Inspirierende Idee: Umweltfreundliche Techniken für den ökologischen/biologischen Pflanzenschutz auf Obstplantagen

 

Eco_FRUCT_BN, eine Operationelle Gruppe in Rumänien, testet verschiedene Methoden und Technologien zur Verbesserung der Schädlingsbekämpfung in der ökologischen/biologischen Obstproduktion. Auf vier Bio-Pilothöfen im bergigen Gebiet des Kreises Bistrita führen die Projektpartner Versuche für integrierte Schädlingsbekämpfungsstrategien (IPM) und eine Lösung zur Lagerung von Bio-Früchten durch, um die Produktion zu verbessern und zum Schutz der Umwelt und der biologischen Vielfalt beizutragen.

In diesem Gebiet in Rumänien sind Schädlinge ein besonderes Problem für Obstplantagen. Insekten wie der Apfelwickler (Cydia pomonella), der Apfelbaum-Glasflügler (Synanthedon myopaeformis), der Pflaumenwickler (Grapholita funebrana) und die Pflaumenfliege (Eriotoma amigdalis) können verheerende Auswirkungen auf die Nutzpflanzen haben. „In den letzten drei Jahren hatten über 80 % der Apfelernte im Herbst Flecken, spezifische Spuren, die der Apfelwickler hinterlässt, und der Kot der Larven verleiht den Früchten ein Aussehen, das die Qualität verschlechtert“, sagte ein in der Operationellen Gruppe aktiver Landwirt aus Blăjenii de Sus Bistrița. 

In der konventionellen Landwirtschaft wenden die Landwirte in der Regel eine Reihe von Pestiziden an, um die Früchte vor Schädlingsbefall zu schützen. Allerdings sind die Möglichkeiten für ökologische Landwirte, die aufgrund dieser Schädlinge mit hohen Ernteverlusten konfrontiert waren, eingeschränkter. Die Partner dieser Operationellen Gruppe identifizierten somit einen spezifischen Bedarf an effektiven umweltfreundliche Lösungen für die ökologische Landwirtschaft, die dann aber auch von konventionellen Erzeugern genutzt werden könnten.

Das Projekt steht im Einklang mit den Zielen der Europäischen Kommission in Bezug auf nachhaltige Landwirtschaft, ländliche Beschäftigung und gesunde Ernährung. Es zielt auch darauf ab, auf nationale Maßnahmen zur „Entwicklung, Anwendung und Demonstration eines wirtschaftlich tragfähigen Strategieplans zur Umsetzung des integrierten Schädlingsbekämpfung (IPM) zu reagieren, indem es die Verwendung von niedrigchemischen Ansätzen in Obstplantagen und der Obstproduktion nach der Ernte in Agrarökosystemen in Bistrita-Rumänien fördert“. Insgesamt entwickelt die Operationelle Gruppe Praktiken als Alternative zur Verwendung von Pestiziden und mit geringeren Umweltauswirkungen, während sie die Befriedigung der Marktnachfrage – die Aufrechterhaltung der Produktion qualitativ hochwertiger Früchte – beibehält.

Projektpartner sind Forscher und Landwirte. Gemeinsam führen sie in der Region vier Feldversuche an vier landwirtschaftlichen Betrieben, die Bio-Früchte erzeugen, durch, wobei sie neue und innovative Schädlingsbekämpfungssysteme anwenden, die folgende Techniken umfassen:

• Eine IPM-Strategie für die Schädlingsbekämpfung, die laut der EU-Definition der ökologischen Landwirtschaft akzeptiert wird, nämlich die MD-Methode (Mating Disruption). Diese nutzt Ecomons (synthetische Pheromone und/oder Kairomone), um männliche Insekten zu verwirren und ihre Fähigkeit zu begrenzen, lockende Weibchen zu lokalisieren. So sollen Fortpflanzung und Vermehrung verhindert werden. Dadurch bleibt die Schädlingspopulation unter der Schadschwelle. Dabei beeinflusst diese MD-Methode das biologische Gleichgewicht nicht, im Gegensatz zu den Auswirkungen bei der Verwendung toxischer Chemikalien. Der Schädlingsbefall wird mit Ködern in klebrigen Fallen untersucht und die klimatischen Bedingungen im Obstplantagenbereich analysiert. 
• Ozon-Technologie zur Lagerung von Bio-Früchten über längere Zeiträume im Winter. Vor-Ort-Lösung zur Lagerung von Bio-Früchten (Äpfeln, Pflaumen, Birnen), Erhaltung von Geschmack und Duft ohne die Anwendung von giftigen Produkten.

Während des gesamten Projekts wurde eine enge Partnerschaft zwischen Landwirten und Forschern gepflegt, die die Effizienz der angewandten Technologien und Methoden überwacht, analysiert und bewertet. 

Das Projekt arbeitet auch an vielen Verbreitungsaktivitäten wie Konferenzen und Webinaren, um die Ergebnisse mit anderen Produzenten in der Region und in anderen Landesteilen Rumäniens zu teilen. 

 

Obwohl die Studie noch im Gange ist, führt die Anwendung der Techniken bereits heute zu erfolgreichen Ergebnissen. „Unsere Früchte mit spezifischen organoleptischen Eigenschaften, insbesondere Geschmack und Geruch, werden einen erhöhten Mehrwert erzielen, wenn sie keine Flecken haben“, sagte ein anderer Landwirt, der Partner in diesem Projekt ist. Dies bedeutet auch ein erhöhtes Einkommen für die Landwirte aus dem Verkauf dieser qualitativ hochwertigeren Bio-Früchte.

Die Partner von Eco_FRUCT_BN beabsichtigen auch, weitere Versuche fortzusetzen und den Bereich, in dem die neuen Techniken angewendet werden, einschließlich der benachbarten Plantagen, in einer erweiterten Partnerschaft, die in einem zukünftigen Projekt vorgeschlagen wird, zu erweitern. 

 

Informationen zum Projekt

Kontakt:

• Maria Fenesan: maria.fenesan@gmail.com

Weitere Informationen:

• Seite zur EIP-AGRI-Datenbank