Gemeinschaftsgeführtes Transnationales Kooperationsprojekt stärkt lokales Angebot im ländlichen Tourismus

Die LAGs nutzen ihre Mittel für die Transnationale Zusammenarbeit (TNC), um lokalen Gemeinschaften zu helfen, von Gleichgesinnten in anderen Gebieten/Ländern über neue Wege zur Entwicklung der Wirtschaft im ländlichen Raum zu lernen. TNC-Partnerschaften helfen den Gemeinden, Ergebnisse zu erzielen, die sie im Alleingang nicht hätten erreichen können. Das LEADER-TNC-Projekt „Lebendige Museen“ zeigt, wie dies in der Praxis funktioniert.

 Spanien und die Tschechische Republik haben länderübergreifend an dem Projekt „Lebendige Museen“ gearbeitet, das für den Rural Inspiration Award 2022 in der Kategorie „Digital Futures“ nominiert wurde, da es erfolgreich die Vorteile der Digitalisierung in der Landwirtschaft und in ländlichen Gemeinden fördert. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gemeinschaftsgeführte Ansätze für die Bereitstellung digitaler Dienstleistungen, die Einführung neuer Technologien und die Verbesserung des digitalen Know-hows in Gemeinden im ländlichen Raum fördern kann.

Tourismusdienstleistungen standen im Mittelpunkt dieses TNC-Projekts, das einen neuen Ansatz einführte, um Besuchern den Zugang zu kleinen Kulturtourismuseinrichtungen zu ermöglichen, die sich keine Arbeitskräfte für längere Öffnungszeiten leisten können. Die LEADER-Mittel wurden in SMART-Technologie investiert, um Öffnung, Videoüberwachung und Schließung von Museen, Interpretationszentren und Kulturstätten in ländlichen Gebieten zu digitalisieren. 

Fernbedienungseinheiten, automatische Schlösser, Überwachungskameras und Videoaufzeichnungseinheiten waren der Schlüssel zum Erfolg des Projekts. Diese ermöglichen es den Besuchern sich mit einer speziellen Online-Plattform zu verbinden, auf der sie die touristischen Gebäude, die sie besuchen möchten, auswählen und die digitalen Zugangscodes für die Gebäudeeingänge anfordern können. Dank dieser Technologie können die Tourismuszentren 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche geöffnet sein, wodurch das Tourismus-Angebot im ländlichen Raum in den teilnehmenden Gebieten der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) erheblich aufgewertet wird.

Spanische LAGs aus Castilla y León und Galicien testeten das neue Konzept in Partnerschaft mit lokalen Tourismuseinrichtungen in der tschechischen Region Mittelböhmen. Die im Rahmen dieses LEADER-Projekts gewonnenen Ideen und Erkenntnisse trugen dazu bei, mehr als 70 kleine Museen offen zu halten, die zwischen 2019 und 2022 zusammen mehr als 20 000 Besucher anzogen.