2016 haben alle EU-Mitgliedstaaten Reduktionsverpflichtungen für die Emission von Feinstaub beschlossen. Ziel ist es dabei, die Bildung von gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen zu verringern. Im Rahmen der EU-NEC-Richtlinie (NEC = National Emission Ceiling) werden Reduktionsvorgaben für bestimmte Luftschadstoffe den Mitgliedsstaaten vorgegeben, um die Feinstaubbildung zu senken. Dabei ist die Landwirtschaft mit der Stickstoffverbindung Ammoniak (NH3) maßgeblich betroffen. Österreich muss bis 2030 die Ammoniakemissionen um 12 % gegenüber dem Basisjahr 2005 reduzieren.Im großangelegten Projekt SaLuT wurde das Emissionseinsparungspotential eines innovativen neuartigen Stallkonzepts untersucht, welches zugleich auch das Tierwohl signifikant verbessert. Dabei konnte ein sensationelles Ergebnis erzielt werden. Die Emissionsreduktion bei Staub beträgt bis zu 80 %, bei Ammoniak mehr als 80 % und bei Geruch 95 % gegenüber den Vergleichswerten eines konventionellen Stalls mit Güllekanal unter dem Spaltenboden. Dieses unglaubliche Ergebnis erklärt sich durch eine kluge Kombination aller bislang bekannten und verfügbaren Maßnahmen und Technologien: Multiphasenfütterung, aktive Zuluftführung im Liegebereich, Reduktion der emittieren Fläche auf 20 % aufgrund von drei Funktionsbereichen, Einstreu von entstaubtem Stroh, Einsprühen von Rapsöl, aktive Kot-Harn-Trennung sowie ein vollflächig überdachter Auslauf. 

Aufgrund der starken Emissionsreduktion bei Geruch, Ammoniak und Staub könnte somit auf den vielerorts vorgeschriebenen Einsatz von Luftwäschern verzichtet werden.