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project - EIP-AGRI Operational Group

REINE LUNGAU EIP - Preservation of the competitiveness of mountain farms by means of innovation and transfer of knowledge for an efficient production,
REINE LUNGAU EIP - Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit von Bergbauernbetrieben durch Innovation und Wissenstransfer für eine effiziente Produktion, Kreislaufwirtschaft und Vermarktung

Completed | 2018 - 2021 Austria
Completed | 2018 - 2021 Austria
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Objectives

Mountain farms are disadvantaged in agricultural competition by their locations. The farms produce a lower volume flow, with high environmental compatibility. These aspects are valued by the dairy farms of the Reine Lungau EIP.  Farm inputs come only from the region above 1,100 meters above sea level. However, this path is only sustainable if all accompanying factors of production are optimized in the same way. With the Reine Lungau EIP project, such factors (resource and land management, fertilization, biodiversity, species protection, regional seeds, increasing market competence) are optimized and communicated to the farming community.


Objectives

Bergbauernhöfe werden im  Wettbewerb der Landwirtschaft durch ihrer Standorte benachteiligt. Die Betriebe erzeugen einen geringeren Mengenfluss, bei hoher Umweltverträglichkeit. Diese  Aspekte werden von den Milchbetrieben des Reine Lungau EIP in Wert gesetzt.  Betriebsmittel kommen nur aus der Region über 1.100 Meter Seehöhe. Dieser Weg ist aber nur dann nachhaltig, wenn alle Begleitfaktoren der Produktion ebenso optimiert werden. Mit dem Projekt EIP Reinen Lungau werden solche Faktoren (Ressourcen- und Flächenmanagement, Düngung, Biodiversität, Artenschutz, regionales Saatgut, Steigerung der Marktkompetenz) optimiert und an die Landwirtschaft kommuniziert.


Activities


  1. use of existing tools and competences on mountain farms: the FarmLife farm management tool for resource and land management, as well as the production and selection of varieties for arable seeds with the partner Saatzuchtverein Lungau.

  2. use of existing concepts and regional innovation: graded meadow cultivation, creation of biodiversity areas, promotion of small local habitats through meadow strips, and line breeding with the help of the breeding report.

  3. new developments: New product developments beef and pilot experiment to market the old cows through longer maturation period and strategic presentation of the products to the outside world.


Activities


  1. Nutzung bestehender Werkzeuge und Kompetenzen auf Bergbauernhöfen: Das Betriebsmanagement-Tool FarmLife zum Ressourcen- und Flächenmanagement, sowie die Vermehrung und Selektion von Sorten für Ackersaatgut mit dem Partner Saatzuchtverein Lungau.

  2. Einsatz von bestehenden Konzepten und regionaler Innovation: Abgestufter Wiesenbau, Anlage von Biodiversitätsflächen, Förderung von Braunkehlchen-Habitaten durch Wiesenstreifen, sowie die Linienzucht unter Zuhilfenahme des LKV-Berichts.

  3. Neuentwicklungen: Neue Produktentwicklungen Rindfleisch und Pilotversuch zur Vermarktung der Altkühe durch längere Reifezeit und strategische Präsentation der Produkte nach Außen.


Kontext

Die Reine Lungau Biosphären Biomilch ist  Produkt der Salzburg Milch. Sie stammt ausschließlich von klein strukturierten Bio-Bauernhöfen im Biosphärenpark Lungau, die zu 100% gentechnikfrei wirtschaften und eine Landwirtschaft besonders regionaler Prägung betreiben. Sie erfüllen strenge Kriterien in der Tierhaltung, füttern ihre Tiere nur mit dem, was die Natur hergibt und werden regelmäßig von unabhängigen Stellen kontrolliert. Das Regelwerk zur „Reinen Lungau“ wird bereits gut umgesetzt, jedoch bedarf es einer Anpassung des Grundkonzeptes an den Produktionsalltag der  Betriebe, um dieses innovative Produktionsverfahren abzusichern. Insbesondere eine Neuorientierung im Ressourcen- und Flächenmanagement ist aufgrund der Abgrenzung vom nationalen Futtermittelversorgungsmarkt der Betriebe notwendig. Hierfür müssen Nährstoffflüsse analysiert werden, das Konzept des abgestuften Wiesenbaus auf allen Betrieben eingeführt werden und zugleich pflanzliche Gemeinschaften mitangedacht sowie Braunkehlchen-Habitate integriert werden. Auch die lokale Versorgung mit Saatgut muss gewährleistet werden und neue wirtschaftliche Lösungen für den Verkauf der Altkühe sollen gefunden werden. Innovationen mögen in vielen Bereichen der Landwirtschaft mit technologischen Neuerungen verbunden sein. In der extensiven Produktion die auch den Schutz der Natur anstrebt, sind Innovationen meistens intellektueller Natur. Innovationen ohne technische Verdrängung der natürlichen Zusammenhänge des Lebens bedeutet eben diese natürlichen Zusammenhänger besser zu kennen und besser zu nutzen. EIP Reine Lungau ist damit mehr eine geistige Innovation als eine technische. Dies macht sie kostengünstig und universelle.


