Publikation - Bewertung der Mitgliedstaaten |

Feldbasierte Belege für die Auswirkungen von Agrarumweltmaßnahmen auf den Bodenkohlenstoff und die Abschwächung des Klimawandels in England

Im Anschluss an die 2008–2011 durchgeführte Untersuchung der aktuellen und potenziellen Auswirkungen des „Environmental Stewardship“-Programms (2005–2014) auf den Klimawandel soll die Studie diese Ergebnisse im Zusammenhang mit der 2015 eingeführten „Countryside Stewardship“-Förderung aktualisieren.

  • 2014-2022
  • Environmental impacts
Leighton Reservoir in Nidderdale

In den Jahren 2008 und 2011 untersuchten zwei DEFRA-Forschungsprojekte (BD2302 und BD5007) die aktuellen und potenziellen Auswirkungen des „Environmental Stewardship“-Programms (ES) auf den Klimawandel (2005–2014). Die vorliegende Studie versucht, diese Ergebnisse im Zusammenhang mit der neuesten, 2015 eingeführten „Countryside Stewardship“-Förderung (CS) zu aktualisieren. Dies beinhaltet:

  1. Überprüfung der Stewardship-Optionen und der zu verwendenden Basisszenarien.
  2. Überprüfung der neuesten Literatur und Daten über landwirtschaftliche Treibhausgasemissionen und Kohlenstoffbindung im Zusammenhang mit den CS-Optionen und den damit verbundenen Landnutzungspraktiken.
  3. Berechnung der Nettoauswirkungen der CS-Optionen auf die Treibhausgasemissionen.
  4. Hochskalierung der Emissionen anhand von Statistiken über die Aufnahme.

Die angewandte Methode ist der Ansatz der Lebenszyklusanalyse (LCA).

Die Analysen und Ergebnisse der wichtigsten Bewirtschaftungsmaßnahmen und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen und die Kohlenstoffbindung werden für jede Option zusammengefasst. Sie wurden in die folgenden großen Kategorien eingeteilt:

Optionen, die die ursprüngliche Landnutzung beibehalten, aber die Bewirtschaftung ändern (a), zum Beispiel:

  • Verringerung der Bodenbearbeitung auf Anbauflächen für eine jährliche Verringerung des CO2-Äquivalents aus dem Kraftstoffverbrauch in Verbindung mit tieferen Anbauflächen.
  • Der Anbau von Getreide mit geringem Ertrag reduziert die Stickstoffdüngung von durchschnittlich 192 kg N ha-1 auf 25 kg N ha-1, was sich in den mit der Herstellung des Produkts und dem N2O im Boden verbundenen Emissionen niederschlägt (0,27 t CO2e ha-1).
  • Bei zweijähriger Leguminosenbrache wird die Bodennutzung beibehalten, aber die Häufigkeit verringert.
  • Eine minimale Auswirkung auf die Bewirtschaftungsmaßnahmen ergibt sich aus der zusätzlichen Winterfütterung von Ackervögeln.
  • Leguminosen- und krautreiche Grasnarben machen eine Stickstoffausbringung überflüssig, da sie stickstofffixierende Leguminosen in die Grasnarbe integrieren.

Optionen, die die Landnutzung auf einem Teil der Fläche ändern (b), zum Beispiel:

  • Auslagerung von Ackerecken aus der Bewirtschaftung und Umwandlung von Ackerland in Grünland mit geringem Düngemitteleinsatz.
  • Die Schaffung von Raum für Wasser ist ein weiterer Bereich, der auf den Anstieg der Flusspegel ausgerichtet ist.

Optionen zur Schaffung oder Bewirtschaftung naturnaher Lebensräume (c), zum Beispiel:

  • Verbesserung der Wälder, um den Anteil der Nadelholzarten zu verringern und das Äquivalent von 1100 Laubbäumen pro Hektar neu zu pflanzen.
  • Viehhaltung im Rahmen geeigneter Optionen wie die Bewirtschaftung von Feuchtgrünland für brütende und überwinternde Watvögel und die Bewirtschaftung historischer Auen, die auf anderen Flächen geweidet oder im Winter untergebracht werden, um die Stickstoffablagerung auf feuchten anaeroben Böden zu verringern.
  • Bei der Pflege von Gewässern auf Flächen mit vorhandenem Gestrüpp wird einmal mit einem Reisigschneider gemäht und anschließend auf 10 % der Fläche Glyphosat auf die Stümpfe ausgebracht.
  • Bei der Bewirtschaftung von Tieflandheiden wird die Option entweder auf bestehenden oder teilweise degradierten Flächen umgesetzt, auf denen eine Verschiebung hin zu sauren Grasland-Pflanzengemeinschaften zu beobachten ist.

Optionen auf ökologischen Flächen (d), zum Beispiel:

  • Die Überwinterung von Stoppeln auf ökologischen Flächen ist eine Fruchtfolgeoption, die die Bewirtschaftung von durchschnittlich 30 % des Anbaus verändert.
  • Untersaatgetreide muss bis zum 30. April eine Herbst- oder Frühjahrsaussaat von Getreide (nicht Mais) mit einer gras- und blütenreichen Leguminosenpopulation etablieren. Gegenwärtig lässt die Methodik keine Zunahme oder Abnahme der Emissionen erkennen.

Author(s)

Agriculture and Environment Research Unit (AERU), School of Life and Medical Sciences and University of Hertfordshire, UK

Ressourcen

English language

Establishing a field-based evidence base for the impact of agri-environment options on soil carbon and climate change mitigation – phase 1

(PDF – 5.55 MB – 213 pages)