Halbzeitbewertung des LEADER-Programms im Rahmen des Entwicklungsprogramms in Französisch-Guayana

Die 2019 veröffentlichte Halbzeitbewertung des LEADER-Programms für ländliche Entwicklung (RDP) von Französisch-Guayana konzentriert sich auf die Umsetzung und die Erfolge des Programms von seinem Start im Jahr 2017 bis zum Frühjahr 2019.

Die Bewertung befasst sich mit drei wesentlichen Herausforderungen. Erstens, ein Bericht über den Beitrag von LEADER zu den europäischen Prioritäten der ländlichen Entwicklung, der in die Bewertung des RDP einfließt, die der Europäischen Kommission im Juni 2019 übermittelt wurde. Zweitens die Sicherstellung der erfolgreichen Umsetzung des LEADER-Ansatzes, der die Wirksamkeit des Programms gewährleistet. Und schließlich soll der Mehrwert des Programms für das Gebiet von Französisch-Guayana bewertet werden.

Die Bewertung stützt sich auf die Erhebung quantitativer und qualitativer Daten durch die Durchführung einer Literaturrecherche und die Analyse der Überwachungsdaten zu den 67 Projekten, die den LAGs im Rahmen der Maßnahme 19.2 bis 30/02/2019 vorgelegt wurden. Darüber hinaus wurden etwa 40 ausführliche Interviews mit der Gebietskörperschaft Französisch-Guayana (TCG) und dem Netzwerk für den ländlichen Raum, den technischen Teams der LAG, den Programmierungsausschüssen und den Begünstigten geführt.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen beschreiben, dass die Umsetzung der öffentlich-privaten Governance je nach Lokalen Aktionsgruppen (LAG) mehr oder weniger ausgewogen ist. Sie hängt hauptsächlich von der Beteiligung und der Erfahrung der Programmplanungsausschüsse ab, die in einigen LAGs noch konsolidiert werden müssen.

Alle eingereichten Projekte stehen im Zusammenhang mit den strategischen Zielen, die die LAGs in ihrer lokalen Entwicklungsstrategie festgelegt haben. Einige Interventionsbereiche sind jedoch noch nicht umgesetzt oder vollständig abgedeckt.

Außerdem ist der Interventionsbereich der LAGs sehr breit gefächert, was im Widerspruch zu den nationalen und europäischen Empfehlungen steht, die dafür plädieren, LEADER-Programme auf ein oder zwei Themen zu konzentrieren, um die Wirkung des Programms zu bündeln und eine Streuung der Mittel zu vermeiden.

Das Programm hat die Entwicklung eines Netzwerks von Akteuren ermöglicht, das sich aus den Mitgliedern der Programmausschüsse zusammensetzt. Allerdings wird das Ziel des Netzwerkens bei den Projektträgern nicht erreicht. Infolgedessen sind nur wenige Projekte partnerschaftlich oder sektorübergreifend angelegt.

Darüber hinaus erleichtert die von den LAGs entwickelte Animation den Zugang zur Unterstützung, insbesondere für Projektträger, deren Aktivitäten klein oder nicht formalisiert sind.

Insgesamt hat das Programm eine gemischte Rolle bei der Förderung der Innovation gespielt. Das Programm hat Projekte bei der Einführung einiger neuer Konzepte unterstützt. Die eingereichten Projekte zielen jedoch meist darauf ab, das lokale Angebot an traditionellen Aktivitäten zu ergänzen.

Die Zeit für die Zusammenstellung der Unterlagen und die Bearbeitungszeiten waren in der ersten Phase der Programmplanung oft sehr lang. Diese Fristen können für die Projektträger ein Risiko darstellen und das Programm untergraben. Die Gebietskörperschaft Französisch-Guayana hat Maßnahmen ergriffen, um diese Verzögerungen in der zweiten Hälfte des Programmplanungszeitraums zu verringern.

Es gibt erste interessante Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen LEADER und dem regionalen Förderprogramm für territoriale Entwicklung. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, die Projektträger auf die verschiedenen Maßnahmen (einschließlich LEADER) zu verweisen und die Verantwortlichen von bestimmten administrativen Unterstützungsaufgaben zu entlasten, so dass sie mehr Zeit für die lokale Animation haben.

Abschließend enthält die Studie eine Reihe von Empfehlungen zu folgenden Aspekten: a) Gewährleistung der Kontinuität der Unterstützung für die Projektträger; b) Gewährleistung einer territorialen Führungsrolle im Bereich der Netzwerke und der Innovation (Stärkung der LEADER-Grundsätze); c) Stärkung der Verbindung zwischen den Politiken und den Finanzierungsmodalitäten; d) Konsolidierung der Kooperationspraktiken auf allen Ebenen.