Beitrag von Agrarumweltmaßnahmen und ökologischer Landwirtschaft zum Insektenschutz in Nordrhein-Westfalen

Im Rahmen der Bewertung des Programms für den ländlichen Raum Nordrhein-Westfalens 2014 bis 2022 wurde in Absprache mit dem zuständigen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MKULNV) eine Studie zur Wirksamkeit von Agrarumweltmaßnahmen und ökologischer Landwirtschaft für Insekten durchgeführt.

Die Ergebnisse der Analyse fließen in die Bewertung der Auswirkungen auf die Biodiversität (Bewertungsfragen für den Schwerpunktbereich 4A und Programmbewertungsfragen) des NRW-Programms ein.

Da Insekten im ökosystemischen Kontext eine wesentliche Rolle für den Erhalt der gesamten Biodiversität und für Ökosystemleistungen für den Menschen spielen, wird für ausgewählte Maßnahmen des NRW-Programms (Codes 10.1, 11 und 14.11) untersucht, welchen Beitrag sie unabhängig von ihren ursprünglichen Zielen zum Insektenschutz leisten können.

Die Daten basieren auf einer Literaturanalyse von über 100 veröffentlichten Artikeln, darunter 17 Metastudien, der Auswertung von Förderdaten, Wirtschaftsregion- und Betriebsdaten sowie den auf der ökologischen Flächenstichprobe durchgeführten Maßnahmen- und Insektenanalysen.

Die Bewertung der im Programm von Nordrhein-Westfalen angebotenen AECMs und der Ökologischen Landwirtschaft hinsichtlich ihres Insektenschutzpotenzials zeigt sehr unterschiedliche Ergebnisse, die stark von ihrer spezifischen Umsetzung und Nutzung, ihrem Standort und ihrer vorherigen Nutzung abhängen. Diese Studie ist eine erste Bewertung der Auswirkungen der Maßnahmen, die auf Annahmen über Wirkungspfade und auf Analogien aus umfangreichen Beispielen in der Literatur basiert. Aufgrund der Datenlage bieten die Ergebnisse Orientierung, aber keine mathematische Genauigkeit, auch wenn numerische und proportionale Werte verwendet wurden.

Die untersuchten Maßnahmen sind wirksam (in unterschiedlichem Maße), aber nicht sehr insektenzielgerichtet. Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Maßnahmen nicht genug Fläche erreichen, um Insekten langfristig und großflächig zu schützen. Insbesondere im Ackerbau ist der Anteil der Maßnahmen sehr gering. Viele Maßnahmen sind nicht hochwertig genug für einen effektiven Insektenschutz („dunkelgrün“ in Bezug auf den Insektenschutz). Diese Qualitätsdefizite gelten sowohl für Ackerland als auch für Grünland.