Further details
Main funding source
Rural development 2014-2020 for Operational Groups
Rural Development Programme
2014AT06RDNP001 Austria - Rural Development Programme (National)
Location details
Main geographical location
Lungau

€ 93134

Total budget

Total contributions from EAFRD, national co-financing, additional national financing and other financing.

Contacts

  • Mag. Stefan Perner

    Project coordinator

  • Bezirksbauernkammer Tamsweg

    Project partner

  • Höhere Lehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein

    Project partner

  • Landeslandwirtschaftsschule Tamsweg

    Project partner

  • Salzburg Milch GmbH

    Project partner

  • UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau

    Project partner

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8 Practice Abstracts

ADVICE IN CONTRACT NATURE CONSERVATION AND PROMOTION OF SPECIES DIVERSITY: Extensive land management provides additional opportunities for contract nature conservation. Marginal, steep, and wet sites can contribute little to farm forage production. Conversely, it is these areas that offer high potential for contract nature conservation. Each farm of the pure Lungau has discussed its possibilities with the advisors of the province of Salzburg and thus additional areas could be made available for contract nature conservation on almost every farm. With regard to the population on the protected species Saxicola rubetra (whinchat), meadow edge strips were created on many farms according to the specifications of local ornithologists. Through this measure, additional areas are available for the development of the species. 


BERATUNG IM VERTRAGSNATURSCHUTZ UND FÖRDERUNG DER ARTENVIELFALT: Die extensive Flächenbewirtschaftung bietet zusätzliche Möglichkeiten für den Vertragsnaturschutz. Rand- und Steilflächen sowie nasse Standorte können wenig zur Futterproduktion der Betriebe beitragen. Umgekehrt bieten gerade diese Flächen ein hohes Potenzial für den Vertragsnaturschutz. Jeder Betrieb der reinen Lungau hat seine Möglichkeiten mit den Beratern des Landes Salzburg durchbesprochen und so konnten auf fast jedem Betrieb zusätzliche Flächen für den Vertragsnaturschutz zur Verfügung gestellt werden. Im Hinblick auf die Population auf die geschützte Art Saxicola rubetra (Braunkehlchen) wurden auf vielen Betrieben nach der Vorgabe lokaler Ornithologen Wiesenrandstreifen angelegt. Durch diese Maßnahme stehen zusätzliche Flächen für die Entwicklung der Art zur Verfügung. 


HIGH-PRICE MARKETING OF OLD COWS (GRAN MOO) AND CHICKENS: After the end of the marketing of milk through SalzburgMilch, production was largely maintained in its basic rules. All farms have remained in organic farming, and many have converted to hay milk.  To promote competitiveness, a separate marketing arm has now been started with the METRO company in Salzburg. Here, old cows would be fed after their last lactation primarily on basic feed until they are ready for slaughter and marketed at about the price of steers. Until 2021, 25 deliveries with about 150 animals were made. The animals achieve an R rating in their conformation in the five-part EUROP framework. The proceeds per old cow in the last year 2021 are about 2,100 € per cow and thus at least 1/3 above the proceeds usual in Austria. A similar approach was tried towards the end of the project for whole milk calves. After the end of the project, this product will be further developed. Especially the marketing of old cows shows the innovation potential of alternative forms of farm production. We recommend imitation!


