Mehrfacher Nutzen der LEADER-Mehrfachfinanzierung: Workshop-Bericht

Unser Herbst-Workshop in Slowenien über die Mehrfachfinanzierung von LEADER und gemeinschaftsgeführter lokaler Entwicklung (CLLD) hat eine Reihe von Tipps für den Aufbau institutioneller Kapazitäten zur Verwaltung von Mitteln aus verschiedenen EU-Programmen hervorgebracht.

Eine nützliche Sammlung von Präsentationen von Fallstudien über mehrfach finanzierte CLLD in EU-Ländern ist verfügbar. Unsere Fallstudien geben Einblicke in die optimale Umsetzung von CLLD mit mehreren Finanzierungsquellen durch Koordination, Konsultation und Kommunikation auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene.

Unter diesen Beispielen für Mehrfachfinanzierung in Aktion finden Sie zum Beispiel Details darüber, wie das Gastgeberland des Workshops, Slowenien, Mehrfachfinanzierung auf nationaler Ebene koordiniert. Die Präsentationen enthalten auch ein Videointerview, in dem die Faktoren vorgestellt werden, die regionalisierte Ansätze für die Mehrfachfinanzierung in Frankreich begünstigen, und das tschechische Engagement für die lokal geführte Mehrfachfinanzierung wird als wertvoll für die Einbeziehung von Bottom-Up-Ansätzen in das EU-Finanzierungssystem des Landes hervorgehoben.

Slowenisches Fachwissen

Der slowenische Ansatz zur Mehrfachfinanzierung-Governance von CLLD erstreckt sich auf alle ländlichen Räume und Fischereigemeinden. Ein Erfolgsfaktor für diese weitreichende Unterstützung ist die Koordination, Konsultation und Kommunikation, die auf nationaler Ebene stattfindet. Eine CLLD-Arbeitsgruppe auf Regierungsebene koordiniert die Mehrfachfinanzierung durch die Verwaltungsbehörden für die verschiedenen EU-Fonds. Ähnliche Koordinierungssysteme gibt es bereits seit der EU-Förderperiode 2014–2020, an denen die Zahlstelle, zwischengeschaltete Stellen sowie die Generaldirektionen der Europäischen Kommission und Lokale Aktionsgruppen (LAG) beteiligt sind.

Konsultation und Kommunikation wurden mit gutem Erfolg genutzt, um einen gemeinsamen öffentlichen Aufruf für mehrfach finanzierte lokale Entwicklungsstrategien als Teil harmonisierter Verfahren auf nationaler Ebene sowie einen Vorschlag für eine gemeinsame Verordnung zur Umsetzung von CLLD vorzubereiten, die den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Slowenien umfasst. Diese bieten Rechtssicherheit durch die spezielle nationale CLLD-Verordnung für 2023–2027. Solche gemeinsamen Governance-Systeme auf nationaler Ebene können sich auf regionaler und lokaler Ebene einfacher widerspiegeln.

Die erste (und einzige) Region in Frankreich setzt auf CLLD mit Mehrfachfinanzierung

Frankreichs regionalisierter Ansatz für multifinanzierte CLLD in Nouvelle Aquitaine’s wurde auf dem Workshop anhand von Videos vorgestellt. Die Daten zeigten, dass die territoriale Komponente der EU-Mittel für 2021–2027 fast 193 Millionen Euro beträgt (EFRE – 124 Millionen, ELER/LEADER – 64 Millionen Euro und 4 Millionen Euro für die blaue Wirtschaft).

Diese große französische Region ist flächenmäßig etwa so groß wie Österreich und hat erhebliche Mittel aus ihren kohäsionspolitischen Ressourcen für mehrfach geförderte CLLD-Zwecke gebunden. Der Grund für die regionalisierte CLLD-Koordinierung liegt in den Ergebnissen, die durch die Bündelung von Mitteln erzielt werden können, um mehr Interessenvertreter, mehr Innovationen und mehr Kofinanzierung zu gewinnen. Die Vorteile können durch mehrere koordinierte Finanzierungsquellen schneller zum Tragen kommen.

