Publikation - Bewertung der Mitgliedstaaten |

Beitrag der Forstwirtschaft zur Wasserqualität und -quantität

In dieser Bewertung wird untersucht, inwieweit die forstlichen Fördermaßnahmen zum Wasserhaushalt und zur Wasserqualität in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, beitragen.

  • Germany
  • 2014-2022
  • Environmental impacts
A river in a village in a rural area

Der vorliegende Bericht ist Teil der laufenden Bewertung des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLR) Nordrhein-Westfalen (NRW) 2014–2022. Er untersucht, inwieweit forstliche Fördermaßnahmen zum Wasserhaushalt und zur Wasserqualität beitragen, und bezieht sich dabei speziell auf die Gemeinsame Evaluierungsfrage (CEQ) 9: Inwieweit haben die Interventionen des EPLRs die Verbesserung der Wasserwirtschaft, einschließlich des Düngemittel- und Pestizidmanagements, unterstützt?

Der Bericht konzentriert sich insbesondere auf die Maßnahmen „Waldumbau“ (M8.51), „Bodenschutzkalkung“ (M8.52) und „Naturschutzmaßnahmen im Wald“ (M8.54).

Methodisch stützt sich der Bericht auf die Auswertung von Förderdaten der forstlichen Maßnahmen und Literaturanalysen.

Die Förderdaten wurden vom Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt und enthalten Informationen über die Größe des Waldes und die Fläche, auf der eine Maßnahme durchgeführt wurde (CMEF-Output-Indikatoren), sowie die Höhe der Förderung.

Die Bewertung umfasst zum einen eine detaillierte Analyse der geförderten Maßnahme, um die relevanten Förderanteile in Bezug auf die Wasserqualität und -quantität zu ermitteln. Zweitens wird eine Analyse der räumlichen Verteilung der geförderten Maßnahmen durchgeführt, um zu untersuchen, inwieweit die Förderung auch in Gebieten erfolgt, in denen Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Als Einschränkung wird erwähnt, dass die Förderdaten für Waldumbaumaßnahmen (M8.51) in einigen Fällen Informationen über die Ausgangs- und Zielwaldfläche sowie den Anteil der Nadelbäume enthalten. Da diese jedoch nicht vollständig sind, wird eine Berechnung mit diesen Daten nicht durchgeführt.

Die Bewertung kommt zu dem Ergebnis, dass im Berichtszeitraum 2015–2020 3 % der Waldfläche in Nordrhein-Westfalen durch das EPLR gefördert wurden, und zwar wurden auf 8 866 Hektar (ha) Waldumbaumaßnahmen durchgeführt, auf 18 588 ha fanden Bodenschutzkalkungen statt und auf 469 ha wurden Naturschutzmaßnahmen gefördert.

Die Waldumbaumaßnahmen und Bodenschutzkalkungen sind geeignet, die Verbesserung der Wasserqualität und -quantität zu unterstützen. Die durchgeführten Maßnahmen zielen insbesondere auf die Entwicklung stabiler Laub- und Mischbestände sowie die strukturelle Verbesserung der Bodenstreu und des Boden- und Nährstoffhaushaltes der Waldböden ab, um die Widerstandsfähigkeit und Stabilität der Wälder zu erhöhen, was sich positiv auf den Wasserhaushalt und die Qualität auswirkt. Es ist jedoch zu beachten, dass das Problem der Stickstoffsättigung und Versauerung der Waldböden nicht allein durch waldbauliche Maßnahmen gelöst werden kann und diese nur einen kleinen Beitrag leisten können. Der Haupteinflussfaktor sind die Emissionen aus der Landwirtschaft.

Naturschutzmaßnahmen sind spezielle Artenschutzmaßnahmen. Aufgrund der geringen Größe des Gebietes gibt es keine direkten Auswirkungen auf das Wasser.

Die generelle Förderung der Ökosystemleistungen des Waldes ist eine Aufgabe für die Zukunft, die über die ELER-Förderung in Nordrhein-Westfalen hinausgeht. Der Blick in die Zukunft ist ein ständiges Anliegen, wobei die Häufung und Verschärfung von extremen Witterungsbedingungen wie Hitze und Trockenheit als Folge des Klimawandels nicht ausgeschlossen werden kann.

Author(s)

Friedericke Rorig (Thünen Institute)

Ressourcen

German language

Contribution of forestry support to water quality and quantity

(PDF – 6.06 MB – 27 pages)