Inspirierende Idee: Förderung der Geschlechtergleichstellung in der europäischen Landwirtschaft und im ländlichen Raum

SWIFT ist ein Horizon Europe-Projekt zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum in Europa aus einer „intersektionalen, feministischen und menschenrechtsbasierten Perspektive“.

Frauen sind in landwirtschaftlichen Verbänden nach wie vor unterrepräsentiert, und infolgedessen werden ihre Perspektiven und Rechte in politischen Maßnahmen, Programmen und rechtlichen Rahmenwerken nur begrenzt berücksichtigt. Der geringe Anteil von Frauen in den landwirtschaftlichen Betrieben oder der fehlende Zugang zu Land ist ein Hinweis auf die anhaltenden strukturellen Ungleichheiten im ländlichen Raum. Der OECD zufolge könnte die Tatsache, dass Frauen in ländlichen Gebieten häufig in informellen und prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten und keinen Sozialschutz oder keine Rentenansprüche haben, dazu führen, dass Frauen stärker von Armut bedroht sind. Vor diesem Hintergrund ist das Gender Mainstreaming zu einem wichtigen Grundsatz der Gemeinsamen Agrarpolitik geworden. Die aktuellen GAP-Strategiepläne (2023–2027) verlangen einen Ansatz zur Gleichstellung der Geschlechter und eine stärkere Beteiligung von Frauen in der Landwirtschaft sowie eine Bewertung der Stellung der Frauen in der Land- und Forstwirtschaft und im ländlichen Raum und der Herausforderungen, denen sie sich gegenübersehen.

Daher wird SWIFT gemeinsame Räume und einen Austausch zwischen 19 landwirtschaftlichen Organisationen und Initiativen in Europa, Brasilien und den USA einrichten, die an von Frauen geführten Innovationen arbeiten. Dies wird das soziale Lernen erleichtern und die gemeinsame Erarbeitung neuer Ansätze und sozialer Netzwerke zwischen verschiedenen lokalen Gruppen ermöglichen. Sie werden den Einsatz von Videos, Podcasts, Fotovorträgen und anderen partizipatorischen Methoden fördern, die die Ko-Konstruktion von Wissen erleichtern. Dazu gehören auch Instrumente zur Neugestaltung der Agrarpolitik und der Politik für den ländlichen Raum. Eines dieser Instrumente ist beispielsweise die geschlechtergerechte Budgetierung, bei der der gesamte Budgetzyklus von der Planung und Zuweisung bis hin zu den Ausgaben und der Überwachung unter Beteiligung der vom bewerteten Budget betroffenen Personen und Gemeinschaften untersucht wird.

Seit dem Start des Projekts im Jahr 2023 haben die Partner eine Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern des Netzwerks aufgebaut, die in den kommenden Jahren fortgesetzt werden soll. Jede der beteiligten Organisationen bringt unterschiedliche Erfahrungen, Perspektiven und Fähigkeiten mit. La Via Campesina Austria ist zum Beispiel eine Frauengruppe, die Teil der ÖBV (Österreichische Bergbauernvereinigung) ist: „Unsere Vision ist ein gutes Leben für alle. Wir arbeiten und kämpfen für die Selbstbestimmung von Frauen in der Landwirtschaft – auf ihren Höfen, in ihren Gemeinden und für eine gerechte und feministische Politik (Vernetzung von Agrar-, Klima-, Landwirtschafts-, Frauenpolitik usw.)“ (Zitat)

Das Sindicato Labrego Galego, Spanien, ist eine weitere Gruppe, die sich engagiert. Sie unterstützt kleine lokale Bauernhöfe, von denen viele von Frauen geführt werden: „Als feministische Organisation betrachten wir die Gleichberechtigung als grundlegend für die Organisation und setzen uns speziell für die Rechte der Frauen auf allen Ebenen ein.“ (Zitat)

SWIFT ist bestrebt, zur Anpassung politischer Maßnahmen beizutragen, um alternative Narrative rund um Lebensmittel zu entwickeln, die die Rolle der Frauen bei der nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume und Innovationen in der Landwirtschaft stärken können. SWIFT wird durch die Schaffung und Stärkung von Netzwerken die Fähigkeit von Frauen im ländlichen Raum unterstützen, Innovationen für den Wandel zu schaffen und Lösungen für die Herausforderungen zu finden, mit denen Frauen im ländlichen Raum konfrontiert sind.