HOCHPREISIGE VERMARKTUNG VON ALTKÜHEN UND KÄLBERN: Nach dem Ende der Vermarktung von Milch über die SalzburgMilch wurde die Produktion in ihren grundsätzlichen Regeln weitgehend beibehalten. Alle Betriebe sind in der biologischen Landwirtschaft verblieben, viele haben auf Heumilch umgestellt.  Zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit wurde nun ein eigener Vermarktungszweig mit dem Unternehmen METRO in Salzburg begonnen. Altkühe werde dabei nach der letzten Laktation vor allem auf der Basis von Grundfutter bis zur Schlachtreife gefüttert und etwa zum Preis von Ochsen vermarktet. Bis 2021 wurden 25 Lieferungen mit rund 150 Tieren vorgenommen. Die Tiere erreichen in ihrer Fleischigkeit die Bewertung R im fünfteiligen EUROP Rahmen. Der Erlös pro Altkuh liegt im letzten Jahr 2021 bei ca. 2.100 € pro Kuh und damit mindestens 1/3 über den in Österreich übliche Erlösen. Ein ähnlicher Ansatz wurde gegen Ende des Projekts auf für Vollmilchkälber versucht. Nach dem Projektende wird dieses Produkt weiterentwickelt. Gerade die Vermarktung von Altkühen zeigt das Innovationspotenzial alternativer bäuerlicher Produktionsformen. Wir empfehlen die Nachahmung!


GENERATION OF REGIONAL SEED: For the supply of farmers with regional seed, it was already determined at the beginning of the project that the most important regional variety, which is the barley variety Evelina, must be further propagated in the region. The variety is a breeding from the Waldviertel and therefore well suited for the cool locations in the Lungau. Propagation of own seed is not trivial, because at the end of the process sufficient seed with a high germination capacity and purity must be available. The Lungau Seed Cultivation and Seed Breeding Association has decades of experience in carrying out this task and has collaborated several times in the period 1990 to 2100 on breeding and propagation of seeds in alpine locations. After three years of trials and some failures (weeds, drought), 23 tons of seed were produced in the last year of the project on a total of 6 ha of cultivated area. This quantity is sufficient to produce about 100 ha of cereals in the region. Local seed production is especially important for cool, inner-alpine locations, because the common seed is not adapted to these locations. Because this aspect is not practiced very often anymore, we recommend this innovation also in terms of resilience of farms!


GEWINNUNG VON REGIONALEM SAATGUT: Für die Versorgung der Bauern mit regionalem Saatgut wurde bereits zu Projektbeginn festgelegt, dass die wichtigste regionale Sorte, das ist die Sommergerstensorte Evelina, in der Region weiter vermehrt werden muss. Die Sorte ist eine Züchtung aus dem Waldviertel und deshalb gut für die kühlen Lagen im Lungau geeignet. Die Vermehrung von eigenem Saatgut ist nicht trivial, weil am Ende des Prozesses ausreichend Saatgut mit einer hohen Keimfähigkeit und Reinheit zur Verfügung stehen muss. Der Lungauer Saatanbau- und Saatzuchtverband hat jahrzehntelange Erfahrung in der Durchführung dieser Aufgabe und hat in Zeitraum 1990 bis 2100 mehrfach an Züchtungen und Vermehrungen von Saatgut in alpinen Lagen mitgearbeitet. Nach drei Versuchsjahren und einigen Fehlschlägen (Unkraut, Trockenheit) wurden im letzten Projektjahr auf insgesamt 6 ha Anbaufläche 23 Tonnen an Saatgut erzeugt. Diese Menge reicht aus um ca. 100 ha an Getreide in der Region zur erzeugen. Lokale Saatgutproduktion ist besonders für kühle, inneralpine Lagen von hoher Bedeutung, weil das gängige Saatgut nicht an diese Lagen angepasst ist. Weil dieser Aspekt nicht mehr sehr häufig praktiziert wird, empfehlen wir diese Innovation auch im Sinne der Resilienz bäuerlicher Betriebe!


USE OF THE DIFFERENT FERTILIZATION STRATEGIES: The challenge of balanced nutrient balances is best met by the EIP farm through adapted fertilizer management. On each of the farms' fields, soil quality differs in soil depth, soil shape and overall hydrological situation. Different nutrient potentials, but all always rather at a low level, recommend a differentiation of the use and fertilization strategy to optimize the overall situation. The reasoning is as follows: If the sum of fertilizer nutrients is limited, then these should be applied in any case to areas that can convert these nutrients, especially if they remain there in deficiency, above average well into feed. The resulting automatic lack of nutrients on other, usually very extensive areas, is countered by promoting the right plants and a reduced cutting frequency. Extensive hitherto two-mown slope areas no longer receive fertilization and revert to a one-mown yield ratio with adjusted yield. Together with an expert from HBLFA Raumberg-Gumpenstein (Dr. Walter Starz), the farms have adjusted the fertilization of individual fields in line with the method described. The results are currently slowly becoming visible.


