Bewertung des LEADER-Konzepts in Andalusien

Die Bewertung bezieht sich auf den Zeitraum 2015–2021 des andalusischen Entwicklungsplans und konzentriert sich auf LEADER und die Maßnahme 19 anhand von zwei Bewertungsfragen:

1. Inwieweit haben die LEADER-Interventionen die lokale Entwicklung in ländlichen Gebieten unterstützt, indem sie die Lebensqualität der Bevölkerung verbessert, die wirtschaftliche Vielfalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen gefördert und den Umweltansatz hervorgehoben haben?
2. Inwieweit wurden die LAGs angemessen geschult, um Managementaufgaben wahrzunehmen und die Region zu unterstützen, wobei ihre Schlüsselrolle bei der Vernetzung, Zusammenarbeit und Partnerschaft berücksichtigt wurde?

Die angewandte Methodik kombiniert Dokumentenanalyse und Feldforschung, insbesondere: Analyse der Daten, die von den Managern der Maßnahme 19 und den LAGs in Andalusien zur Verfügung gestellt wurden; Umfragen und Interviews mit den LAGs von der Vereinigung für ländliche Entwicklung in Andalusien und verschiedenen Vertretern öffentlicher und privater Einrichtungen jeder lokalen Entwicklungsstrategie (LDS), den Managern der Untermaßnahmen der Maßnahme 19; und eine Fallstudie über Kooperationsprojekte der LAGs. Für jede Bewertungsfrage wurden drei Beurteilungskriterien analysiert, z. B. haben die LEADER-Interventionen die Verbesserung der Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung, einschließlich der Umweltaspekte, begünstigt; die LEADER-Interventionen haben zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen, einschließlich des Umweltansatzes, beigetragen; die Ausbildung der LAGs ist für die Ausübung ihrer Funktionen des Managements, der Belebung und der Wiederbelebung geeignet; die Zusammenarbeit und Vernetzung wurden gefördert.

Die Bewertungsmatrix umfasst einen Pool von kontextbezogenen, quantitativen und qualitativen Indikatoren (CMEF-Indikatoren sowie für die Analyse entwickelte spezifischere Indikatoren), um zu zeigen, inwieweit die Effektivität und Effizienz von LEADER auf regionaler Ebene erreicht wird.

Bei der Bewertung wurden einige Herausforderungen festgestellt, darunter die mangelnde Homogenität des Inhalts der LDS und der quantitativen Daten sowie eine begrenzte Anzahl von Begünstigten (weniger als 50 %), die während der Feldarbeit erreicht wurden. Darüber hinaus deckt der Bewertungsbericht nicht den gesamten Zeitraum der LEADER-Durchführung (bis 2022) ab, da er mit Daten durchgeführt wurde, die bis zum 31. Dezember 2021 verfügbar waren.

Die Bewertung ergab unter anderem, dass LEADER einen positiven Beitrag zur Entwicklung der wirtschaftlichen Aktivitäten in ländlichen Gebieten geleistet hat.

Was die Beschäftigung betrifft, so hat LEADER zur Schaffung und Erhaltung von 2.048 Arbeitsplätzen geführt. Diese Arbeitsplätze haben quantitativ die Eingliederung von Frauen und jungen Menschen aus dem Gebiet begünstigt. Darüber hinaus verfolgen viele der Projekte einen ökologischen Ansatz, der sich in der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen oder in der Einbeziehung umweltschonender Praktiken zeigt, was bedeutet, dass ein Großteil der geschaffenen und erhaltenen Arbeitsplätze als grüne Arbeitsplätze betrachtet werden kann.

Diese Daten stehen im Einklang mit den Ergebnissen der durchgeführten Analyse der Entwicklung des Umfelds, die eine Verbesserung der sozioökonomischen Indikatoren in ganz Andalusien und insbesondere in den ländlichen LEADER-Gebieten zeigt.

Organisatorische Schwierigkeiten haben zu Verzögerungen bei der Genehmigung der LDS (Mitte 2017) geführt, was wiederum zu Verzögerungen bei der Einleitung von Projektaufrufen geführt hat. Darüber hinaus haben externe Faktoren wie COVID-19 und die Krise in der Ukraine die privaten Investitionen gebremst und die Ergebnisse auf der Ebene der Rücknahmen und Verzichte beeinflusst.

Nichtsdestotrotz werden die erreichten Ergebnisse in Bezug auf die Anzahl der Projekte und die gebundenen (82,94 Mio. EUR) und durchgeführten (33,3 Mio. EUR) Beträge als positiv, wenn auch nicht als optimal angesehen.

Während des Programmplanungszeitraums wurden Änderungen und Anpassungen vorgeschlagen, die darauf abzielen, die LAG auf ein stärkeres Engagement für die Belebung und Wiederbelebung des Gebiets auszurichten. In einigen Fällen werden sie im nächsten Programmplanungszeitraum (2023–2027) in Angriff genommen.

Schließlich wurde die Zusammenarbeit, wenn auch mit guten Ergebnissen, hauptsächlich zwischen den andalusischen LAGs durchgeführt, gefolgt von der interterritorialen Zusammenarbeit (12 %) und der transnationalen Zusammenarbeit (4 %). Was die Zusammenarbeit und Vernetzung betrifft, so hat die Arbeit der spanischen Generaldirektion für Industrie, Innovation und Agrar- und Ernährungswirtschaft (GD IICA) mit jungen Menschen und Frauen im ländlichen Raum gute Ergebnisse gezeigt und ist zu einem Bezugspunkt auf regionaler und nationaler Ebene geworden. Die Bewertung wurde in Spanien erstmals 2023 veröffentlicht.