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Inspirierende Idee: Streifenpflüge- und Streifenpflanzverfahren zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit

The effects of climate change mean that soil is under extreme pressure. An Operational Group in Germany called BioStripPlant is testing the use of strip-till and strip-plant methods to improve the fertility of soils in organic market gardening.

Harvesting of the crops

Die Auswirkungen des Klimawandels führen dazu, dass der Boden unter extremem Druck steht. Eine Arbeitsgruppe in Deutschland mit dem Namen BioStripPlant erprobt den Einsatz von Streifenpflüge- und Streifenpflanzverfahren zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit im ökologischen Gemüseanbau. Im Rahmen dieses Projekts werden Versuche zur Kombinierung dieser Techniken mit anderen biologischen und ökologischen Verfahren durchgeführt und die Methoden an die regionalen Bedingungen angepasst.

In Brandenburg, im Nordosten Deutschlands, steigt die Nachfrage nach Biogemüse. In den letzten Jahren sind jedoch durch einen höheren Wasserverbrauch und Nährstoffbedarf in Verbindung mit einer kürzeren Anbauperiode und einer Verschlechterung der Wetterbedingungen Herausforderungen entstanden, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden. Die von Natur aus sandigen Böden sind weniger fruchtbar geworden. Maßnahmen zur Verbesserung dieser Situation sind oft kostspielig, und die Landwirte in dieser Region haben zudem nur begrenzte personelle Kapazitäten. Diese Arbeitsgruppe hat es sich also zur Aufgabe gemacht, gezielte Innovationen zu identifizieren, um die Böden zu regenerieren, die wirtschaftliche Situation der Gemüsebetriebe zu verbessern und gleichzeitig zum Umweltschutz beizutragen.

Das Projekt zielt darauf ab, die Streifenpflüge- und Streifenpflanzverfahren, die im Ackerbau bereits erfolgreich eingesetzt werden, auf den Gemüseanbau zu übertragen. Diese Methoden reduzieren nachweislich den Unkrautdruck, erhöhen die Bodenfeuchtigkeit und bekämpfen die Bodenerosion.

Das Projekt bringt ein Innovationsunternehmen, mehrere landwirtschaftliche Betriebe, einen Verband für ökologischen Landbau und ein landwirtschaftliches Institut zusammen. Im Laufe der 3 Jahre werden die beteiligten Betriebe Feldversuche durchführen und dabei Kombinationen von Gemüsekulturen, gemulchten Getreide-/Leguminosenpflanzen und lebendem Mulch, Streifenpflüge- und Streifenpflanzverfahren testen und all dies an die regionalen Bedingungen anpassen.

Konkret gibt es auf jedem der Feldversuche 3 Flächen: ein Feld mit gemulchtem Roggen, ein Feld mit Klee als lebende Mulchschicht und ein brachliegendes Feld. In allen drei Fällen werden mit dem Streifenpflug Pflanzfurchen (Streifen) angelegt und gleichzeitig gedüngt, in die später das Gemüse gepflanzt wird. Die Kulturen wechseln sich nicht ab. Im darauffolgenden Jahr wird das gesamte Feld bewirtschaftet und es werden Zwischenfrüchte auf dem ganzen Feld gesät.

Das Projekt geht gerade in sein zweites Versuchsjahr und die Partner werten derzeit den Ertrag der Pflanzen aus. Isabell Szallies vom federführenden Partner Agrathaer erklärt, dass sie im ersten Jahr auf einige Herausforderungen gestoßen sind: „Wir hatten ein Problem mit der Streifenpflügemaschine, da organischer Dünger die Rohre verstopft. Wir haben also eine Lösung gefunden, indem wir einige technische Änderungen an der Maschine selbst vorgenommen haben und sehr kleine Pellets aus 100%iger Schafwolle verwenden. Die Maschine funktioniert seitdem sehr gut.“

„Die Ergebnisse des ersten Jahres sind von Standort zu Standort unterschiedlich, wobei das Unkraut überall ein großes Problem darstellt. Der vermarktbare Ertrag des Gemüses erreichte nicht immer den Standard, vor allem wegen des schlecht entwickelten lebenden Mulchs und des Auftretens von Unkraut. Wir hatten auch große Probleme mit den heißen und trockenen Wetterbedingungen im Jahr 2022, die den Landwirten Probleme bei der Bewirtschaftung bereiteten.“

Mulch verdrängt nicht nur Unkraut, sondern hält auch Wasser in den Pflanzen, das sonst schneller verloren ginge. Dies ist besonders wichtig bei sandigen, porösen Böden, wenn die Temperaturen hoch sind und die Verdunstung verstärkt wird. Mulch kann das Mikroklima ein wenig verbessern und ist bei Trockenheit wichtig.

„Wir haben den lebenden Mulch Trifolium subterraneum im Frühjahr 2022 ausgesät. Die Pflanze hat sich später im Jahr gut entwickelt, aber zu Beginn der Saison hat sie unsere Erwartungen nicht erfüllt. Für das zweite Versuchsjahr haben wir sie bereits im Herbst ausgesät, um ihr mehr Zeit zur Entwicklung zu geben. Wir hoffen auf bessere Ergebnisse schon im Mai oder Juni.“ 

Nachdem das Experiment ein Jahr lang gelaufen ist, konnten die Projektpartner einige Verbesserungsmöglichkeiten für das zweite Jahr identifizieren. Isabell erklärt: „Wir werden die Aussaatzeit und die Zusammensetzung der Zwischenfrüchte anpassen. So wird zum Beispiel anstelle von reinem Grünroggen eine Mischung aus Getreide und Leguminosen für eine bessere Mulchwirkung ausgesät. Die Samen für den Mulch und den lebenden Mulch für das nächste Jahr sind bereits gesät und haben angefangen zu sprießen.“

Im Zuge des Projekts wurden Feldtage abgehalten und es werden auch weiterhin Ergebnisse von Versuchen verbreitet, während die Arbeit voranschreitet.

Informationen zum Projekt

Ansprechpartnerin: 

Isabell Szallies

isabell.szallies@agrathaer.de

Telefon: 0049 3343282299

Weitere informationen:

Fotos: Weißkohlernte, November 2022, Copyright: Isabell Szallies, Agrathaer GmbH