Ein wichtiger Punkt, der den Mehrfachfinanzierungsansatz in Nouvelle Aquitaine’s ermöglicht, ist die regionale Verwaltung der CLLD, die über einen einzigen Rahmen koordiniert wird. Die regionale Behörde kann die Mehrfachfinanzierung intern verwalten und so als zentrale Anlaufstelle fungieren, die die Verwaltung der CLLD-Mittel, die von verschiedenen Fachministerien in Paris bereitgestellt werden, harmonisiert. Diese „Dach“-Funktion vereinheitlicht die nationalen EU-Finanzierungskanäle, was in der Folge kohärente Unterstützungssysteme für 54 CLLD-Gebiete in der Region vereinfacht.

Diese CLLD-Fördersysteme umfassen alle nationalen Anforderungen für jeden EU-Fonds und werden durch gemeinsame Indikatoren überwacht. Ein Unterausschuss trifft regionale Entscheidungen über den Fischereisektor, die in die allgemeinen Mehrfachfinanzierung-Verwaltungsmechanismen einfließen. Eine wertvolle Lehre aus den Erfahrungen in Nouvelle Aquitaine’s betrifft die Wirksamkeit von Kommunikation und Konsultation bei der gemeinsamen Ausarbeitung koordinierter regionaler Unterstützung für die 54 CLLD-Gebiete, insbesondere zur Verringerung des Risikos einer unbekannten Doppelprogrammierung.

Lokale Konsultation in der Tschechischen Republik

Die Mehrfachfinanzierungs-Ansätze in der Tschechischen Republik wurden in enger Zusammenarbeit mit den LAGs entwickelt. Dies unterstreicht die Synergien, die durch eine gute Zusammenarbeit zwischen der lokalen und der nationalen Ebene bei der Erprobung und Schaffung von Mehrfachfinanzierungsrahmen für LEADER erzielt werden können. Ein während des Workshops vorgestelltes Beispiel der LAG Český Západ zeigte, dass sie eine Kombination aus ELER, ESF+ und EFRE nutzt. Bemerkenswert für die Tschechische Republik ist eine relativ hohe geplante Beteiligung des EFRE.

Das tschechische LSP bietet der LAG Český Západ und anderen die Möglichkeit, ihre mit mehreren Mitteln ausgestatteten lokalen Entwicklungsstrategien zu nutzen, um auf die lokalen Bedürfnisse der LAG einzugehen, wie z. B. die im nationalen LSP erwähnte Unterstützung zur Stärkung des ländlichen Raums durch LEADER-Mittel für die Landwirtschaft, die Lebensmittelindustrie, die Forstwirtschaft, kommunale Dienstleistungen wie Bibliotheken, den Ländlichen Tourismus und kleine Infrastrukturen neben anderen lokalen Bedürfnissen.

Die Verwaltungsbehörden unterstützen die LAGs bei der Organisation ihrer eigenen Mehrfachfinanzierungsunterstützung. Die Ergebnisse tragen dazu bei, Bottom-up-Ansätze im öffentlichen Sektor des Landes zu verankern. Anstelle eines Top-Down-Ansatzes verfügen die Verwaltungsbehörden für EU-Mittel über ständige Koordinierungsvereinbarungen über eine nationale CLLD-Plattform. Gemeinsam konsultieren die nationalen Behörden die LAGs und kommunizieren mit ihnen über mehrfach finanzierte CLLD-Projekte in ländlichen und städtischen Gebieten der Tschechischen Republik. Dies ermöglicht eine stärkere Standardisierung der aus mehreren Quellen finanzierten lokalen Entwicklungsstrategien.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das auf unserem LEADER-Workshop gesammelte Fachwissen dazu beigetragen hat, die Voraussetzungen für eine wirksame Mehrfachfinanzierung hervorzuheben, die von einer Mehrebenen-Governance auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene abhängen. Außerdem wird deutlich, wie die institutionelle Kapazität für LEADER- und CLLD-Mehrfachfinanzierung durch Investitionen in Koordination, Konsultation und Kommunikation auf allen Verwaltungsebenen aufgebaut werden kann. Ein Bericht über die Highlights des Workshops wird mehr Informationen über die in Slowenien diskutierten Punkte liefern, einschließlich der Ansätze der Mitgliedstaaten in Bezug auf Koordination, Finanzierung, Prüfung und Überwachung.