NUTZUNG DES ABGESTUFTEN WIESENBAU: Der Herausforderung ausgeglichener Nährstoffbilanzen stellen sich der EIP Betrieb am besten durch ein adaptiertes Düngemanagement. Auf den einzelnen Schlägen der Betriebe unterscheidet sich die Bodenqualität in der Bodentiefe, Bodenform und der hydrologischen Gesamtsituation. Unterschiedliche Nährstoffpotenziale, allesamt aber immer eher auf einem tiefen Niveau, empfehlen eine Differenzierung der Nutzungs- und Düngungsstrategie zur Optimierung der Gesamtsituation. Die Überlegung ist folgende: Wenn die Summe der Düngenährstoffe limitiert ist, dann sollen diese jedenfalls auf Flächen ausgebracht werden die diese Nährstoffe, vor allem, wenn sie dort im Mangel bleiben, überdurchschnittlich gut in Futtermittel umwandeln können. Dem damit automatisch einhergehenden Mangel an Nährstoffen auf anderem, meist sehr extensivem Flächen, begegnet man durch die Förderung der richtigen Pflanzen und einer reduzierten Schnittfrequenz. Extensive bisher zweimähdige Hangflächen bekommen keine Düngung mehr und fallen auf ein einmähdiges Ertragsverhältnis mit angepasstem Ertrag zurück. Gemeinsam mit einem Experten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein (Dr. Walter Starz) haben die Betriebe die Düngung einzelner Schläge im Sinne der beschriebenen Methode angepasst. Die Ergebnisse werden derzeit langsam sichtbar.


THE NUTRIENT BALANCES OF THE FARM LANDS: In contrast to intensive dairy farms, the closed nutrient cycles of the Pure Lungau produce virtually no nutrient losses. The withdrawal of nitrogen (N) over the harvest is 147 kg N/ha with a yield expectation of mean 6,470 kg T/ha grassland and 2,512 kg T/ha cereals. The amount of fertilizer returned via the individual farm manures and the grazing period is 79 kg N/ha. The direct N balance resulting from fertilization and withdrawal is thus on average -68 kg N/ha. Assuming a neutral balance contribution of the atmosphere, a contribution of 30 kg N/ha from the N-binding of legumes and unavoidable losses of 22 kg N/ha into the groundwater, the soil has to supply mineral at least 60 kg N/ha. This is quite possible in healthy soils. There is no depletion of the nutrient nitrogen even with a complete external abandonment of fertilizers and feeds. For the nutrient phosphorus (P), this is basically already the case, because the replenishment from the soil is very slow. Although soils generally have a sufficiently high P content, this is very firmly bound in the soil. With a delivered milk yield of 3,100 kg milk/ha and a meat yield of about 70 kg meat/ha, the P withdrawal is about 3 kg P per ha. In the long term, the amount of P removed via human food should be recovered by recycling in wastewater treatment plants. 


DIE NÄHRSTOFFBILANZEN DER BETRIEBSFLÄCHEN: Im Gegensatz zur intensiven Milchviehbetrieben erzeugen die geschlossenen Nährstoffkreisläufe der Reinen Lungau so gut wie keine Nährstoffverluste. Der Entzug an Stickstoff (N) über die Ernte beträgt bei einer Ertragserwartung von mittleren 6.470 kg T/ha Grünland und 2.512 kg T/ha Getreide 147 kg N/ha. Die Düngemenge die über die einzelnen Wirtschaftsdünger und die Weideperiode zurückgeliefert wird, liegt bei 79 kg N/ha. Die direkten N-Bilanz die sich aus der Düngung und dem Entzug ergibt beträgt damit im Mittel -68 kg N/ha. Unter der Annahme eines neutralen Bilanzbeitrages der Atmosphäre, einem Beitrag von 30 kg N/ha aus der N-Bindung von Leguminosen und von unvermeidlichen Verlusten von 22 kg N/ha in das Grundwasser muss der Boden mineralisch mindestens 60 kg N/ha nachliefern. Das ist in gesunden Böden gut möglich. Es kommt beim Nährstoff Stickstoff selbst bei einem vollständigen externen Verzicht von Düngern und Futtermitteln zu keiner Verarmung. Beim Nährstoff Phosphor (P) ist dies grundsätzlich schon der Fall, weil die Nachlieferung aus dem Boden nur sehr langsam vor sich geht. Zwar haben die Böden im Allgemeinen einen ausreichend hohen P-Gehalt, aber dieses ist sehr fest im Boden gebunden. Bei einer abgelieferten Milchleistung von 3.100 kg Milch/ha und einer Fleischleistung von ca. 70 kg Fleisch/ha beträgt der P-Entzug etwa 3 kg P pro ha. Langfristig sollten die über die menschliche Nahrung abgehende P-Menge durch Recycling in den Kläranlagen wieder rückgeführt werden. 


