Bewertung der Förderung von Investitionen in die Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen 

Gegenstand der Bewertung ist die Beurteilung der Wirkungen der Teilmaßnahme 4.2 (Investitionen in die Verarbeitung/Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen) des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLR) 2014–2020 (Schwerpunkt 3: Organisation der Lebensmittelkette, Tierschutz, Risikomanagement) in Nordrhein-Westfalen im Hinblick auf die gesetzten Ziele.

Unternehmen, die in der Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen tätig sind, sowie Erzeugerorganisationen, können für Investitionen, die zur Wertschöpfung beitragen, Unterstützung erhalten.

Die Analyse basiert auf Daten der Bewilligungsbehörde und Buchhaltungsdaten (u. a. Erhebungsbögen) sowie auf Telefoninterviews mit den geförderten Unternehmen. Die Antragsunterlagen geben Auskunft über die Strukturen, Investitionen und die wirtschaftliche Situation der Unternehmen vor und nach Abschluss des Projekts. Die gesammelten Daten umfassen relevante Output- und Ergebnisindikatoren des CMEF, wie z. B. die Anzahl der geförderten Betriebe und die Steigerung der Energieeffizienz in der Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung in den geförderten Projekten. Die erhobenen Daten ermöglichen Vorher-Nachher-Vergleiche, um die Auswirkungen der geförderten Investitionen zu bewerten.

Einschränkungen der Studie werden im Hinblick auf die Datenverfügbarkeit und das frühe Stadium der Analyse (2020) mit einer geringen Anzahl abgeschlossener Projekte diskutiert. Bis Ende 2019 wurden 29 Projektanträge mit einem Fördervolumen von 12,9 Millionen Euro bewilligt. Von diesen Fällen wurden nur 20 geförderte Projekte bereits durchgeführt und nur für 13 Projekte lag die vollständige Dokumentation (Erhebungsinformationen zur Vor- und Nachher-Situation) vor.

Daher konnten 20 Fälle in die Erhebung einbezogen werden, da sie zum Zeitpunkt der Befragung ihre Projekte bereits abgeschlossen hatten. Da sich die Analyse auf eine relativ kleine Datenbasis stützt, sind nur vorläufige Ergebnisse und Schlussfolgerungen möglich.

Die Bewertung kommt zu dem Ergebnis, dass die Umsetzung der Fördermaßnahme noch etwas hinter den ursprünglichen Zielwerten für das Fördervolumen der Maßnahme zurückbleibt.

Die bewilligten Projekte haben bisher nur wenig zu den Zielen der Fördermaßnahme beigetragen. Die Investitionen dienten vor allem der Kapazitätserweiterung und der Modernisierung von Einrichtungen. Dabei ist zu beachten, dass die Effekte auf Unternehmensebene sehr unterschiedlich sind. Nach Angaben der 20 befragten Unternehmen hat sich die Wettbewerbsfähigkeit durch die Investitionen im Durchschnitt deutlich verbessert. Nur zwei Unternehmen meldeten eine unveränderte oder sinkende Wettbewerbsfähigkeit. Die Bruttowertschöpfung hat sich fast verdoppelt, wenn man die Situation der Unternehmen vor und nach Abschluss der geförderten Projekte vergleicht. Die meisten Projekte (80 %) führten zu einem Produktionswachstum, wobei die einzelnen Werte stark variieren. Auswirkungen auf die Energieeffizienz gab es im Durchschnitt kaum, während der Gesamtenergieeinsatz der Unternehmen durch die zusätzlichen Verarbeitungskapazitäten deutlich gestiegen ist.

Betrachtet man die Nettoeffekte der Förderung, so zeigt sich, dass die gesetzten Ziele aufgrund erheblicher Mitnahmeeffekte kaum erreicht werden konnten. Die Mitnahmeeffekte, die anhand der Informationen aus den Telefoninterviews geschätzt wurden, belaufen sich auf etwa 60 %. Insgesamt lässt sich feststellen, dass von der Fördermaßnahme 4.2 aufgrund ihres begrenzten Umfangs nur ein geringes Wirkungspotenzial auf den gesamten Sektor zu erwarten ist.