezogene lokale Entwicklungsstrategien umsetzen, die die LAG-Finanzierung für Bottom-up-Entwicklungsprozesse einschließlich Innovation, Vernetzung und Zusammenarbeit steuern.
2023 ist das Jahr, in dem die lokalen Aktionsgruppen (LAG) der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ihre Arbeit aufnehmen. Geplant sind mehr als 2.600 LAGs, die LEADER durch gebietsbezogene lokale Entwicklungsstrategien (LDS) umsetzen werden, die die LAG-Finanzierung für Bottom-up-Entwicklungsprozesse, die u. a. Innovation, Vernetzung und Zusammenarbeit beinhalten, auf regionaler, nationaler und EU-Ebene steuern.
Die Überprüfung der aktuellen nationalen GAP-Strategiepläne (LSP) hilft, einen Überblick über LEADER zu Beginn dieses Programmzeitraums zu gewinnen. Rund fünf Milliarden Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sollen über die LSP für LEADER zur Verfügung stehen. Weitere Eckdaten aus den LSP für 2023-2027 zeigen, dass rund 7,7 % der 2. Säule der GAP von voraussichtlich 2.678 LAGs umgesetzt werden sollen.
In Deutschland sollen 15 % des ELER-Budgets der nationalen LSP von den LAGs verwaltet werden, während Estland und Spanien ebenfalls mehr als 10 % ihrer ELER-Mittel für LEADER ausgeben wollen. Die durchschnittliche Zuweisung für LEADER in den GAP-Plänen 2023-2027 liegt EU-weit bei knapp 8 %, wobei sieben Mitgliedstaaten den Mindestanteil von 5 % zuweisen. In 24 der 28 GAP-Pläne 2023-2027 ist die LEADER-Zuweisung als Prozentsatz des ELER höher als in den Programmen zur Entwicklung des ländlichen Raums 2014-2022.
In den LSP liegt der Schwerpunkt in der Regel auf kleineren Projekten (unter 200.000 Euro), wobei auch andere Projektgrößen kofinanziert werden können. Im Rahmen dieser Projekte werden vorrangig Maßnahmen mit hohem Mehrwert finanziert, die ohne die wesentliche LEADER-Förderung nicht in gleichem Maße hätten durchgeführt werden können.
In den Länderstrategiepapieren wird eine Reihe von Themen für die Entwicklung des ländlichen Raums genannt, bei denen LEADER seine Leistungen unter Beweis stellen kann, darunter: Diversifizierung der Wirtschaftstätigkeiten, kurze Wertschöpfungsketten, lokale Lebensmittelerzeugung, Klimaschutz, Umwelt und erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft im Biobereich, ländliche Dienstleistungen, kleine Infrastrukturen, soziale Eingliederung, soziale Innovation, Kulturerbe, soziales und gesellschaftliches Leben. Wir müssen abwarten, welche Themen sich in den lokalen Entwicklungsstrategien der LAGs herauskristallisieren, die jetzt auf lokaler Ebene erarbeitet werden.
Intelligente Dörfer, sog. Smart Villages, können auch für LEADER-Mittel aus einigen LSP in Frage kommen, und der Aufbau lokaler Kapazitäten wird in vielen LAG-Mandaten eine Rolle spielen. Die Förderung der Jugend und des Unternehmertums sowie die Gleichstellung der Geschlechter und der digitale Wandel werden in den GAP-Plänen für die LAGs der EU-Länder als Schlüsselbereiche für Interventionen hervorgehoben. Dies kann externe und interne LAG-Maßnahmen umfassen, die es den LAGs ermöglichen, mit gutem Beispiel in Bezug auf gute Governance-Praktiken und Projektauswahlverfahren voranzugehen.
Das Jahr 2023 ist der Ausgangspunkt für all diese Potenziale, Möglichkeiten und Chancen, die LEADER und seine LAGs und deren Gemeinden nutzen können. Viele der Ziele von LEADER sind für diesen Programmzeitraum bereits bekannt. Mehrwert, Innovation, Zusammenarbeit, Gleichberechtigung und das Ziel, niemanden zurückzulassen, werden in der Zukunft von LEADER eine wichtige Rolle spielen. Wir freuen uns darauf, Ihnen in den kommenden Monaten und Jahren Beispiele für bewährte Verfahren vorzustellen.