Bewertung der Förderung des Breitbandausbaus in Schweden

• Die Bedeutung der Breitbandinfrastruktur für das Unternehmertum und den Arbeitsmarkt.
• Die Auswirkungen von Beihilfen auf die Nutzung von IT-Systemen in ländlichen Gebieten.
• Die Bedeutung der Breitbandinfrastruktur für die lokale Entwicklung.
• Die Steuerung der Unterstützung lokaler Netze durch das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum und die Koordinierung der Programme zwischen den Programmen der Regionalfonds (zur Unterstützung der Einrichtung lokaler Netzverbindungen) und dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum.
• Eine Bewertung der sozioökonomischen Effizienz von Breitbandanschlüssen mit 100 Mbit/s.

Bei dieser Bewertung kamen qualitative und quantitative Methoden zum Einsatz, darunter Feldforschung durch Interviews in acht Gemeinden in drei Regionen, eine CATI-Umfrage bei Unternehmern im ländlichen Raum und eine ökonometrische Analyse der Unternehmensdatenbank von Statistics Sweden.

Zusätzlich wurde eine Literaturanalyse anderer Studien durchgeführt, um die Ergebnisse der Feldarbeit zu triangulieren und die begrenzte Menge an Informationen auszugleichen.

Es wurden verschiedene Bewertungsfragen behandelt, unter anderem: 1) Wie stark steigt der Umsatz in bestehenden Unternehmen durch den Breitbandausbau? 2) Gibt es mehr Unternehmen, die Zugang zu einer Breitbandverbindung von mindestens 100 Mbit/s haben? 3) Wie wirkt sich die Förderung auf den ländlichen Zugang zu IT-Infrastruktur aus? 4) Wie wirkt sich die Förderung auf die Nutzung von IT-Systemen für die ländliche Entwicklung aus? 5) Welche Bedeutung hat die IT-Infrastruktur für die lokale und regionale Entwicklung? 6) Welche Auswirkungen hat das Steuerungsmodell? 7) Welches sind die wichtigsten Sekundäreffekte des Breitbandausbaus und wie umfangreich sind diese? 8) Ist terrestrisches Breitband mit 100 Mbit/s sozioökonomisch effektiv?

Die Bewertung ergab Folgendes:

• Die Breitbandinfrastruktur ist für Unternehmen wichtig, auch wenn es schwierig ist, die Umsatz- oder Beschäftigungszahlen zu überprüfen. Die Unterstützung im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum 2007–2013 hat dazu beigetragen, dass rund 12 000 Unternehmen Zugang zu Breitband haben, aber für den laufenden Zeitraum liegen keine Zahlen vor. Das Wichtigste für viele Unternehmen ist, dass sie über eine stabile Breitbandverbindung verfügen.
• Der Glasfaserausbau kann sich auf die künftige Nutzung von IT-Systemen in ländlichen Gebieten auswirken. Kurzfristig sichert die Breitbandförderung den Zugang zum Internet, wenn die asymmetrische digitale Teilnehmeranschlussleitung (ADSL) ausfällt. Langfristig gibt sie den ländlichen Gebieten die Möglichkeit, mit der allgemeinen IT-Entwicklung unter den gleichen Bedingungen wie in den städtischen Gebieten Schritt zu halten.
• Die Breitbandinfrastruktur trägt zur lokalen Entwicklung bei, indem sie die Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten verringert und das Selbstwertgefühl der Landbewohner stärkt, indem sie ihnen ähnliche Möglichkeiten wie in städtischen Gebieten bietet. Weitere Auswirkungen sind bessere Möglichkeiten, weiterhin in ländlichen Gebieten zu leben und zu arbeiten, ein größeres Angebot an Kultur und Medien sowie neue Lösungen für den öffentlichen Dienst.
• Öffentliche Investitionen in die Breitbandinfrastruktur haben sich als wirksam erwiesen, um das im EPLR festgelegte quantitative Ziel zu erreichen und die lokale Mobilisierung zu fördern, auch wenn es einige Kritik gab. Drei Formen der Kritik richteten sich auf die Art und Weise, wie die Investitionen verteilt wurden: Das Modell ist nicht das effizienteste, wenn es darum geht, den Markt zum Ausbau in dünn besiedelten Gebieten anzuregen; es ist nicht möglich, bei der Priorisierung von Investitionen andere Faktoren als das numerische Ziel zu berücksichtigen (z. B. schlechter alternativer Zugang über ADSL); in einigen Fällen wurden Breitbandinvestitionen im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum Gebieten zugewiesen, die schon bald für kommerzielle Investitionen von Interesse sein würden. Darüber hinaus wird eine schlechte Koordinierung der Finanzierung durch den ELER und den EFRE auf nationaler Ebene kritisiert.
• Es sind weitere Studien erforderlich, um die volkswirtschaftliche Effizienz des Breitbandausbaus abzuschätzen. Investitionen in die IT-Infrastruktur sollten mit Vorkehrungen für die kommerzielle Nutzung der Glasfasernetze kombiniert werden, um deren Potenzial voll auszuschöpfen.