THE ECONOMIC SUCCESS OF MILK PRODUCTION: THE ECONOMIC SUCCESS OF THE FARMERS: The farms of the Pure Lungau show an efficient market participation. The economic success of the farms arises on both sides of the balance sheet. On the revenue side, both the appreciative milk price of SalzburgMilch and the strong participation in national support programs have an impact. On the expenditure side, the farms refrain from high farm input purchases, which is also reflected in the Pure Lungau regulations. The costs for farm inventory (depreciation), fuel, animal health and farm management as well as payments to social security and lease costs remain as movable variables to optimize the farm's success. Overall, on average, nearly 50% of sales remain on farms as a contribution to income. Profitability is significantly supported by payments from the national support program. On average of all farms, the income contribution per ha amounts to € 1,626. This value is 15% above the national average despite the extensive form of production.


DIE WIRTSCHAFTLICHKEIT DER MILCHPRODUKTION: DER WIRTSCHAFTLICHE ERFOLG DER BÄUERLICHEN BETRIEBE: Die Betriebe der Reinen Lungau weisen eine effiziente Marktteilnahme auf. Der wirtschaftliche Erfolg der Betriebe entsteht auf beiden Seiten der Bilanz. Einnahmenseitig wirken sich sowohl der wertschätzende Milchpreis der SalzburgMilch als auch die starke Partizipation an den nationalen Förderprogrammen aus. Ausgabenseitig verzichten die Betriebe auf hohe Betriebsmittelzukäufe, was sich auch im Regelwerk der Reinen Lungau abbildet. Die Kosten für Betriebsinventar (Abschreibungen), Kraftstoffe, Tiergesundheit und Betriebsführung sowie die Zahlungen an die Sozialversicherung und Pachtkosten verbleiben als bewegliche Größen zur Optimierung des Betriebserfolges. Insgesamt verbleiben im Mittel fast 50 % des Umsatzes als Beitrag zu den Einkünften auf den Betrieben. Die Wirtschaftlichkeit wird maßgeblich durch die Zahlungen aus dem nationalen Förderprogramm unterstützt. Im Mittel aller Betriebe beträgt der Einkommensbeitrag pro ha 1.626 €. Dieser Wert liegt trotz der extensiven Produktionsform um 15% über dem nationalen Schnitt.


ENVIRONMENTAL IMPACTS OF REGIONAL PRODUCTION CIRCUITS: The environmental impacts of the farms in the EIP project were collected using the FarmLife farm management tool. For this, farms record all inventory and process data in granular form. This information is assessed in specialist models in terms of its direct effects and via international databases in terms of its indirect effects as part of a life cycle assessment. The overall evaluation of 10 different environmental impacts shows that the chosen form of production is exemplary low (efficient) in its environmental evaluation. This rating is achieved because 1.) some inputs are not or hardly used in organic farming. This concerns all the effects of pesticides and the use of fertilizer phosphates and their adhering heavy metals. 2.) the rules of the Pure Lungau become visible in the production level and in the animal stocking when purchasing fodder. This is especially true for the nitrogen input into the water and for the greenhouse effect of methane emissions by ruminants (area reference). 3.) despite the disadvantaged location, an appealing production performance is achieved by natural means. This becomes visible insofar as the environmental impacts greenhouse potential and fossil energy dependence only drift slightly into the extensive range and 4.) the higher land consumption is nothing more than the spatial evaluation of the low yield performance on the land in the Lungau due to the climatic conditions.


