Wissenskartierung
- Bewertung
- Bewertung
- Bewertungsansätze
- Datenmanagement
- Performance Monitoring and Evaluation Framework (Leistungs-, Überwachungs- und Bewertungsrahmen, PMEF)
- Begleitungs- und Bewertungsrahmen
Die Wissenskartierung stellt Wissensbestände, -wege und -ströme visuell dar, indem sie die wichtigsten Akteure und Beziehungen identifiziert. Sie hebt Lücken für gezielte Maßnahmen hervor und zeigt in Verbindung mit einer Analyse sozialer Netzwerke die Beziehungen innerhalb und zwischen Netzwerken auf, einschließlich der Hauptakteure, Wissensflüsse und Beschränkungen.
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Grundlagen
Auf den Punkt gebracht
Wissenskarten basieren auf dem Konzept der Soziogramme, die sich darauf konzentrieren, die Beziehungen zwischen Mitgliedern innerhalb eines Netzwerks und zwischen Netzwerken zu identifizieren. Sie ermöglichen die Visualisierung von Akteuren und Gruppen in einem bestimmten Bereich und erleichtern so die Identifizierung von Schlüsselpersonen, die als „Brücken“ fungieren und für die Förderung des Wissensflusses entscheidend sind. Darüber hinaus ist die Wissenskartierung nützlich, wenn es darum geht, beispielsweise landwirtschaftliche Netzwerke zu analysieren, in denen soziale Bindungen für den Austausch von landwirtschaftlichem Wissen entscheidend sind, was zu effizienteren und nachhaltigeren Praktiken führt. Dieses Instrument ist für das Verständnis des Informations-, Wissens- und Innovationsflusses unerlässlich. In Kombination mit der Analyse sozialer Netzwerke ermöglicht die Wissenskartierung eine detailliertere Bewertung der Wissensflüsse.
Die Wissenskartierung ist ein wirksames Instrument zur Erfassung, Organisation und Visualisierung von Wissen innerhalb einer Organisation, einer Gemeinschaft oder eines Ökosystems aus verschiedenen Organisationen. Es zeigt auf, wo das Wissen angesiedelt ist, wie es fließt und wo es Lücken oder Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Dies macht Wissenskarten besonders nützlich für das Verständnis der komplexen Dynamik des Wissensaustauschs in verschiedenen Umfeldern, wie z. B. in landwirtschaftlichen Wissens- und Innovationssystemen (AKIS).
Das Hauptziel der Wissenskartierung bei der Bewertung von Projekten oder Programmen besteht darin, zu ermitteln und zu analysieren, ob das richtige Wissen die richtigen Personen zur richtigen Zeit erreicht (Relevanz und Kohärenz). Diese Methode steigert die Effizienz, die Effektivität und den Gesamterfolg von Projekten und Programmen, indem sie Wissensressourcen sichtbar macht, Lücken identifiziert und die Wissensflüsse innerhalb eines Projekts oder Programms versteht. Sie hilft dabei, Bereiche für eine optimierte Wissensnutzung zu identifizieren und unterstützt kontinuierliches Lernen und Anpassung, wodurch eine Innovationskultur gefördert wird.
Die wichtigsten Merkmale von Wissenskarten sind:
- Bereitstellung eines visuellen Layouts von Wissensbeständen, das die Verbindungen und Pfade aufzeigt, über die Informationen fließen. Diese Visualisierung hilft bei der Identifizierung von Schlüsselakteuren, Wissensknotenpunkten und den Beziehungen zwischen verschiedenen Wissensbereichen.
- Identifizierung der wichtigsten Wissensbereiche, wichtiger Ressourcen und der wichtigsten Wissensquellen. Dies ist vorteilhaft für die Nutzung des vorhandenen Wissens und die Ermittlung von Bereichen, die weiter entwickelt oder verbessert werden müssen.
- Verstehen der Wissensflüsse innerhalb einer Organisation, einer Gemeinschaft oder eines Netzwerks verschiedener Akteure. Dazu gehört auch die Ermittlung von Wissensvermittlern oder „Brücken“ (Einzelpersonen oder Gruppen), die den Informationsfluss zwischen verschiedenen Teilen des Netzwerks erleichtern.