UMWELTWIRKUNGEN GESCHLOSSENER REGIONALER PRODUKTIONSKREISLÄUFE: Die Umweltwirkungen der Betriebe im EIP-Projekt wurden mit den Betriebsmanagement-Tool FarmLife erhoben. Dafür erfassen die Betriebe alle Inventar und Prozessdaten in granularer Form. Diese Informationen werden in Fachmodellen in ihren direkten Wirkungen und über internationale Datenbanken in ihren indirekten Wirkungen im Rahmen einer Ökobilanzierung bewertet. Die Gesamtbewertung von 10 verschiedenen Umweltwirkungen zeigt, dass die gewählte Produktionsform in ihre Umweltbewertung vorbildlich gering (effizient) ist. Diese Bewertung wird erreicht, weil 1.) manche Betriebsmittel in der biologischen Landwirtschaft nicht oder kaum zum Einsatz kommen. Dies betrifft alle Wirkungen von Pestiziden und die Verwendung von Düngephosphaten und ihre anhaftenden Schwermetalle. 2.) die Regeln der Reinen Lungau beim Futterzukauf im Produktionsniveau und im Tierbesatz sichtbar werden. Dies gilt vor allem für den Stickstoffeintrag in das Wasser und für die Treibhauswirkung der Methan-Emissionen durch die Wiederkäuer (Flächenbezug). 3.) trotz des benachteiligten Standortes mit natürlichen Mitteln eine ansprechende Produktionsleistung erreicht wird. Sichtbar wird dies insofern, als die Umweltwirkungen Treibhauspotenzial und fossile Energieabhängigkeit nur gering in den extensiven Bereich abdriften und 4.) der höhere Flächenverbrauch nichts anderes ist als die räumliche Bewertung der geringen Ertragsleistung auf den Flächen im Lungau aufgrund der klimatischen Gegebenheiten.


STRATEGIC DECISIONS TO INCREASE THE COMPETITIVENESS OF MOUNTAIN FARMERS: The attempt to introduce largely production closed cycles on mountain farms makes sense in various dimensions of production, but at the same time is risky because of the close dependence on nature and on the markets. Because of this, the following aspects should be ensured before the start of the project: 1.) The value chain must be completely planned at the beginning of the project. It is not enough to organize the production up to the dairy, but above all the marketing must be ensured. 2) The differentiation strategies must be accompanied strategically. "Do good and talk about it!" 3) Farms must become aware of their overall potential. It is not only animal husbandry that counts on mountain farms, but the sum of all farm branches. 4) The implementation of extensive forms of production and marketing takes time. Natural effects of the optimization of site factors develop only over years (plant population, nutrient supply from the soil, feed efficiency of the animals). 5) Low input also means low investment. Extensive forms of production require defensive investment strategies. 6) The innovative power of extensive forms of production is also an intellectual achievement.


STRATEGISCHE ENTSCHEIDUNGEN ZUR STEIGERUNG DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT VON BERGBAUERNBETRIEBEN: Der dem Versuch weitgehend geschlossenen Kreisläufen auf Bergbauernhöfe einzuführen macht in verschiedenen Dimensionen der Produktion Sinn, ist zugleich aber wegen der engen Abhängigkeit zur Natur und zu den Märkten riskant. Weil das so ist sollen vor Projektbeginn folgende Aspekte sichergestellt werden: 1.) Die Wertschöpfungskette muss bereits zu Projektbeginn vollständig geplant sein. Es reicht nicht, die Produktion bis zur Molkerei zu organisieren, sondern vor allem die Vermarktung muss sichergestellt werden. 2.) Die Differenzierungsstrategien müssen strategisch begleitet werden. „Tu Gutes und sprich darüber!“ 3.) Die bäuerlichen Betriebe müssen sich ihrer Gesamtmöglichkeiten bewusstwerden. Es zählt bei Bergbauernhöfen nicht nur die Tierhaltung, sondern die Summe aller Betriebszweige. 4.) Die Umsetzung extensiver Produktions- und Vermarktungsformen benötigt Zeit. Natürliche Effekte der Optimierung von Standortfaktoren entwickeln sich erst über Jahre (Pflanzenbestand, Nährstofflieferung aus dem Boden, Futtereffizienz der Tiere). 5.) Low Input bedeutet auch Low Investment. Extensive Produktionsformen benötigen defensive Investitionsstrategien. 6.) Die Innovationskraft extensiver Produktionsformen ist auch eine intellektuelle Leistung.