- Erkennen von Lücken, wo Wissen fehlt oder unzureichend ist. Diese Lücken können dann durch gezielte Maßnahmen und Wissensmanagementstrategien geschlossen werden.
- Unterstützung fundierterer Entscheidungsprozesse durch Bereitstellung eines klaren Überblicks über die Wissenslandschaft. Sie zeigen auf, wo Verbesserungen möglich sind, wo Ressourcen zugewiesen werden sollten und wie Innovation und Entwicklung besser unterstützt werden können.
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Wann wird sie eingesetzt?
Im Rahmen der Bewertung des GAP-Strategieplans ist die Wissenskartierung wertvoll für die Bewertung von Interventionen, bei denen das Verständnis der Wissensflüsse und die Identifizierung der wichtigsten Wissensbestände entscheidend sind. Diese Interventionen unterstützen den Aufbau und die Pflege von Netzwerken und konzentrieren sich auf den Aufbau von Wissen und den Austausch zwischen verschiedenen Interessenvertretern, den Informationsaustausch und die Entwicklung von Kapazitäten. Dieser Ansatz eignet sich gut für die Überwachung und Bewertung komplexer Programme, an denen mehrere Interessenvertreter beteiligt sind und die sich in einem dynamischen Umfeld bewegen, wie z. B. Wissens- und Innovationssysteme in der Landwirtschaft (AKIS) und LEADER. Darüber hinaus ist die Wissenskartierung nützlich für die Bewertung von Netzwerken und entscheidend für die Ermittlung von Engpässen und verbesserungsbedürftigen Bereichen.
Im Kontext von AKIS kann die Wissenskartierung besonders wertvoll sein. Wissensnetzwerke in der Landwirtschaft sind in hohem Maße von sozialen Bindungen und dem effektiven Austausch von Informationen abhängig. Wissenskarten ermöglichen die Visualisierung und Analyse dieser Netzwerke und tragen so zu effizienteren und nachhaltigeren landwirtschaftlichen Praktiken bei.
Wissenskarten sind besonders in der Beobachtungsphase einer Bewertung nützlich. Sie können auf partizipative Weise eingesetzt werden, um den Akteuren zu helfen, die Entwicklung der Positionierung verschiedener AKIS-Akteure und -Infrastrukturen zu identifizieren, zu visualisieren, zu beobachten und zu bewerten. Dazu gehören die Analyse der Zentralität, der Anzahl und Stärke der Verbindungen und der Nähe sowie das Verständnis der Arten von Verbindungen und Umweltverbindungen.
In Kombination mit einer Analyse sozialer Netzwerke hilft die Wissenskartierung beispielsweise dabei, die Rolle von Vermittlern innerhalb von Netzwerken zu ermitteln und die Beratungsnetzwerke von Landwirten innerhalb von AKIS zu untersuchen.
In Ermangelung von Ausgangsdaten und -indikatoren bezüglich der Vernetzung von Beratern innerhalb von AKIS können soziale Netzwerkanalysen und Wissenskarten eine solche Lücke schließen. Wissenskarten helfen bei der Analyse verschiedener AKIS-Elemente, darunter: Gestaltungselemente des strategischen Ansatzes von AKIS; Umsetzungsregelungen; Wissensflüsse und Stärkung der Verbindungen zwischen Forschung und Praxis; Stärkung der landwirtschaftlichen Beratung und Förderung der Zusammenarbeit zwischen allen Beratern innerhalb von AKIS; interaktive Innovationsprojekte und innovationsunterstützende Dienstleistungen; Digitalisierung und der effektive Einsatz von IKT zur Verbesserung des Wissensflusses.
Vorbedingungen
- Klare Zielsetzungen für das, was mit der Wissenskartierung erreicht werden soll. Dazu gehört die Definition der Ziele der Erfassung, Organisation und Visualisierung von Wissen, um den Erfolg eines Projekts oder Programms zu unterstützen.
- Ein starkes Engagement aller Interessenvertreter, einschließlich des Managements, der Teammitglieder und der externen Partner, sich auf den Wissenskartierungsprozess einzulassen und seine Ergebnisse effektiv zu nutzen.
- Verfügbarkeit von qualifizierten Moderatoren, die den Prozess der Wissensbilanzierung leiten, eine sinnvolle Beteiligung sicherstellen und die Sammlung und Analyse von Daten verwalten können.
- Ausreichend Zeit, finanzielle Mittel und technische Hilfsmittel (z. B. Software für die Wissenskarte und Datenbanken), um die Erstellung und Pflege der Wissenskarte zu unterstützen.
- Verwendung strukturierter Fragebögen, Vorlagen und spezifischer Werkzeuge für die Wissenskartierung zur systematischen Erfassung und Visualisierung von Wissensbeständen, -flüssen und -lücken.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt-für-Schritt-Prozess zur Anwendung der Methode in der Praxis:
Schritt 1 - Identifizierung der wichtigsten Wissensbereiche
Beginnen Sie mit der Identifizierung der wesentlichen Wissensbereiche, die für den Erfolg des Projekts erforderlich sind. Dazu gehören spezifische Fähigkeiten, Informationen oder Fachkenntnisse, die für die Landwirtschaft und andere verwandte Sektoren relevant sind. Die Ermittlung dieser wichtigen Wissensbereiche ist entscheidend für die erfolgreiche Durchführung des Projekts oder Programms.
Schritt 2 - Erstellen einer Wissenskarte
Sobald die wichtigsten Wissensbereiche identifiziert sind, erstellen Sie eine visuelle Darstellung dieser Bereiche. Diese Wissenskarte sollte die Beziehungen zwischen den verschiedenen Wissensbereichen und ihren Beitrag zu den Gesamtzielen des Projekts oder Programms deutlich machen. Dabei kann es sich um ein einfaches Diagramm oder eine komplexere grafische Darstellung handeln, je nach Komplexität der Wissensbereiche und der damit verbundenen Beziehungen.
Schritt 3 - Identifizierung der Wissensquellen
Ermitteln Sie für jeden Wissensbereich die Wissensquellen. Dabei kann es sich um Personen, Teams, Organisationen, Dokumente, Datenbanken oder andere Ressourcen handeln, die das erforderliche Wissen enthalten.
Schritt 4 - Identifizierung von Wissenslücken
Verwenden Sie die Wissenskarte, um Wissenslücken zu ermitteln. Dabei geht es darum, Bereiche zu finden, in denen Wissen fehlt oder in denen es eine Diskrepanz zwischen den Wissensquellen und denjenigen gibt, die dieses Wissen benötigen.
Schritt 5 - Entwicklung einer Strategie für das Wissensmanagement
Entwickeln Sie auf der Grundlage der Wissenskarte und der ermittelten Lücken eine Strategie für das Management und den Austausch von Wissen. Dazu könnten Schulungsprogramme, Mentoring, neue Unterlagen, verbesserte Kommunikationskanäle oder jede andere Methode gehören, die dazu beiträgt, die Wissenslücken zu schließen und den Wissensfluss zu verbessern.
Schritt 6 - Überwachung und Aktualisierung der Wissenskarte
Überprüfen und aktualisieren Sie die Wissenskarte regelmäßig im Laufe des Projekts, um Änderungen des Wissensbedarfs und der Wissensquellen zu verfolgen und eine kontinuierliche Verbesserung des Wissensmanagements zu gewährleisten.
Schritt 7 - Engagement der Interessenvertreter fördern
Sorgen Sie dafür, dass die Interessenvertreter aktiv in den Prozess der Wissenslandkarte einbezogen werden, um ihr Engagement und ihre Eigenverantwortung zu stärken.
Wichtigste Punkte zum Mitnehmen
- Wissenskarten bieten ein visuelles Layout von Wissensbeständen und zeigen die Verbindungen und Pfade, durch die Informationen fließen. Diese Visualisierung hilft bei der Identifizierung von Schlüsselakteuren, Wissensknotenpunkten und den Beziehungen zwischen verschiedenen Wissensbereichen.
- Die Wissenskartierung hebt Bereiche hervor, in denen Wissen fehlt oder unzureichend ist, so dass diese Lücken durch gezielte Maßnahmen und Strategien angegangen werden können.
- Durch die Bereitstellung eines umfassenden Überblicks über die Wissenslandschaft unterstützen Wissenskarten fundiertere Entscheidungsprozesse und zeigen auf, wo Verbesserungen vorgenommen und Ressourcen zugewiesen werden könnten.
- Wissenskarten fördern den effizienten Wissensaustausch zwischen Akteuren/Interessenvertretern und stellen sicher, dass wertvolle Informationen für diejenigen zugänglich sind, die sie benötigen.
- Wissenskarten erleichtern das kontinuierliche Lernen und die Anpassung, indem sie die Identifizierung und Nutzung des vorhandenen Wissens unterstützen und eine Kultur der Innovation und Verbesserung fördern.
Aus Erfahrungen lernen
AgriHub und Finnish NRN SU (2022) Finnische AKIS Netzwerkanalyse.
In Finnland wendete das Nationale Netzwerk Wissenskartierung an, um das AKIS-Netzwerk zu analysieren und die Bandbreite der Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks der landwirtschaftlichen Akteure aufzudecken. Durch die Visualisierung dieser Beziehungen identifizierte die Analyse wichtige Verbindungen und Lücken, die es den Interessenvertretern ermöglichen, den Wissensfluss zu optimieren und die Verbindungen zu stärken, um letztendlich nachhaltigere und innovativere landwirtschaftliche Praktiken zu fördern. Diese Methode erwies sich als wesentlich, um Entwicklungsbereiche aufzuzeigen und die kontinuierliche Verbesserung des nationalen landwirtschaftlichen Wissensnetzwerks zu unterstützen.
Sehen Sie sich das Beispiel an.
Einige Beispiele für die Anwendung der Wissenskarten in der Praxis.
- Cruz, JL., und Barrutieta, A. (2022). Cambio climático e innovación en el cultivo de cereales: percepciones desde el sector. Series Estudios IMIDRA 6. Edit. IMIDRA. (p. 55)
- Cruz, JL und Barrutieta, A. (2022). AKIS, cambio climático y gestión del suelo en la viticultura de la Comunidad de Madrid. Serie Estudios IMIDRA nº7. Edit. IMIDRA
Weiterführende Literatur
Leitlinien: Bewertung des AKIS-Strategieansatzes in GAP-Strategieplänen
Evaluation of National Rural Networks 2014-2020
- Boissevain, J., (1979). Network Analysis: A Reappraisal. Aktuelle Anthropologie, 20(2), 392-394.
- Cadger, K., Quaicoo, A., Dawoe, E., & Isaac, M., (2016). Entwicklungsinterventionen und Anpassung der Landwirtschaft: A Social Network Analysis of Farmer Knowledge Transfer in Ghana. Agriculture, 6(3), 32.
- Schiffer, E., (2010). Net-Map: Sammeln von Daten sozialer Netzwerke und Erleichterung des Lernens von Netzwerken durch partizipatives Mapping von Einflussnetzwerken.
- Schiffer, E., Waale, D., (2008). Macht und Einfluss in Netzwerken aufspüren: Net-Map als Instrument für Forschung und strategische Planung von Netzwerken. (IFPRI Discussion Paper 772) Washington, D.C.: International Food Policy Research Institute.
- Schiffer, E., (2007). Net-Map - Influence Mapping of Social Networks. Handbuch. Präsentiert auf der Sunbelt-Konferenz des International Network of Social Network Analysis, 01-06 Mai 2007, Korfu, Griechenland.
- Schiffer, E., (2007). Net-map toolbox: Influence Mapping von sozialen Netzwerken. Präsentiert im Rahmen der Dokumentation der Forschung 20/2007, Integrating Governance & Modeling Project (CPFW). Colombo, Sri Lanka: Challenge Program on Water and Food.
- Temel, T., (2004). Kartierung organisatorischer Verknüpfungen im landwirtschaftlichen Innovationssystem Aserbaidschans. International Journal of Agricultural Resources, Governance and Ecology, 3, 134-152.